Paris stand auf dem Zettel.
OTZ Gera / Andreas Rabel
16. Nov 2024
Wie Radsportlerin Lena Reißner WM-Silber mit dem Bahn-Vierer bewertet und was 2025 laufen soll.
Saisonauftakt. Trainingslager auf Mallorca. Teamabend. Wer es wollte, durfte einen Zettel ausfüllen, mit den Zielen für das Jahr 2024 – und vortragen. Lena Reißner hat es gemacht.
Als Ersatzfahrerin nach Paris und dann im Vierer und Madison im Einsatz.
„Nominierung für die Olympischen Spiele in Paris“ lautete die Überschrift. „Ich möchte sagen können, dass ich alles mir Mögliche getan habe, um mir diesen Traum zu erfüllen“, sprach sie in die Runde. Die 24 Jahre alte Geraerin erfüllte sich ihren Traum von Olympia, wurde zunächst als Ersatzfahrerin für Paris nominiert. Dann ging alles sehr schnell. Einsatz im Bahnvierer im Lauf um Platz fünf gegen das französische Quartett. Gemeinsam mit Franziska Brauße war Lena Reißner zudem im Madison, dem Zweier-Mannschaftsfahren, am Start. „Olympia war ein Erlebnis. Die Stimmung war toll, auch bei uns draußen im Velodrom“, sagt sie. Im Lauf um Platz fünf sind wir gegen die Gegnerinnen und die Halle gefahren. Da war schon was los in der Halle.“
Eine Woche nach der Rückkehr von Paris standen die Deutschen Bahn-Meisterschaften in Berlin auf dem Programm. Meistertitel mit dem LKT-Team Brandenburg, Derny-Meisterschaften, Abschluss der Bundesligasaison. „Ich war jedes Wochenende im Einsatz, dachte, ich kann die Form konservieren“, sagt sie. Doch es fiel ihr zunehmend schwerer, sich zu motivieren. Lang und kräftezehrend die Saison mit EM, Olympia, Nations-Cup und den Bundesligarennen auf der Straße.
Das war der Plan: Bei der WM erst im Finallauf im Einsatz.
Die WM in Kopenhagen rückte näher und Bundestrainer André Korff besprach sich mit dem Team, legte fest, dass Lena Reißner erst im Finale zum Einsatz kommen wird, Qualifikation und erste Runde nicht mitfährt. „Die Mädels sind sensationell gefahren. In der ersten Runde gegen die Italienerinnen legten sie eine erste Runde hin, das habe ich noch nicht erlebt“, sagt Lena Reißner. Finaleinzug, WM-Silber war dem Bahn-Vierer nicht mehr zu nehmen.
Für Lena Reißner eine ungewohnte Situation, als sie für Laura Süßemilch in den Vierer rutschte. „Der Druck war weg, die Medaille sicher und die Britinnen galten als Favorit“, sagt Lena Reißner, die wie schon bei den Olympischen Spielen auf Position drei fahrend ein sehr gutes Rennen zeigte.
Die ganz große Freude über WM-Silber kam aber nicht auf. „Vielleicht kommt sie noch.“ Sie sieht ihren Finaleinsatz auch als Anerkennung für die Leistungen der kompletten Saison. Mehrere EM-Medaillen in der 4000-m-Mannschaftsverfolgung hat sie bereits erkämpft, seit Mitte Oktober schmückt WM-Silber die Bilanz.
Und das soll es längst nicht gewesen sein. Lena Reißner sitzt seit Mittwoch wieder auf dem Rad, drei Wochen Regeneration sind vorbei. Grundlagentraining. Die erste Runde rund um Erfurt fiel etwas kürzer aus. Die frühere Junioren-Weltmeisterin im Bahnsprint, Emma Götz, jetzt begeisterte Marathonläuferin, hat einen Lauftreff ins Leben gerufen. „Da bin ich gern dabei und drehe am Abend noch eine Runde“, sagt Lena Reißner und ist in Gedanken schon im Jahr 2025.
International wird statt des 500-m-Zeitfahrens der „Kilometer“ eingeführt und in der Einzelverfolgung geht es jetzt statt der 3000 Meter über 4000 Meter. Massendisziplinen, wie das Madison, möchte sie nicht aus den Augen verlieren. Doch der Fokus liegt weiter auf dem Bahn-Vierer. Als Stabsunteroffizier der Bundeswehr wird 2025 ein Lehrgang zu absolvieren sein, ihr Fernstudium in Gesundheits-Management möchte sie fortsetzen. Es bleibt ein volles Programm, die abgelaufene Saison ist die Blaupause für die kommende. Sie zieht Nektar aus den Leistungen, aus dem in Erfüllung gegangenen Olympiatraum.
Über die Talentsichtung beim SSV Gera zum Radsport gekommen.
Als Talent zählte die Geraerin, die über die Talentsichtung beim SSV Gera zum Radsport kam, schon all die Jahre. Doch ihr mangelte es immer mal an Durchsetzungsvermögen, dem nötigen Selbstvertrauen. „Wenn ich etwas aus der Saison mitnehme, dann das Selbstvertrauen, dass ich liefern kann, wenn es darauf ankommt.“ Sie habe gelernt, auf sich zu schauen, ihren Fokus zu setzen, egal, was andere vielleicht denken, sagen und tun. Selbstzweifel ade. „Ich denke immer positiv, rufe mir Erlebnisse, die mir guttun, ins Gedächtnis“, sagt sie, nennt das Ergebnis mentalen Trainings „positiven inneren Zuspruch“.
Das Jahr lässt sie ausklingen, hat eine Einladung nach Baden-Baden zur Proklamation der Sportler des Jahres, möchte Zeit mit der Familie und Freunden verbringen – und wird sich schon mal überlegen, was sie auf den Zettel mit den Zielen für 2025 schreiben wird. (OTZ/A.Rabel)
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