Das Tränchen der Trainerin.
OTZ Gera / Andreas Rabel
26. Okt 2023
- Thüringer Minister für Bildung, Jugend und Sport Helmut Holter, Radsporttrainerin Heike Schramm, Laudatorin Paula Kerndt und Stiftungsvorsitzender David Möller. (Foto: Mike El Antaki)
Heike Schramm wurde mit dem Trainerpreis der Stiftung Thüringer Sporthilfe ausgezeichnet und war überrascht, wer als Laudatorin auf die Bühne trat.
Die Überraschung war gelungen, damit hatte Heike Schramm nicht gerechnet. Dass sie mit dem Trainerpreis der Stiftung Thüringer Sporthilfe ausgezeichnet wird, hatte sie mit der Einladung nach Eisenach erfahren. Die Überraschung war die Laudatorin.
Paula Kerndt, ihre frühere Trainerkollegin beim SSV Gera, beide spinnen noch immer einen engen Draht, ging auf die Bühne. „Das war ein emotionaler Moment, weil ich überhaupt nicht mit ihr gerechnet habe. Ja, ein Tränchen floss“, gibt die Radsporttrainerin gern zu.
Paula Kerndt zitierte Heike Schramm: „Ich kann mir ein Leben ohne Radsport nicht vorstellen.“ Ein Kernsatz, der die 38-Jährige und ihre Arbeit als Trainerin beschreibt – und eigentlich ist die gebürtige Südthüringerin in den Beruf hineingerutscht. Radsportlerin war sie, fuhr für das Team Euregio Egrensis, stieg 2006 vom Rennrad, studierte an der Jenaer Uni Ernährungswissenschaft und eines Tages fragte Heiko Wagner, der von ihrer Radsport-Vergangenheit wusste, ob sie sich nicht vorstellen könne, ehrenamtlich als Übungsleiterin beim RSC Jena zu arbeiten. Heike Schramm musste nicht lange überlegen, übernahm Trainingseinheiten und fand Gefallen daran.
Als 2010 die Stelle des Stützpunkttrainers ausgeschrieben wurde, da bewarb sie sich, bekam den Job und hat es keine Sekunde bereut. Seither ist Heike Schramm als Landestrainerin für die Thüringer Sportler und Sportlerinnen der Altersklasse U15 zuständig, trainiert in Gera die Vereinssportler und als Stützpunkttrainerin auch die aus Jena, Altenburg oder Greiz, die nach Gera zum Training kommen.
Olympia-Hoffnung Lena-Charlott Reißner hat auf dem Geraer Zementoval das Radsport-Abc gelernt, die Sprint-Hoffnungen Benjamin Bock und Gwen Böttcher wurden in Gera ausgebildet – drei Namen für viele Talente, die in Ostthüringen ausgebildet wurden. Heike Schramm wird als Trainerin bezahlt, doch die sportliche Leistung, die im Nachwuchs-Leistungssport angestrebt wird, ist nur eine Seite der Medaille. Heike Schramm ist auch Psychologin, fährt die Sportler mit dem Kleinbus zu den Wettkämpfen oder Lehrgängen, ist Ansprechpartner für alle Fragen ihrer Schützlinge, weiß, wie es in der Schule läuft, steht im engen Kontakt mit den Eltern.
„Ich bin gern Trainerin. Ich freue mich, wenn die Sportler, annehmen und umsetzen, was ich vorgebe, wenn sie mitdenken, besser werden“, sagt sie. Es liege in der Natur des Menschen, dass nicht jeder Weltklasse werden kann, „aber wenn ich Verbesserungen und Steigerungen sehe, dann freut mich das. Der Sport ist eine Schule fürs Leben“, sagt sie und bereitet die jungen Renner auf das vor, was kommen mag. Laudatorin Paula Kerndt lobte Heike Schramms Verantwortungsbewusstsein für ihre Sportler. Sie optimiere nicht nur das Training, sondern auch Material und Umfeld ihrer Sportler, ist aktiv bei der Gewinnung von talentierten Kindern für den Radsport. Paula Kerndt konnte zudem aus persönlicher Erfahrung die kollegiale Zusammenarbeit im Trainerteam hervorheben. „Grund für die Auszeichnung wird sicher auch die Kreativität Heike Schramms gewesen sein, Trainingsinhalte und Trainingsmethoden abwechslungsreich einzusetzen“, sagte Paula Kerndt.
In der Corona-Pandemie entwickelten die Geraer beispielhaft Online-Trainingseinheiten, die sie auch anderen Thüringer Vereinen zum Mit- und Nachmachen anboten, die Laufrad-Gruppe als Einstieg in den Radsport setzte der SSV Gera deutschlandweit als einer der ersten Vereine um.
Auch zu Hause spielt der Radsport eine Rolle, wird nicht selten im Kalender geblättert, geschaut wie Beruf, Ehrenamt und Familienleben unter einen Hut zu bekommen ist. Lebensgefährte Christian Magiera ist als UCI-Kommissär unterwegs, war zum Beispiel bei den Olympischen Spielen in Tokio im Einsatz. Da hält einer dem anderen den Rücken frei und der Laudatio-Kernsatz müsste eigentlich angepasst werden. „Wir können uns ein Leben ohne Radsport nicht vorstellen.“ Tochter Luise trainiert übrigens in der U9 beim SSV Gera. (OTZ/A.Rabel)
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