Beim Radfahren kann man über viele Dinge nachdenken. Im Gespräch mit der Vorsitzenden der Geraer Sportjugend Petra Franke.

SSV Gera / Presse

07. Mär 2013

Petra Franke
Petra Franke

Die Geraer Sportjugend hat einen neuen Vorstand gewählt. Mit Petra Franke übernimmt eine engagierte Radsporttrainerin vom SSV Gera 1990 e.V. den Vorsitz. Wir sprachen mit ihr über die von der Geraer Sportjugend anvisierten Ziele und Vorhaben sowie über ihr vielseitiges ehrenamtliches Engagement.

Bisher waren Sie stellvertretende Vorsitzende, sind mit der Arbeit der Geraer Sportjugend bestens vertraut. Wie lange bedurfte es für Ihre Entscheidung, sich als Vorsitzende zur Wahl zu stellen?

Dass es zu Neuwahlen kommt war ziemlich überraschend, da laut Satzung erst wieder in zwei Jahren gewählt werden sollte. Meine Entscheidung, mich für das Amt aufstellen zu lassen, war dann aber eigentlich recht schnell getroffen.

Sie sind jemand für schnelle Entschlüsse?

Wichtige Entscheidungen überdenke ich natürlich sorgfältig. Die Entscheidung, mich als Vorsitzende zur Wahl zu stellen und damit auch eine hohe Verantwortung zu tragen, fiel mir aber leicht und bedurfte keiner langen Überlegung. Dadurch, dass ich schon seit 2009 in der Sportjugend mitwirke, habe ich viele Erfahrungen sammeln können, die mich in meinem Entschluss stärkten.

Der Volksmund sagt: “Neue Besen kehren gut!“. Weht mit Ihnen als Vorsitzende nun ein neuer Wind in der Geraer Sportjugend?

So würde ich das nicht sagen. Seit einem Jahr haben wir eine Jugendleitung, die aus fünf engagierten Mitgliedern besteht. Gemeinsam haben wir viele neue Vorhaben für das kommende Sportjahr entwickelt. Die neuen Besen kehren schon seit längerem gut. Als Vorsitzende versuche ich lediglich die Motivation aller aufrechtzuerhalten. Gute Laune habe ich immer dabei.

Welche Schwerpunkte setzt sich die Geraer Sportjugend in der laufenden Legislaturperiode?

Es wird, Dank der Förderung durch die Sparkasse Gera-Greiz, auch in diesem Jahr wieder die Kita-Sportfeste geben. Weitere Vorhaben sind die Stadtjugendspiele sowie Bildungs- und Ehrungsveranstaltungen. Zusätzlich planen wir ein Jugendvolleyballturnier, was ganz neu ist. Wir hoffen natürlich, dass das gut ankommt und viele daran teilnehmen werden.

Die Geraer Sportjugend ist Mitglied im Geraer Stadtjugendring. Mit welchen Ideen wird sich die Geraer Sportjugend in die Arbeit des Stadtjugendrings einbringen?

Der Stadtjugendring vertritt uns im Jugendhilfeausschuss der Stadt Gera. Wir unterstützen den Stadtjugendring in der Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen. Beispielsweise sind wir beim Tag der gewaltfreien Erziehung oder beim Weltkindertag dabei. Außerdem arbeiten wir zusammen im Comenius-Projekt Debschwitz.

Welche Erwartungen setzt die Geraer Sportjugend in die Kommunalpolitik?

Dem Ehrenamt sollte mehr Beachtung geschenkt werden. Viele Sportvereine in Gera werden von Leuten aufrechterhalten, die ohne Bezahlung ihre Freizeit investieren, um Kindern und Jugendlichen den Sport näher zu bringen. Ihre Arbeit muss mehr Anerkennung erhalten.

Für die Arbeit im Sport ist es außerdem notwendig, dass Sportstätten instand gehalten oder erneuert werden. Viele Turnhallen sind renovierungsbedürftig. Wenn Sport Spaß machen soll, müssen geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Ein persönliches Anliegen von mir ist die Erneuerung der Radrennbahn. Als ehemalige Radsportstadt würde das Gera gut tun.

Sie studieren Erziehungswissenschaften im 5. Semester, arbeiten in zwei Projekten am Institut für Psychologie und Erziehungswissenschaft, sind stellvertretende Vorsitzende der Thüringer Radsportjugend, trainieren die Altersklasse u9 im Radsportverein SSV Gera, sind Mitglied im Org-Team der Ostthüringen Tour und nun Vorsitzende der Geraer Sportjugend. Sehen Sie sich als eine ehramtliche Multifunktionärin?

Das hört sich im ersten Moment natürlich alles ganz schön viel an. Ist es irgendwie auch. Vieles fließt aber ineinander über, so dass es meistens Vorteile hat, überall mit drin zu stecken. Meine Sportler nehmen zum Beispiel an Veranstaltungen teil, die wir als Sportjugend geplant haben, so dass ich dann auch mal eine Trainingseinheit weglassen kann.

Bleibt da eigentlich noch Zeit für private Dinge?

Zum Glück habe ich einige Freunde, die auch im Ehrenamt tätig sind. So bleibt nach einem harten Veranstaltungstag immer noch Zeit, gemeinsam zu sitzen und zu reden. Meine Kommilitonen haben es hingegen schwerer, mit mir Zeit zu verbringen. Die müssen sich frühzeitig bei mir anmelden. Das wissen die meisten aber und ich bin froh, dass ich so viele Freunde habe, die damit klar kommen, dass ich auch mal drei Wochen einfach keine Zeit hab, sie zu treffen.

Wichtig ist mir auch immer noch mein Radsport. Wenn ich vier Stunden auf dem Rad sitze, kann ich über viele Dinge nachdenken, so dass ich wieder Kraft für Uni und Ehrenamt habe. Das darf bei der vielen Arbeit niemals wegfallen.

Was wünschen Sie sich persönlich für Ihre Arbeit als Vorsitzende der Geraer Sportjugend?

Dass wir alle so motiviert bleiben, wie wir zurzeit sind. Im Moment kommt es mir nicht wie Arbeit vor, weil es einfach Spaß macht, mit Marcus Menke, Sandra Knoch, Franzi Brandmeier, Jana Fuchs und Martina Schütz zusammen zu arbeiten. Das soll so bleiben. (rs)

Geraer Sportjugend im Stadtsportbund Gera e.V.

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