Hauchdünn an Gold vorbei.

OTZ Gera / Reinhard Schulze

28. Apr 2023

Lena Charlotte Reißner in Aktion. (Foto: Arne Mill)

Beim UCI-Nationencup in im kanadischen Milton sicherte sich das BDR-Frauenquartett mit der Geraerin Lena Charlotte Reißner Silber.

Von einem Wettkampf zum anderen, von der Bahn auf die Straße, nur kurz die Ruhepause für Lena Charlotte Reißner. Doch wenn sie schon in Gera ihre Eltern besucht, dann findet sie auch Zeit für einen Abstecher zu ihrem Heimatverein, dem SSV Gera.

Gerade noch im kanadischen Milton beim UCI-Nationencup, sind nun die Koffer gepackt und ab geht es nach Tschechien. Es gefällt ihr, und wenn sie über den Radsport und die damit verbundene Unruhe redet, dann schwingt auch immer ein kleines Lächeln mit.

Und Grund zum Lachen hat sie, denn auf ihrer Rückreise von Milton hat sie eine Silbermedaille im Gepäck, erkämpft in der 4000 Meter Mannschaftsverfolgung. In der Qualifikation über 4000 Meter erkämpfte sich das BDR-Frauenteam, in der Besetzung Lena Charlotte Reißner, Franziska Brauße, Mieke Kröger und Laura Süßemilch in einer Zeit von 4:15,680 Minuten Platz drei. Die Bestzeit in der Qualifikation in 4:14,824 Minuten legte Großbritannien vor. In gleicher Besetzung triumphierte der Vierer in der ersten Runde über das USA-Quartett, legte dabei noch zu, fuhr mit 4:12,587 Minuten sogar Bestzeit. Am gleichen Tag im großen Finale unterlagen die Frauen (4:13,511 min) äußerst knapp Großbritannien (4:12,539 min).

„Die erste Runde war für uns wichtig. Die Anspannung war hoch. Im Team waren wir alle motiviert. Wir wollten alles aus uns herausholen. Dennoch keiner von uns hatte wohl daran gedacht, dass wir es sogar bis ins große Finale schaffen. Unser Ziel war eher das kleine Finale um Platz drei. Aber der Erfolg über die USA weckte in uns die Hoffnung, Großbritannien vielleicht doch zu schlagen, obwohl wir ahnten, dass sie noch einmal zulegen werden“, erzählt Lena Charlotte Reißner. „Anfangs sah es dann auch so aus, dass wir das Finale verlieren werden. Teilweise lagen wir sogar bis 2,3 Sekunden hinten. Wir holten alles aus uns raus, konnten auf den letzten Runden den Rückstand verkürzen und hätten es bald noch geschafft. Schon ein wenig enttäuscht, fehlte doch nicht einmal eine Sekunde und trotzdem waren wir glücklich über die Silbermedaillen“, so die 22-Jährige. Mit der Silbermedaille holte sich der Frauen-Vierer Rang zwei im Nationencup Ranking zurück. Der Nationencup spielt eine entscheidende Rolle bei der Qualifikation für die Bahnrad-WM im August in Glasgow. Die Ergebnisse beim Nationencup sind außerdem wichtig für die Olympia-Rangliste, über die sich die Nationen für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifizieren.

Bisher läuft es gut für Lena Charlotte Reißner. Das komplette Vorbereitungsprogramm des Ausdauernationalkaders absolviert, bei der EM in Grenchen wie auch bei den ersten Nationencups in Jakarta und Kairo dabei, aber leider nur als Ersatz für die Mannschaftsverfolgung. Bei ihrem Einsatz in Milton konnte sie nun ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen und verhalf dem BDR-Vierer zur Silbermedaille, was es der Geraerin ermöglicht, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.

„Immer dabei, bereitstehen, die Anspannung, hoffen auf den Einsatz und dann doch nicht, nicht gerade, was man erwartet. In Milton nun mein erster Saison-Einsatz im Vierer und den von der Qualifikation bis ins Finale. Ich war einfach glücklich.“ (OTZ/R.Schulze)


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