Siegerpokale für Felix Jerzyna, Enie Böttcher, Enzo Albersdörfer, Gwen Böttcher und Lara Wolf. Sechster Gesamtsieg in Folge beim Jugend-Fördercup Thüringen der SV SparkassenVersicherung.
SSV Gera / Presse
19. Nov 2019
- Zum sechsten Mal in Folge gewann der Geraer SSV-Radnachwuchs den Jugend-Fördercup Thüringen der SV SparkassenVersicherung.
Ein Blick auf eines der Regale im Geschäftszimmer des SSV Gera lässt sechs Pokale erkennen. Sie stehen für den Gesamtsieg im Jugend Fördercup Thüringen der SV SparkassenVersicherung und das nun schon seit sechs Jahren in Folge.
Die Statistik für die Saison 2018/19 beeindruckt: Im Gesamtklassement 3255 Zähler, ca. ein Drittel mehr Punkte als der Zweitplatzierte RSC Turbine Erfurt (1863 P.). In den drei Altersklassen, getrennt nach Jungen und Mädchen, holte der SSV in der Vereinswertung alle sechs Siege. In der Einzelwertung wurden durch Felix Jerzyna (U11m), Enie Böttcher (U11w), Enzo Albersdörfer (U13m), Gwen Böttcher (U13w) und Lara Wolf (U15w) fünf von sechs möglichen Einzelsiegen erkämpft. Dazu kommen die Siege im Thüringer Bahncup durch Enzo Albersdörfer und Gwen Böttcher sowie Platz eins durch Lucia Wiencek im U10w-Cup.
Doch was verbirgt sich hinter dieser Bilanz. Was ist beim SSV Gera anders. Was ist das Geheimnis für diese stabile Leistung im Thüringen-Cup. Dazu haben wir nachgefragt bei Heike Schramm, Sichtungstrainerin beim Thüringer Radsport-Verband und Schüler-Trainerin beim SSV Gera.
Der sechste Cup-Erfolg für den SSV Gera in Folge. Für Sie überraschend?
Eigentlich nicht. Wir wussten schon vor Saisonbeginn, dass wir mit unseren zahlreichen Sportlern in der Vereinswertung vorne mitmischen werden. Interessant und spannend finde ich aber immer wieder den Vergleich mit dem RSC Turbine Erfurt. Man könnte sagen, dass die Erfurter unsere größten Konkurrenten sind. Wenn der Punkteabstand dann so deutlich ausfällt wie in diesem Jahr, freuen wir uns umso mehr. Insbesondere für meine ehrenamtlichen Trainerkollegen, die eine tolle Arbeit leisten, ist das ein schöner Lohn. Natürlich auch für alle unsere Sportler. Denn zum Sieg in der Vereinswertung hat jedes Kind seinen Beitrag geleistet.
An Sportlern scheint es im Verein nicht zu mangeln. Auffallend aber ist eine Diskrepanz zwischen Jungen und Mädchen. Wie ist das zu erklären?
Ja, wir bewegen in den Altersklassen U11 bis U15 die meisten Kinder im Thüringer Radsport. Leider ist es so, dass sich nur wenige Mädchen für den Radsport begeistern können. Über die Gründe bin ich etwas ratlos. Dabei ist unsere Sportart so schön und macht riesigen Spaß.
Muss man sich da Sorgen machen?
Etwas schon. Es ist eine Problematik, der wir uns als Thüringer Radsport gemeinsam stellen müssen. Das kann nicht ein Verein alleine lösen. Nichts desto trotz sind unsere wenigen Mädchen und Frauen auf Bundes- und internationaler Ebene in der Lage, gute und sehr gute Leistungen zu erbringen. Aus Geraer Sicht denke ich da zu allererst an Lena Charlotte Reißner. Sie hat im Thüringer Radsport-Verband alle Ausbildungsstufen durchlaufen und bereits in diesem Jahr, ihrem ersten Jahr in der Frauenklasse, internationale Medaillen eingefahren. Wir müssen die Mädels "nur" bei der Stange halten und insbesondere die Jüngeren behutsam aufbauen und weiterentwickeln. Aber das kann das Trainerteam des Thüringer Radsport-Verbandes.
Wie die sportlichen Ergebnisse zeigen, liegt der Geraer Radsportverein nicht nur quantitativ vorn, sondern auch qualitativ. Wie erklären sie sich das?
Unser Trainerteam beim SSV Gera leistet eine tolle Arbeit. Wir sind ein junges Trainerteam und haben mit Gerald Mortag einen "alten, erfahrenen Hasen" an unserer Spitze, der uns immer mit Rat zur Seite steht. Darüber hinaus versuchen wir immer wieder mit neuen Ansätzen unser Training zu verbessern und auf dem neusten Stand zu sein. Unser Ziel ist es, die Kinder behutsam aufzubauen und gut auszubilden, nicht schon im jungen Alter zu verheizen. Dass dabei auch Erfolge zustande kommen, ist schön und freut uns.
Nimmt damit der SSV Gera eine besondere Stellung unter den Thüringer Radsportvereinen ein?
Ja, vielleicht. Ich denke schon, dass viele Vereine versuchen sich bei uns etwas abzuschauen. Wir machen auch kein Geheimnis aus dem was wir tun und sind immer bereit unsere Erfahrungen zu teilen und weiterzugeben.
Wie fällt dieses Urteil im bundesweiten Vergleich aus?
Ich werde bundesweit immer wieder auf unsere Arbeit und unsere Strukturen angesprochen. Da sind wir schon vorne mit dabei. Aber es gibt auch andere Vereine, die eine bewundernswerte Arbeit leisten. Der RSC Cottbus (Brandenburg), die Maloja Pushbikers (Bayern) oder der SC Berlin sind dafür nur drei Beispiele.
Welchen Stellenwert rechnen Sie dem Jugend Fördercup Thüringen der SV SparkassenVersicherung für die sportliche Entwicklung des Nachwuchses bei?
Dieser Cup ist für den Thüringer Radsport-Verband das wichtigste Arbeitsmittel in der Ausbildung unseres Nachwuchses. Das Wettkampfprogramm des Cups ist mit Athletikwettbewerben und Radrennen auf Straße und Bahn vielseitig aufgestellt und den jeweiligen Altersklassen angepasst. Somit ist eine breite Ausbildung der jungen Rennfahrer gewährleistet. Die SV SparkassenVersicherung sichert mit ihrer Unterstützung seit vielen Jahren die Durchführung des Cups ab und leistet damit einen großen Beitrag zur Ausbildung.
Mit dem Athletiktest und dem Crosslauf hat die Thüringen Cup-Serie im Sportjahr 2019/20 begonnen. Ein vielversprechender Auftakt für den Geraer SSV-Radnachwuchs?
Ein solider Auftakt. Es gab Spitzenleistungen, aber auch nicht so gute Leistungen. Da war von allem etwas dabei. Auf jeden Fall hat nach diesen beiden Auftaktwettbewerben jedes Kind einen aktuellen Stand seiner Leistungen. Jetzt gilt es für alle, über den Winter gut zu arbeiten, sich zu verbessern und so die athletische Basis für eine erfolgreiche Radsaison zu legen. Schließlich wollen wir 2020 den Sieg in der SV-Cup-Vereinswertung zum siebten Mal in Folge nach Gera holen. (rs)
OTZ Interview mit Paula Kerndt.
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