Radsport-Talente made in Gera: Darum ist der Nachwuchs-Cup so wichtig.
OTZ Gera / Andreas Rabel
09. Dez 2025

- Für den Nachwuchs im Einsatz: Radsporttrainerin Heike Schramm. (Foto: Andreas Rabel)
Der SSV Gera triumphiert im Nachwuchs-Cup. Trainerin Heike Schramm erklärt, wie sich der Profi-Radsport verändert und was das für den Nachwuchs bedeutet.
Die Trophäe ging wieder nach Gera. Der SSV Gera holte sich den Sieg im Nachwuchscup der SV SparkassenVersicherung vor dem RSC Turbine Erfurt und dem SV Sömmerda – und das mit gehörigem Abstand.
Großer Vorsprung vor dem RSC Turbine Erfurt.
Die Geraer heimsten in der thüringenweiten Serie, die von der Altersklasse U11 bis zur U15 als Rangliste geführt wird, insgesamt 3441 Punkte ein. Erfurt kam auf 2367 Zähler und Sömmerda auf 1608. Der Trophäenschrank auf der Radrennbahn im Martinsgrund müsste eigentlich einem größeren weichen.
Für die Nachwuchs- und Sichtungstrainerin Heike Schramm ist es immer wieder schön, den Pokal in die Höhe zu recken, doch das allein ist es nicht. „Der Nachwuchscup ist ein ganz wichtiger Bestandteil für die Ausbildung der Sportler“, sagt sie. Es gehe nicht allein um Medaillen und vordere Platzierungen, „es geht um den Prozess, zu lernen, Radrennen zu lesen“.
Nachwuchscup steht für eine umfassende Ausbildung.
Wer am Ende der Nachwuchsserie auf dem Treppchen steht, der kann von sich behaupten, er sei ein vielseitiger Sportler. Athletik-Test, Cross-Lauf, Cross-Rennen auf dem Rad, Bahn- und Straßenrennen fließen in die Cup-Wertung ein. „Auch wenn man schon sieht, hier quält sich einer den Berg hoch oder da hat jemand schnelle Beine oder kommt mit den Rennen auf der Bahn gut klar – eine Spezialisierung gibt es noch nicht. Um später einmal erfolgreich zu sein, ist Vielseitigkeit, eine umfassende Ausbildung Trumpf“, sagt Heike Schramm.
Bahn-Verfolgerin Lena Reißner, Sprint-Ass Benjamin Bock und Straßenprofi Jannis Peter haben ihre ersten Erfolge im SV-Nachwuchscup gefeiert. Drei Namen, die für viele Radsport-Talente stehen, die in Gera ausgebildet wurden. In der kommenden Saison ruhen die Hoffnungen der Ostthüringer vor allem auf den beiden U15-Rennerinnen Pia Naundorf und Cora Aust.
Profiteams setzen auf eigene Nachwuchsmannschaften.
Der Radsport, vor allem der Straßenrennsport, verändert sich. Die neue Ausrichtung der Profiteams schlägt bis auf die Nachwuchsausbildung durch. „Etliche Profiteams führen inzwischen Nachwuchs- und Juniorenteams“, sagt Heike Schramm, „wer da einmal mitmischen will, einen Vertrag bei einem Profiteam anstrebt, der muss schon in jungen Jahren in der nationalen Spitze vertreten sein.“
Die Anforderungen an die jungen Renner wachsen. Radbeherrschung, Athletik und Taktik sind die Stichworte. „Wenn die Sportler annehmen und umsetzen, was ich vorgebe, wenn sie mitdenken, wenn ich Verbesserungen und Steigerungen sehe, dann freut mich das. Der Sport ist eine Schule fürs Leben“, sagt Heike Schramm und bereitet die jungen Renner auf das vor, was kommen mag.
Sportliche Leistung ist nur eine Seite der Medaille.
Die sportliche Leistung, die im Nachwuchs-Leistungssport angestrebt wird, ist nur eine Seite der Medaille. Heike Schramm ist auch als Psychologin gefragt, fährt die Sportler mit dem Kleinbus zu den Wettkämpfen oder Lehrgängen, ist Ansprechpartner für alle Fragen ihrer Schützlinge, weiß, wie es in der Schule läuft, steht im engen Kontakt mit den Eltern. Der SSV Gera lässt nicht locker, beteiligt sich am Anfänger-Cup, pflegt Kooperationen mit Kitas und Grundschulen, hält die Schul-AGs am Laufen und öffnet die Radrennbahn. Einmal die Woche kommen Schulklassen des Förderzentrums „Am Brahmetal“ auf die Radrennbahn, nutzen den Kraft- und Spinning-Raum.
Blickt Heike Schramm, die seit 2010 Radtrainerin in Gera ist, aus dem Fenster auf das Zementoval, formuliert sie ihren Herzenswunsch. „Ich hoffe, dass bald die Bagger anrollen, die Sanierung der Radrennbahn startet. Die Radrennbahn ist für die Ausbildung des Nachwuchses essenziell.“ (OTZ/A.Rabel)
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