Radsport-Ass Louis Gentzik kämpft sich nach Crash zurück.
OTZ Gera / Andreas Rabel
17. Mai 2025
Fulda/Gera. Vizeweltmeister Louis Gentzik vom SSV Gera und sein Weg zur mentalen Gelassenheit.
Schock für den Radsport. Nur 2,7 Kilometer waren die Fahrer der deutschen Bahnrad-Nationalmannschaft auf einer Trainingsfahrt auf Mallorca unterwegs, als ein Auto in die Gruppe fuhr. Unter den Opfern des Crashs: Louis Gentzik vom SSV Gera.
Louis Gentzik: Das war ein Schreckmoment.
Mit einer Schulterverletzung, einer leichten Gehirnerschütterung und Hämatomen in der Lunge landete er im Krankenhaus. „Das war ein Schreckmoment. Aber ich bin noch vergleichsweise glimpflich davongekommen“, sagt Louis Gentzik. Wieder genesen, wurde er krank, wieder gesund, stürzte er im Training auf rutschiger Straße – erneute Zwangspause. „Das war schon eine schwierige Zeit, immer wieder Unterbrechungen.“
Rund zwei Monate kein Radtraining möglich.
Rund zwei Monate saß er nicht auf dem Rennrad, drehte keine Runden auf der Radrennbahn. Eine Vorbereitung auf internationale Meisterschaften sieht anders aus. Und dennoch. Der EM- und WM-Zweite mit dem Bahnvierer sieht wieder Land, will bei den Deutschen Meisterschaften auf der Betonbahn in Dudenhofen in sieben Wochen angreifen. Sein Ziel: Im ersten Jahr in der U23-Klasse in den deutschen Bahnvierer fahren, sich für die EM in Portugal qualifizieren.
Louis Gentzik: Der Kopf macht schnelle Beine.
„Ich bin in prächtiger Verfassung. Meine Formkurve zeigt nach oben. Das Training schlägt an“, sagt der 19-Jährige und liefert eine Begründung. „Der Kopf macht schnelle Beine. Ich bin befreit, kann mich voll auf den Radsport konzentrieren.“ Die Abiturprüfungen am Sportgymnasium Erfurt hat er gemeistert, die Ergebnisse können sich sehen lassen. Ein Abschnitt geht zu Ende.
Auf der Straße für das Radteam SchnelleStelle im Sattel.
Der Renner vom SSV Gera hat sein Internatszimmer geräumt, wohnt erst einmal wieder in Fulda. „Auch wieder schön, nach fünf Jahren zu Hause zu sein“, sagt er. Von Fulda aus sind es nur 55 Kilometer nach Meiningen, da kommt der eine oder die andere zur Trainingsrunde hinzu.
Auf der Straße ist er für das Radteam „SchnelleStelle p/b SC DHfK Leipzig“ im Sattel, der Sportliche Leiter: der frühere Telekom-Profi Eric Baumann, in jungen Jahren beim SSV Gera aktiv. Die Kilometer auf der Straße müssen sein, schulen die Ausdauer und die Kraft, sind Mittel zum Zweck, um auf der Bahn die 4000 Meter in rekordverdächtigen Zeiten zu bewältigen.
Ein neuer Abschnitt beginnt: Studium in Mannheim.
Louis Gentzik setzt auf den Bahnradsport, hat sich um Aufnahme in eine Sportkompanie der Bundeswehr beworben und startet mit dem Herbstsemester an der Uni Mannheim ein Psychologie-Studium – in Präsenz. „Die Uni in Mannheim unterstützt den Leistungssport, ich kann zum Beispiel Klausuren verschieben, Studium und Sport verbinden.“
Dass er sich in Psychologie und nicht in Physik, wie er es ursprünglich vorhatte, immatrikuliert hat, das hat seinen Grund. „Vor den Wettkämpfen war ich immer sehr nervös, hibbelig“, sagt er. Das koste Kraft und Konzentration in einem Sport, in dem die Zeit hinter dem Komma über Sieg oder Niederlage entscheidet.
Mentales Training ein Schlüssel zum Erfolg.
Mentales Training war ein Schlüssel zum Erfolg. Eine gewisse Gelassenheit hat sich eingestellt. „Ich bin ruhiger geworden, kann mich viel besser konzentrieren und dadurch auch meine volle Leistung abrufen“, sagt er über seinen Zugang zur wissenschaftlichen Erforschung des Erlebens und Verhaltens der Menschen. „Ich freue mich auf das Studium“, sagt er, kann sich vorstellen, einmal in der Organisationspsychologie für Firmen oder aber auch im Sport zu arbeiten.
Doch nun genug der Theorie. Der junge Mann schnappt sich sein Rennrad, nimmt Fahrt auf, ganz so wie er es beim Anfahren in der Teamverfolgung tut. (OTZ/A.Rabel)
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