Geraer Radsport-Ass: „Bei einer Olympia-Teilnahme kommen die Ringe auf die Brust.“

OTZ Gera / Benjamin Schmutzler

06. Nov 2024

Andreas Kinder (SSB), Sparkassen-Vorstand Sören Albert, René Soboll (Leiter Sport/Ehrenamt der Stadt Gera) und Gerd Reiner Milek (SSB) übergeben den Nachwuchsförderpreis der Stadt Gera an Louis Gentzik. (Foto: Benjamin Schmutzler)

Mit etwas Verspätung verleiht die Stadt Gera den Nachwuchsförderpreis an Louis Gentzik. Warum sich der Erfurter Sportschüler die Ehrung redlich verdient hat.

Normalerweise verleiht die Stadt Gera Ehrenpreise für verdienstvolle Sportler im Sommer. Zur Sportehrung im würdigen Rahmen, die 2024 erneut im Hofgut stattfand.

Bei Louis Gentzik vom Radsportverein SSV Gera war das diesmal anders. „Manche Sportler sind zur Zeit der Ehrung bei Wettkämpfen und drücken sich vor Auszeichnungen. Aber uns ist es wichtig, dass besondere Leistungen entsprechend gewürdigt werden“, sagte René Soboll, Abteilungsleiter Sport und Ehrenamt der Stadt Gera, etwas scherzhaft bei seiner Laudatio im Kraftraum auf der Geraer Radrennbahn.

Eigentlich, so Soboll weiter, sei es sehr passend, Louis Gentzik an seiner Wirkungsstätte mit dem Nachwuchsförderpreis der Stadt Gera auszuzeichnen. Denn das, was der inzwischen 18-Jährige im Jahr 2023 national und international geleistet habe, sei aller Ehrungen wert.

Medaillengewinner bei den Deutschen Meisterschaften, Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Cali (Kolumbien), dort ebenfalls aus dem Stand heraus zu Silber gefahren. „Wir können nur den Hut vor deinem Trainingsfleiß ziehen. Die Stadt Gera setzt auf dich“, führte René Soboll fort und bedankte sich gleichzeitig bei Vorstand Sören Albert und der Sparkasse Gera-Greiz, die seit Jahren als Stifter und Sportförderer agiert.

Vor fünf Jahren von Hessen ans Erfurter Sportgymnasium.

Auch Andreas Kinder und Gerd Reiner Milek, die Vertreter des Geraer Stadtsportbund-Präsidiums, lobten das Engagement von Sportlern wie Louis Gentzik, die als perfekte Botschafter der Sportstadt Gera fungieren.

Der Geehrte, diesmal im feinen Outfit statt des engen Radfahrer-Zweiteilers, nahm die Ehrung bescheiden entgegen. Vor gut fünf Jahren wechselte der gebürtige Hesse ans Erfurter Sportgymnasium und schloss sich als Vereinsmitglied dem SSV Gera an. „Es war nicht immer einfach, ich hatte seit meiner Zeit hier viel mit Krankheiten zu kämpfen und fiel aus. Trotzdem wurde ich immer unterstützt, jeder glaubte an mich. Für die Motivation war das enorm wichtig“, so der angehende Abiturient, der sich bei der Bahnrad-EM vor wenigen Monaten in Cottbus erneut eine Silbermedaille umhängen durfte.

Wann es endlich einmal zu Gold bei einem großen Wettkampf reicht, weiß der ehrgeizige Louis Gentzik nicht. Die Konkurrenz im U23- und Elitebereich sei enorm stark. Aber Träumen ist erlaubt, beispielsweise von einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2028 oder 2032. „Da würde ein Lebenstraum in Erfüllung gehen. Meine Eltern brauchten sich bisher um Tätowierungen keine Gedanken machen, aber in dem Fall müssten die fünf Ringe auf der Brust schon herhalten“, freut sich der Nachwuchspreisträger über das, was da noch kommen kann. (OTZ/B.Schmutzler) ­


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