René Enders führt neues Thüringer Sprintteam an.
Signal ist auf Grün Richtung Rio 2016 gestellt und darüber hinaus.

SSV Gera / Presse / radsport-thueringen.de

07. Apr 2014

Das Sprintteam Thüringen: Richard Aßmus, Tim Zühlke (Trainer), René Enders, Maximilian Dörnbach.
Das Sprintteam Thüringen: Richard Aßmus, Tim Zühlke (Trainer), René Enders, Maximilian Dörnbach.

Oftmals bedarf es nur eines richtigen Willens, um das Ziel zu erreichen und Traditionen fortzuführen. Nur so lässt es sich erklären, dass es auch künftig in Thüringen Teamsprint geben wird. Eine enge Partnerschaft zwischen Thüringer Radsport-Verband, Landessportbund, Landesregierung, Olympiastützpunkt, Sporthilfe und Sponsoren, die an die Zukunft des Thüringer Radsports glauben, machte es möglich, dass sich heute im Areal der Erfurter Radrennbahn das neugeschaffene Thüringer Sprintteam präsentieren konnte. „Das Sprintteam sollte am Leben erhalten werden. Nach einer schwierigen, ja holprigen Phase haben wir es geschafft“, so TRV-Präsident Uwe Jahn. Der Radsport ist mit Abstand Thüringens erfolgreichste Sommersportart und der Sprint unser Aushängeschild, betonte LSB-Hauptgeschäftsführer Rolf Beilschmidt.

Zu den Förderern zählt unter anderem Hauptsponsor Günter Oßwald, Inhaber des Unternehmens Federn Oßwald. „In Thüringen müssten viel mehr Unternehmen den Sport fördern“, so der engagierte Unternehmer und langjährige Förderer des Thüringer Radsports, der sich sogar dafür entschieden hat, für das Sprintteam Thüringen noch etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Um den Teamsprint eine Zukunft zu geben, wurde seitens des Thüringer Radsport-Verbandes die TRV Sportmanagement UG, eine 100-prozentige Tochter des TRV, gegründet. Die Fäden fest in der Hand halten der Sportkoordinator Stephan Hauspurg (Weimar) und der Leiter der TRV-Geschäftsstelle Christian Magiera (Gera). Ziel sei eine langfristige sportliche Ausrichtung auf die Teilnahme an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Teilnahme an nationalen und internationalen Meisterschaften sowie Sprinter- und Weltcups.

Star im Sprinttrio ist der zweifache Bronzemedaillengewinner im Teamsprint bei Olympia in Peking und London, René Enders (RSC Turbine Erfurt), der sich immer noch mit seinem Heimatverein SSV Gera verbunden fühlt. Für den 27-jährigen Anfahrer wird es langsam ernst. Zwar sind es bis Rio 2016 noch einige Monate hin, doch die Vorbereitung auf Olympia beginnt schon im Sommer dieses Jahres, so Sprinttrainer Tim Zühlke. „Den Jahreshöhepunkt haben wir mit den Weltmeisterschaften schon hinter uns gebracht. Nun geht es darum, bei den folgenden Wettkämpfen Punkte zu sammeln für die Weltcups und dort wiederum für die Olympianominierung. „Vierhundertstel ist nicht viel“, meinte René Enders. Aber genau die waren es, die zum WM-Titel gefehlt hatten. Für Rio ist seine Zielstellung klar: „Olympiasieg, der nach wie vor noch aussteht.“

Der 27-Jährige lässt aber auch keinen Zweifel daran, dass sich Leistung auch im Baren auszahlen muss. „Ich wohne in Thüringen, habe hier mit dem Radsport begonnen, mich hier weiterentwickelt und unzählige Erfolge eingefahren. Da reicht es nicht mehr, nur anerkennende Worte zu empfangen, das muss sich auch auszahlen“, so der weltbeste Anfahrer. Zweimal sah er sich bisher in der kritischen Situation, hatte über einen Weggang nachgedacht. Zum Glück kam es nicht zu der Entscheidung, die er selbst nicht will. So bedankte er sich auch bei allen Sponsoren und Förderern, die die Bildung des Sprintteams Thüringen möglich machten.

Derzeit bastelt er mit seinem Trainer an einigen Feinheiten, darunter eine geänderte Pedalstellung oder eine größere Übersetzung. Zufrieden ist der 1,62 Meter Große längst noch nicht. „Wenn ich mal zufrieden bin, dann höre ich auf mit dem Sport“, sagt er.

Zum Sprintteam zählen auch die um einige Jahre jüngeren Nachwuchstalente, die bei den Junioren schon zu Ehren gekommen waren. So der deutsche Meister im Mannschaftssprint Richard Aßmus (19 Jahre/RV Elxleben), der schon für ein Jahr in die Männerklasse geschnuppert hatte, wie auch der Juniorenweltmeister über 1000m und zweifache Junioreneuropameister im Sprint und Teamsprint Maximilian Dörnbach (18 Jahre/RSV Pfeil Wingerode). René soll die beiden, gewissermaßen als Leitwolf, an die Männer-Spitze führen, wünscht sich Tim Zühlke, der auch schon auf den Nachwuchs ein Auge geworfen hat. So sieht er mit der vom SC Cottbus nach Thüringen gewechselten Doreen Heinze (17 Jahre/RSC Turbine Erfurt) und Alexander Franz (15 Jahre/RSV Pfeil Wingerode) zwei künftige Talente für das Sprintteam.

Unterstützung erhielt das Sprintteam als Anschubfinanzierung für Material durch das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit sowie eine Anteilsfinanzierung für die logistische Absicherung durch das Thüringer Innenministerium. Komplettiert wird die Unterstützung durch den LSB, den Olympiastützpunkt sowie die Thüringer Sporthilfe. Der Etat beläuft sich auf ca. 50.000 Euro. (rs)

Thüringer Radsport-Verband siehe radsport-thueringen.de >>
Weitere Bilder siehe SSV-Galerie >>

«2014»
OTZ Gera / Marcus Schulze, 27. Sep 2014 Domenik Wolf vom SSV Gera 1990: Im Rausch der Geschwindigkeit.
SSV Gera / Presse, 29. Jul 2014 Nur die Härtesten setzen sich durch!
OTZ Gera / Marcus Schulze, 23. Jun 2014 Tollkühne Männer auf knatternden Kisten in Gera.
SSV Gera / Presse / radsport-thueringen.de, 07. Apr 2014 René Enders führt neues Thüringer Sprintteam an.
Signal ist auf Grün Richtung Rio 2016 gestellt und darüber hinaus.
nach oben