Eine Saison stand es auf dem Zettel.

OTZ Gera / Andreas Rabel

27. Sep 2023

Geschafft: Felix Jerzyna und Trainerin Heike Schramm freuen sich über den Deutschen Meistertitel im Omnium. (Foto: Doreen Jerzyna)

Wie sich die Geraer U15-Renner bei den Deutschen Bahn-Meisterschaften in Büttgen schlugen und es für Felix Jerzyna noch einmal eng wurde.

Es war in Kroatien beim Saisonvorbereitungslehrgang. In einem der Themenabende diskutierten die Nachwuchssportler über ihre sportlichen Ziele, den Weg dahin, was sie tun wollen, um erfolg­reich zu sein – und verewigten alles auf einem Blatt Papier. Das tat auch Felix Jerzyna, faltete den Zettel, steckte ihn in seine Handytasche. Das Saisonziel des U15-Renners: Deutscher Meister werden.

Lange hatte es gedauert, fast ein Jahr blieb der Zettel in der Handyhülle. Bei den Deutschen Straßenmeisterschaften war der Geraer Dritter geworden, in Genthin beim Mannschaftszeitfahren konnte der Thüringen-Straßenvierer krankheitsbedingt nicht starten, doch am Wochenende bei den Bahn-Meisterschaften in Büttgen, da erkämpfte er sich die Goldmedaille im Omnium. In den Mehrkampf startete der 14-Jährige über 100 Meter mit fliegendem Start in 6,01 Sekunden. Platz zwei, er gewann in Thüringer Landesrekordzeit von 35,841 s die Disziplin 500 m stehend.

Für die 2000m-Einerverfolgung legte Trainerin Heike Schramm einen genauen Fahrplan fest, um unter 2:33 Minuten zu bleiben. „Ich stand mit dem Laptop an der Bahn und habe ihm nach jeder Runde die Zeiten gegeben“, sagte die Trainerin – nach den zwei Kilometern auf der 250-Meter-Holzbahn stoppte die Uhr bei 2:32,890 Minuten. Soll erfüllt und mit acht Punkten Vorsprung ging es ins finale Ausscheidungsfahren. Der Geraer kam schwer in Tritt, kam im Rennen fast zu Fall, musste mehrere brenzlige Situationen überstehen. „Da wurde schon auf Kante gefahren, draufgehalten“, sagte Heike Schramm und konnte sich nach der Rundenjagd über Platz drei im Ausscheidungsfahren und Gold im Omnium für ihren Schützling freuen.

Im Madison am nächsten Tag mit dem Erfurter Tim Brehme war die Luft schon ein wenig raus, die kräftezehrende Saison zu spüren. Platz sechs in der Zweiermannschaft für Jerzyna und Brehme.

Gar nicht mehr zum Madison antreten konnte Enie Böttcher, die als Starterin des jüngeren Jahrgangs mit den Plätzen sechs, zwei und sieben in den ersten drei Omnium-Disziplinen 100 m fliegend, 500 m stehend und 2000-m-Einerverfolgung als Zweite punktgleich mit der Dritten und Vierten ins Ausscheidungsrennen gegangen war. Kampfbetont das Rennen vom ersten Tritt an, wenige Runden nach dem Start ein Sturz, in den auch die Geraerin verwickelt war, sich schmerzhafte Hautabschürfungen holte.

Das Rennen wurde abgebrochen, nach einer langen Pause wieder angeschossen. Enie Böttcher waren die Sturzfolgen anzumerken, sie kam auf Platz fünf in der Omnium-Wertung. Am nächsten Tag stieg sie zwar aufs Rad, um sich warm zu fahren, doch die Blessuren vom Sturz ließen kein seriöses Rennen zu, also Abmeldung. Ob sie bei der am Freitag beginnenden Ost­thü­rin­gen Tour starten kann, ist offen. Für Felix Jerzyna steht die Bahn­über­prüfung in Berlin an, da geht es schon um die Ein­ord­nung bei der U17-Jugend für die kommende Saison. (OTZ/A.Rabel)


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