Ich möchte Impulse geben, ich will vorangehen.
Für SSV-Präsident André Sander nicht die erste Herausforderung, die es zu meistern gilt.

SSV Gera / Presse

20. Mär 2025

SSV-Präsident André Sander im Oval der Geraer Radrennbahn.

Seit eineinhalb Wochen ist André Sander Präsident des SSV Gera. „Dass es zu meiner ersten Aufgabe wurde, drei Tage nach meiner Wahl gleich zwei Verträge mit der TAG Wohnen Gera mit einer Laufzeit von jeweils fünf Jahren zu unterzeichnen, war für mich schon etwas aufregend. Mit einem solchen Einstieg hatte ich nicht gerechnet“, so der frischgebackene Vereinschef.

Es ist nicht der erste Verein, dem er vorstand. Über viele Jahre war er Vorsitzender des Vereins Jugend schafft Kunst. Mit dem Rücktritt von Olaf Albrecht war die Funktion des Präsidenten im SSV Gera vakant.

„Es war Bernd Herrmann, der an mich herantrat und fragte, ob ich mir vorstellen könnte die Präsidentschaft zu übernehmen. Seit 2021 sind wir beruflich gesehen Nachbarn, begegneten uns fast täglich. Da bleibt es nicht aus auch ins Gespräch zu kommen, nicht nur beruflich, auch über den Sport. Irgendwann hatte er meinen Nerv getroffen. Sportlich und sozial hat mich das Engagement von Bernd Herrmann immer beeindruckt. Irgendwie hat es dann mich gereizt, auch wenn ich mir bewusst war, dass es eine große Herausforderung für mich ist, einen solchen Verein mit über 200 Mitgliedern und mit einer solchen sportlichen Tradition zu führen“, erzählt André Sander.

Dabei hat der heute 37-Jährige Herausforderungen bisher nicht gescheut und dabei auch immer wieder neues Terrain betreten. Als gelernter Kaufmann im Einzelhandel mit 10-jähriger Berufserfahrung wechselte er zum Geschäftsführer einer Kfz-Werkstatt. Ziel, aber auch Ehrgeiz, bedeutet für ihn, die Abläufe genau zu kennen. Konkret hieß es, lernen und das im Selbststudium. Vorweisen kann er inzwischen seinen Abschluss als Kfz-Mechatroniker und den Kfz-Meisterbrief. So sieht er nun auch seinen Weg im Radsportverein.

Fußball und Basketball hat er in seiner Jugend gespielt, als Radfahrer sieht er sich eher als Quereinsteiger. Und doch legte er gleich zu. Vom Gabriel Grozev hatte er ein Rad übernommen, fuhr an zwei Tagen nach Rostock. „Jetzt ahne ich, was die Renner leisten müssen. Für mich eine sehr gute Erfahrung. Aber auch ein völlig neues Gefühl. Unterwegs mal ohne Handy­klingeln und ich hatte Zeit, neben dem Wirken der Natur auf mich, auch über so manches nachzudenken“, berichtet André Sander.

Als Präsident möchte er präsent sein, ein Präsident zum Anfassen, offen für die Sorgen und Nöte der Vereinsmitglieder, aber auch unterstützend dem Verein zur Seite zu stehen und das nicht nur finanziell. So konnte Jasmin Müller, Trainerin der Altersklasse U11, in seinem Unternehmen ihren Abschluss als Kfz-Mechatronikerin machen. Gemeinsam mit ihrer Trainings­gruppe hat er auch schon einmal eine Trainingseinheit auf dem Rennrad absolviert.

Noch sieht sich der neue Präsident in der Kennenlernphase, zeigt sich aber schon jetzt offen für neuer Ideen, will Impulse geben. „Ich will vorangehen“, freut er sich auf seine neue ehrenamtliche Aufgabe.

Ein erster Kontakt mit den Mitgliedern des Präsidiums des Thüringer Radsport-Verbandes bietet sich für ihn am Samstag beim TRV-Verbandstag in Erfurt. (rs)