Bereit, an meine Grenze zu gehen: Zeulenrodaer Radsportler wurde Weltmeister.

OTZ Greiz / Thomas Stöcker

13. Sep 2022

Der Zeulenrodaer Radsportler Jens Spitzbart ist erstmals 1000-Meter-Zeitfahr-Weltmeister in der Masters-Klasse geworden.  (Foto: T.Stöcker)
Der Zeulenrodaer Radsportler Jens Spitzbart ist erstmals 1000-Meter-Zeitfahr-Weltmeister in der Masters-Klasse geworden. (Foto: T.Stöcker)

Im Gespräch mit dem Zeulenrodaer Zeitfahr-Masters-Welt­meister Jens Spitzbart.

Zeulenroda. Es war die Überraschung beim Radweltpokal 2022 in den Mastersklassen in St. Johann in Tirol: Der Zeulenrodaer Radsportler Jens Spitzbart wurde im 1000-Meter-Zeitfahren in 1:24,17 Minuten erstmals Weltmeister. Gut gelaunt und zurück vom wohlverdienten Urlaub nahm er sich Zeit für ein kurzes Interview.

Mit etwas Abstand zum Wettkampf, wie bewerten Sie jetzt den WM-Titel?

Anfangs war es absolut surreal. Ich musste mehrfach nach­fra­gen. Jetzt ist es mir bewusst und klarer, was ich erreicht habe. Für mich ist ein sportlicher Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Dafür habe ich lange und sehr hart trainiert. Es ist aber zugleich ein Erfolg für alle Menschen, die mich über die Jahre begleitet und unterstützt haben. Ich empfinde im Moment eine Mischung aus Stolz über die sportliche Leistung und Entspannung.

Wie muss man sich ein derartiges Rennen gegen die Uhr über 1000 Meter vorstellen?

Man muss die Rahmenbedingungen wie das Wetter oder den Straßenbelag beachten und möglichst richtig einschätzen, an­sons­ten gibt es nur eines: Vollgas geben! Das heißt, rund neunzig Sekunden am Limit fahren – sowohl psychisch als auch physisch. Taktik gibt es keine. Wichtig ist bei der Wende den richtigen Bremspunkt zu finden. Sonst muss man volle Pulle in die Pedale treten. Im Durchschnitt lag ich bei 750 Watt Leistung und 43,44 Stundenkilometern. Das kommt nicht von ungefähr.

Der Traum, einmal Weltmeister zu werden, ist nun Realität. Welche sportlichen Träume gibt es jetzt?

Das ist ganz einfach. Ich werde weiter trainieren und auch weiter Radrennen bestreiten. Bestenfalls gelingt mir die Titel­ver­tei­di­gung, was aber von sehr vielen Faktoren abhängt.

Wie definieren Sie für sich Erfolg?

Ich möchte immer aus den mir gegebenen Möglichkeiten das Beste herausholen und dass mein System, was ich mir auf­ge­baut habe, funktioniert. Am Ende möchte ich immer sagen kön­nen, dass ich 100 Prozent gegeben habe.

Sie haben sich einen Traum erfüllt und es schmücken zahlreiche Pokale und Medaillen die Regale. Wie motivieren Sie sich immer wieder neu?

Ich möchte immer das Maximale erreichen. Dafür bin ich bereit, an meine Grenzen zu gehen. Wenn du der Beste sein willst musst du dein Bestes geben und es ist mein Anspruch, mög­lichst optimal vorbereitet in den Wettkampf zu gehen. (OTZ / T.Stöcker)


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