Könnte das der Anfang sein? Techniker nehmen Radrennbahn Gera unter die Lupe.
OTZ Gera / Tina Puff
27. Dez 2023
Ingenieurbüro aus Berlin soll Instandsetzungskonzept erstellen. Seit Jahrzehnten ist klar, dass die Radrennbahn saniert werden muss. Zustand verschlechtert sich zusehends.
Sie steht auf Platz eins der Prioritätenliste II des Integrierten Sportentwicklungsplanes Gera 2030, die Radrennbahn. So wurde es im Sommer 2022 vom Stadtrat beschlossen.
Seither fordern die Mitglieder des Kultur- und Sportausschusses in regelmäßigen Abständen einen Sachstandsbericht von der Verwaltung. Lange passierte nichts oder nicht viel. Ein Jahr verstrich, ohne dass die im Haushalt eingestellten 50.000 Euro für eine aktualisierte Kostenprognose genutzt wurden. Auch das Jahr 2023 näherte sich ungenutzt dem Ende.
Stadt beauftragt Berliner Unternehmen.
Doch vor der jüngsten Sitzung des Kultur- und Sportausschusses, auf deren Tagesordnung wieder einmal der Programmpunkt Sachstand Radrennbahn stand, informierte Geras Baudezernent Michael Sonntag (parteilos) die Ausschussmitglieder in einem Schreiben darüber, dass ein Auftrag zur Erstellung eines Konzeptes zur Instandsetzung der Radrennbahn Gera an das Ingenieurbüro Krone aus Berlin erteilt wurde.
Kein Wort über Bahnbauer von Lüdtken.
Warum Bahn-Bauer Walter von Lüdtken kein Konzept für die Stadt erstellen darf, mit diesem war Michael Sonntag im Sommer noch in Kontakt, erfuhren die Ausschussmitglieder nicht. Von Lüdtken baut seit über 35 Jahren mit seiner Firma Velotrack weltweit Holzbahnen. Er hatte der Stadt bereits mitgeteilt, dass eine Sanierung der Bahn möglich sei. Christian Magiera, Vereinsberater des Stadtsportbundes Gera und Kommissär beim Radsport-Weltverband UCI, meint, dass ein Machbarkeitskonzept von von Lüdtken fachgerechter und kostengünstiger ausfallen würde.
Das Ingenieurbüro Krone sei, an der Sanierung der Forster Radrennbahn beteiligt gewesen. Die Forster Radrennbahn wurde 1906 errichtet und nach 1994 nun wieder umfassend saniert. Eine neue Stahlbetonbahn wurde auf die vorhandene Fläche aufgebracht.
Sonntag informiert, dass erste Ergebnisse zur Art der Instandsetzung im zweiten Quartal des Jahres 2024 vorliegen sollen. Im Entwurf des Haushaltsplanes 2024 seien bereits 50.000 Euro für weiterführende Planungsleistungen enthalten, um nach der Vorlage des Instandsetzungskonzeptes weitere Planungsleistungen zur Anmeldung von Fördermitteln im Jahr 2024 durchführen zu können. Über das Ergebnis des Konzeptes und die weitere geplante Verfahrensweise werden dann die Mitglieder des Ausschusses für Bau, Umwelt, Verkehr und Liegenschaften unterrichtet.
Expertenmeinung bleibt ungehört.
Sven-Gunnar Diener, Fachdienstleiter Hochbau und Liegenschaften, erklärt auf Nachfrage, dass man eine Betonbahn präferiere. Der Frage, ob man weiteren Technologien offen gegenüberstehe, wich er aus. Als problematisch für eine Holzbahn sehe Diener die mögliche Moosbildung. Magiera sieht darin keine Gefahr, freut sich aber trotzdem, dass es mit der Auftragserteilung zur Prüfung der Sanierungsfähigkeit am Standort Martinsgrund nun endlich einen Schritt weiter geht.
Diener erklärt weiter, dass nicht nur die Fahrbahn saniert werden soll, sondern auch Tribüne, Beschallung, Licht und Tunnel.
In Forst wurden gut 3,2 Millionen Euro in die reine Bahnsanierung mit Auslaufstreifen im Bahninnenraum investiert. Magiera weiß, dass auch von Lüdtken nicht nur die reine Bahnfläche im Blick hatte. Und er glaubt, dass eine Holzbahn als auch Investitionen ins Gelände die Stadt günstiger kämen. Doch das Problem, es gibt nichts zum Vergleichen. Von Lüdtken habe gar kein Angebot abgeben können.
Christian Magiera ist im technischen Ausschuss des UCI. Er kann ausführlich die Mängel der Geraer Bahn auflisten. So erklärt er, dass der Radsport-Weltverband fünf Millimeter Höhenunterschied auf zwei Metern Länge oder Breite bei einer Rennbahn zulasse. In Gera komme man auf bis zu sieben Zentimeter Höhenunterschied.
Bereits seit 2003 finden auf Geras Radrennbahn keine Wettkämpfe für Jugendliche ab 17 Jahren und Erwachsene mehr statt. (OTZ/Tina Puff)
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