Beachvolleyball- und Fußballplatz offen.
Gebäude des Sportobjektes Vollersdorfer Straße mindestens bis Ende des Jahres gesperrt.

SSV Gera / Presse

11. Jul 2013

In der großen Sporthalle türmt sich noch das herausgerissene Parkett.

Keiner stellt das Sportobjekt in der Vollersdorfer Straße zur Disposition, dafür sei die Sportstätte für den Geraer Sport zu wichtig, gab der Leiter des Fachdienstes Liegenschaften, Michael Max, den am Vor-Ort-Termin teilnehmenden Vereinsvertretern mit auf den Weg. Weniger erfreulich dann die Aussage, dass der Sportbetrieb voraussichtlich mindestens bis zum Ende des Jahres ausgesetzt ist. Doch damit nicht genug. Im Ergebnis des Rundgangs fiel die Entscheidung, die Sportstätte, bis auf die Außenanlagen Beachvolleyball- und Rasenplatz, komplett zu sperren. Die Sperrung gilt somit auch für das vom Hochwasser nicht betroffene Sportlerinternat, die Büroräume des 1. SV Gera, des SV Gera und des Thüringer Box-Verbandes sowie ebenso die Umkleidekabinen im Bereich der Eurotrink Kickers FCL Gera. Diese müssen bis zum 31. Juli 2013 geräumt werden. Unberührt von dieser Entscheidung sind bis auf Widerruf die Räumlichkeiten im ersten Obergeschoss des Internats, die den Vereinen zur Lagerung ihres verbliebenen Hab und Guts zur Verfügung gestellt wurden.

Als Ersatz bietet die Elstertal Infraprojekt GmbH Büroräume in der Ernst-Toller-Straße sowie für die Internatsbewohner Plätze im Internat in der Maler-Fischer-Straße in Bieblach-Ost an.

Teilweise gibt es wieder Strom und auch die Toilettenanlagen sind benutzbar. Komplett ausgefallen ist die Warmwasserversorgung. So müssen die beiden Brenner ersetzt werden.

Gern hätte Marion Opel, Geschäftsbereichsleiterin Kommunales Immobilienmanagement bei der Elstertal Infraprojekt GmbH, erfreuliche Nachrichten überbracht. Doch für sie besteht durch den sich rasch ausbreitenden Schimmelbefall, der auch vor den vom Hochwasser nicht geschädigten Wänden keinen Halt macht, eine zu große Gefährdung für Leib und Wohl der Nutzer, vor allem für die Kinder und Jugendlichen. Bedenken meldete auch Michael Max an, der von einer Routineprüfung nichts hält. „Hier müssten Fachleute ran, und die kosten wirklich viel Geld.“

Das dafür aufgewendete Geld sollte lieber in die Wiederinbetriebnahme der Sportstätte investiert werden, regte Armin Allgäuer, Schatzmeister beim Stadtsportbund Gera, an. Aus beruflicher Sicht als Anwalt verwies er auf rechtliche Konsequenzen infolge von Gesundheitsschädigungen durch den Schimmelbefall.

Weiterhin offen ist auch der Termin für den Beginn der Schadensbeseitigung. Der durch das Hochwasser angerichtete Schaden und die sich daraus ergebenden Folgeschäden werden derzeit auf 1,6 Millionen Euro beziffert. Offen ist ebenfalls, ob der gesamte Komplex sofort wiederhergestellt wird oder erst einmal die unmittelbaren Sportstätten.

So gehe es nicht darum ob, sondern was und in welchem Umfang mit wie viel Mitteln wiederhergestellt wird, versicherte Michael Max. Noch wisse man nicht, wie viel die Stadt überhaupt an Zuschüssen erhält. Unklar sei auch die Frage, wie das Geld verwendet werden kann. Noch fehlen die entsprechenden Verwendungsrichtlinien. Mehr Klarheit könnte es aber schon in den nächsten Tagen geben.

Dass es für den Trainings-, Wettkampf- und Freizeitsport eng wird, darauf verwies Fachgebietsleiter Thomas Seidel vom Fachdienst Bildung und Sport. So sei man derzeit bei der Erarbeitung einer Übergangsnutzungsbelegung bis zu den Herbstferien, die weiter erschwert wird, da wider Erwarten die Panndorfhalle Schäden im Bodenbereich aufweist. Danach werden die Karten neu gemischt. (rs)