Rudolf Scharping gibt Gera eine Chance.
Ein parteiübergreifendes Ja zu einer Sportarena mit Radrennbahn.

SSV Gera / Presse

21. Mai 2013

Rudolf Scharping im Gespräch mit Geras Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn.
Rudolf Scharping im Gespräch mit Geras Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn.

„Es ist wie im echten Radsport. Erst heißt es Geduld haben, abwarten, dann aus dem Sattel gehen und sprinten“, beschreibt Uwe Jahn, Präsident des Thüringer Radsport-Verbandes e.V. das Ergebnis der heutigen Beratung zum Projekt GeraArena. Eingeladen hatte die Projektgruppe, um gemeinsam mit Geras Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn und den im Stadtrat vertretenen Fraktionen über das weitere Vorgehen zur Projektrealisierung GeraArena zu beraten. Wichtiger Gesprächspartner dazu, Rudolf Scharping, Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer.


Am 5. März 2012 wurde erstmals das Projekt GeraArena öffentlich vorgestellt. Auch hier war Rudolf Scharping mit vor Ort, gemeinsam mit Matthias Machnig, Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie. Es war Wahlkampf, gar zu bald war das Projekt politischen zerrieben. Präsentiert wurde es übrigens im Stadtmuseum, ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Zwar stand das Thema GeraArena immer wieder einmal auf der Agenda, wurde medial hier und da aufgegriffen, begleitet von Absichtserklärungen ohne greifbar Konkretes, ansonsten „still ruht der See“.

Zu Beginn des Jahres 2013 grünte dann Hoffnungsglück. Jetzt ging es nicht mehr nur um die GeraArena. In die innerstädtische Neuorientierung sollte das sanierungsbedürftige Kultur- und Kongresszentrum (KuK) eingebunden werden, welches inzwischen als Baudenkmal gelistet ist. Am 21. März hatte die SPD-Fraktion zu einer Gesprächsrunde in den Rathaussaal eingeladen. Die Resonanz war positiv. Trotzdem viele offene Fragen, wenig konkrete Antworten. Dann geht es Schlag auf Schlag. Zwei Tage vor dem Sportlerball – das Motto „Alles was rollt!“ – und drei Tage vor dem Saisonstart mit dem 1. Lauf zum „eropräzisa“ Nachwuchs- Bahn- Cup hieß es: „Radrennbahn im Martinsgrund gesperrt!“.

Was monatelang umstritten war, fand nun plötzlich doch einen politischen Konsens. Die GeraArena, als Multifunktionsbau im Stadtzentrum ist nun parteiübergreifend politisch gewollt. „Wichtig ist, dass die GeraArena nicht als Einzelprojekt, sondern eingebettet in die innerstädtische Entwicklung betrachtet wird“, so Dr. Viola Hahn. Und weiter: „Dreh- und Angelpunkt ist, dass die Finanzierung für Bau und Betreibung gesichert ist, da die Stadt das Projekt nicht finanzieren kann.“ Was auch für Dr. Harald Frank von der Bürgerschaft gilt. So lehnt die Fraktion jegliche Beteiligung der Stadt ab, die über den Verkauf des Grundstücks – ein Drittel der Fläche ist städtisch, die übrigen 9.400 Quadratmeter gehören der GWB „Elstertal“ - hinaus geht.

Ein deutliches Bekenntnis gab Armin Allgäuer für die SPD-Fraktion ab. So gehe es nicht allein um eine neue Radrennbahn, sondern vielmehr um eine Innenstadtentwicklung bei der der Sport eine Rolle spielt. Kulturell Vorhandenes und Traditionelles einbinden, was Gera zu einer leistungsstarken Stadt werden lässt, so sieht es der Fraktionsvorsitzende. Auch für Eugen Weber vom Bündnis90/Die Grünen ist eine neue Qualität im Umgang mit dem Thema GeraArena und Radrennbahn zu erkennen. So sei das Projekt in greifbare Nähe gerückt und müsse nun nach vorn gebracht werden. Dass es noch viele offene Fragen gibt, darauf verwies Kerstin Thiel (Arbeit für Gera). Ihre Fraktion werde das Projekt nicht nur freudig, sondern auch kritisch begleiten. „Die sich so bietende Chance zur strukturellen Reichweite zu bringen, sollte angenommen werden“, so Maik Huster (Die Linke).

Grundsätzlich begrüßt wird das Projekt auch in der CDU-Fraktion. Doch gibt es hier noch Klärungsbedarf, hinsichtlich der Einhaltung des Bundesimmissionsschutzgesetzes für die Anwohner, inwieweit die Infrastruktur hinsichtlich der neuen Ströme zu den Sportstätten, Freizeiteinrichtungen und Läden der erhöhten Belastung im Bereich De-Smit / Breitscheidstraße standhält und dass die GeraArena nicht in Konkurrenz zum KuK steht, so Hans-Jürgen Dannenberg.

Nicht nur als Geschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen, sondern auch als Geraerin, steht Bettina Haase hinter dem Projekt und zählt mittlerweile zu den Motivatoren, die das Projekt GeraArena immer wieder vorantreiben. Für sie kann so ein Stück von der Buga-Stimmung zurückgeholt werden und Hoffnung für die Zukunft aufkommen.

Interessant ist das Projekt auch für die Internationale Bauausstellung Thüringen (IBA) im Jahre 2023. So werden mit der IBA Projekte gefördert, durch die unterschiedliche Probleme parallel bewältigt werden. Von Interesse sei es, nicht nur die Segmente Sport und Handel, sondern innenstädtisch vielfältige Aufgaben gleichzeitig zu lösen, so Eckart Drosse, IBA-Kuratoriumsvorsitzender.

Nach der ersten Projektvorstellung und einem Gespräch im Dezember des Vorjahres, kann Rudolf Scharping einen beachtlichen Fortschritt erkennen und fordert jetzt möglich schnell den Zustand zu erreichen, um mit der GeraArena als „Sportarena mit Radrennbahn“ zur Projektreife zu gelangen. „Den Bedarf an einer modernen Radsportanlage gibt es in Gera seit vielen Jahren. Wir haben jetzt einen Arbeitsstand erreicht, der uns das Gefühl gibt, dass sich etwas bewegt“, bekräftigt Uwe Jahn die Position des Thüringer Radsport-Verbandes.

Im Sommer sollen mit Rudolf Scharping die nächsten Schritte erörtert werden. Dazu werde er die Erfahrungen mit anderen Sportstätten einbringen, sein Wissen, wie das Projekt beim Deutschen Olympischen Sportbund integriert werden kann, und Gespräche mit der Landesregierung und dem Bundesinnenministerium führen.

Die nächsten Schritte: Erstellung einer Machbarkeitsstudie, auf deren Basis die Gespräche mit Investoren geführt werden sollen sowie die Bildung einer interfraktionellen Arbeitsgruppe im Stadtrat. (rs)

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