Nur zwei Punkte fehlen zum Sieg bei der Ostthüringen Tour.

OTZ Gera / Jens Lohse

04. Okt 2021

Die Aufholjagd von Felix Jerzyna vom SSV Gera auf zwei Ausreißer ist nicht mehr von Erfolg gekrönt. In der Tour-Wertung belegt er am Ende Rang zwei.  (Foto: Jens Lohse)
Die Aufholjagd von Felix Jerzyna vom SSV Gera auf zwei Ausreißer ist nicht mehr von Erfolg gekrönt. In der Tour-Wertung belegt er am Ende Rang zwei. (Foto: Jens Lohse)



Felix Jerzyna vom SSV Gera muss sich bei der 18. Ostthüringen Tour ganz knapp geschlagen geben. Wo seine Stärken liegen, verraten wir hier.


Es war spannend bis zur Verkündung des offiziellen Gesamtklassements. Es ging um jeden einzelnen Zähler. Am Ende reichte es nicht ganz. Zwei Punkte fehlten Felix Jerzyna vom SSV Gera, um die Ostthüringen Tour des Radsport-Nachwuchses zu gewinnen.

Nach einem souveränen Erfolg am Freitag im Kriterium in Debschwitz an der Radrennbahn hatte der Zwölfjährige seine Führung am Sonnabend in Silbitz im Geschicklichkeitsfahren und beim Rundstreckenrennen eingebüßt. Ein Punkt Rückstand war auf der Schlussetappe in Münchenbernsdorf auf den „Mann in Gelb“, den Chemnitzer Nils Maiwald aufzuholen.

Dieses Ziel hatten aber auch noch drei weitere U13-Radsportler, die alle noch in Schlagdistanz zum Führenden lagen. Auf dem 4,8 km langen Rundkurs, der viermal zu absolvieren war, hatte es der Anstieg gleich nach dem Start in Richtung Lederhose in sich. Felix Jerzyna kontrollierte zunächst das Rennen. Erstes Zwischenziel: die Sprintwertung nach der Hälfte der Distanz, auf der es sechs Punkte Bonifikation zu holen gab. Der Zwölfjährige gewann mit großem Vorsprung und powerte sich dabei aus. Diesen Moment nutzten die Konkurrenten. Finn Liedtke (Osterweddingen) und Eero Gündel (Lostau) aus Sachsen-Anhalt fuhren am folgenden Berg davon.

Trainerin mit der Leistung zufrieden

25 Sekunden betrug deren Vorsprung vor der Schlussrunde und war nicht mehr einzuholen. Finn Liedtke gewann den Zielspurt und Felix Jerzyna sicherte sich nach einer letzten halsbrecherischen Abfahrt Rang drei in Münchenbernsdorf. Das große Rechnen begann. „Ich habe alles gegeben. Auf den Abfahrten kann ich hohe Trittgeschwindigkeiten fahren. Einzuholen waren die beiden aber nicht mehr. Ich mag mehr das flache Terrain. Anstiege liegen mir nicht so“, verriet Felix Jerzyna, der überhaupt die Geschwindigkeit liebt, auch gern Ski fährt.

Finn Liedtke durfte sich bei der Siegerehrung das gelbe Trikot überstreifen lassen. Geras Trainerin Paula Kerndt war mit der Leistung von Felix Jerzyna trotzdem zufrieden. „Er ist clever gefahren, hat den Windschatten genutzt. Seine technische Stärke hat er bergab und in den Kurven ausgespielt“, resümierte die 24-Jährige. „Bei der Sprintwertung wollte er etwas zu viel, hat einen Riesenvorsprung rausgefahren. Weniger wäre da taktisch mehr gewesen. Das haben die Konkurrenten genutzt. Aber er ist jung, lernt noch. Wenn er alles schon könnte, hätten Gerald Mortag und ich später gar keine Arbeit mehr“, urteilte Heike Schramm, die Sportliche Leiterin der Rundfahrt.

Marcel Barth freut sich über familiäre Atmosphäre

Einen weiteren zweiten Platz für Gastgeber SSV Gera gab es in der Altersklasse U11 weiblich. Lucia Wiencek musste nur Clara Brendel vom SC DHfK Leipzig den Vortritt lassen. „Wäre das Ziel hundert Meter weiter weg gewesen, hätte ich sie noch eingeholt“, meinte die Zehnjährige im Ziel, die in Münchenbernsdorf noch einen Rang in der Gesamtwertung gutmachte. Mit Enie Böttcher hatten die Geraer auch in der U13 weiblich ein heißes Eisen im Feuer. Nachdem sie am Freitag noch ins weiße Trikot der besten Radsportlerin des jungen Jahrgangs gefahren war, musste sie am Sonnabend krankheitsbedingt aufgeben. Ihre große Schwester Gwen Böttcher – im September ans Sportgymnasium nach Erfurt gewechselt – trainiert derzeit im Kurzzeitbereich auf der Bahn und verzichtete deshalb auf einen Rundfahrtstart.

Ein alter Bekannter hatte an den drei Tagen das Mikrofon in der Hand. Marcel Barth, Sohn von Friedensfahrt-Kapitän Thomas Barth, feuerte die Teilnehmer an und verkündete die Ergebnisse. „Hier hat wieder eine sehr familiäre, schöne Atmosphäre geherrscht. Aber das war in Gera schon immer so“, strahlte er. Auch Organisationschef Reinhard Schulze zog ein positives Fazit: „Alle haben gut mitgezogen. Ein großes Lob gebührt den Etappenorten Gera, Silbitz und Münchenbernsdorf. Die Starterzahlen waren etwas geringer als vor Corona, was aber wohl in erster Linie am späten Termin lag.“

187 junge Radsportler aus ganz Deutschland hatten die Drei-Etappen-Tour mit Prolog in Angriff genommen. (OTZ/J.Lohse)


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