Präsident Olaf Albrecht hört beim SSV Gera vorfristig auf.

OTZ Gera / Andreas Rabel

20. Aug 2024

Olaf Albrecht (Foto: Andras Rabel)

Nach 30 Jahren ehrenamtlicher Arbeit, die letzten zehn als Vereinspräsident, legt Olaf Albrecht vorfristig sein Amt nieder. Jetzt braucht der SSV Gera einen neuen Präsidenten.

Für die meisten Vereinsmitglieder war es eine Überraschung, für Olaf Albrecht ein Schritt zur rechten Zeit.

Der 56-jährige Geraer gab am Montag auf der Mit­glie­der­ver­samm­lung des SSV Gera bekannt, dass er aus persönlichen Gründen sein Ehrenamt als Vereinspräsident niederlegen wird.

Die aktuelle berufliche Arbeit ist mehr als ein Vollzeitjob, er hat weitere Projekte am Laufen, bringt sich im Ehrenamt ein – nicht nur im SSV Gera. Er ergänzt noch, die Zeit für die Familie hat oberste Priorität und wird nicht reduziert.

Noch für ein Jahr gewählter Präsident des SSV Gera.

Noch für ein Jahr war Albrecht als Präsident des Geraer Rad­sport­vereins vor zwei Jahren gewählt worden. Für ihn ist der Zeitpunkt, dass er nach 30 Jahren ehrenamtlicher Arbeit im Verein, davon die letzten zehn Jahre als Präsident, sein Amt niederlegt, der richtige, „weil der Verein gesund ist, wirtschaftlich gut dasteht, die tägliche Arbeit läuft, wir als Verein auf eine erfolgreiche Zeit blicken können.“

Ein Thema auf der Mitgliederversammlung am Montag: die Sanierung der Radrennbahn. „Noch nie waren wir so weit wie jetzt. Wir haben ein Projekt vorliegen, können über die Sa­nie­rungs­kosten und die zukünftigen Kosten für den Erhalt und die Betreibung der Bahn sprechen“, sagt Albrecht und sieht vor allem die Arbeit der Stadtverwaltung und des Ober­bürger­meisters im zweiten Quartal 2024 als wegweisend an. „Wir sind als Verein aufgefordert, eine Empfehlung für die Ausgestaltung der Bahn abzugeben.“ Soll beispielsweise heißen: Beton- oder Holzbelag. Dass Albrecht Mitglied des SSV Gera bleiben wird, bedarf eigentlich keiner Erwähnung.

Maßgeblich an der Gründung des Team Köstritzer beteiligt.

Nach der Wende war er aktiv auf den SSV Gera zugegangen, war maßgeblich an der Gründung des Teams Köstritzer beteiligt und Teammanager des erfolgreichen Nachwuchsprojekts im Straßenrennsport. Die Köstritzer gewannen neun Mal die U23-Bundesliga, entwickelten spätere Radprofis wie André Greipel oder John Degenkolb.

Die Bahnrad-Asse René Enders und Robert Förstemann drehten auf der Geraer Radrennbahn ihre ersten Runden. Der Leipziger Jens Lehmann wurde Mitte der 90er Jahre ein Teil der Geraer Radsportfamilie, holte Gold im Bahnvierer bei den Olympischen Spielen 2000, wurde Weltmeister.

Mit dem Olaf-Ludwig-Abschiedsrennen 1996, der Apres Tour Gera oder aktuell dem BahnCup und der Ostthüringen Tour können die Geraer auf einzigartige Wettkampfformate ver­wei­sen. „Ein schöne und erfolgreiche Zeit, die wir im Team des SSV Gera, mit unseren Partnern, regionalen Förderern, dem Thü­rin­ger Radsportverband, dem Landessportbund und dem Olympia­stütz­punkt gestalten konnten“, sagt Olaf Albrecht und freut sich auf den 31. August, wenn der Verein seine Olympiastarterin Lena Reißner empfängt, auch wenn er an diesem Tag nicht persönlich dabei sein kann. Olaf Albrecht hat für den Geraer Sport im Ehrenamt einiges auf den Weg gebracht, so spricht man über ihn, und wird das auch weiterhin tun. Und bis zur nächsten Wahlversammlung wird Vizepräsident Bernd Herrmann als Interimspräsident die Geschäfte führen. (OTZ/A.Rabel)


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