Radsporttradition in Gera verpflichtet - 20 Jahre SSV Gera 1990 e.V.

OTZ Gera / Reinhard Schulze

17. Aug 2010

René Enders auf der Geraer Radrennbahn. (Foto: Reinhard Schulze)

Gera kann auf eine große Tradition im Radsport zurückblicken. Größen wie Olaf Ludwig und Gerald Mortag stammen aus der größten Stadt Ostthüringens. An diese Tradition knüpft seit nunmehr 20 Jahren der SSV Gera 1990 e.V. an.

Gera. Die Otto-Dix-Stadt Gera sieht sich neben der Kunst als Stadt des Sports, insbesondere als Hochburg des Radsports. Keine andere Sportart hat Gera so geprägt. Auch andere Sportarten erlebten in der Vergangenheit Sternstunden, doch ähnlich dem weithin sichtbaren Polarstern schrieb der Radsport über Jahrzehnte nationale und internationale Radsportgeschichte.

Erfolge am laufenden Band, allein dafür stehen 17 Jahre Sportgemeinschaft Wismut Gera (SG Wismut). Der größte Erfolg aus diesen Jahren war der Olympiasieg von Olaf Ludwig 1988 in Seoul. Gut zwei Jahr später wurde mit der Wiedervereinigung Wirklichkeit, was sich bei der Siegerehrung zeigte: Mit Olympiasieger Olaf Ludwig sowie den Zweit- und Drittplatzierten Bernd Gröne und Christian Henn, standen drei Deutsche auf dem Podest.

Die Veränderungen 1989/90 gingen auch nicht spurlos am Geraer Radsport vorbei. Es folgten Kündigung der Arbeitsverträge sowie die Einstellung der finanziellen Förderung durch die Wismut. Dank des ehrenamtlichen Engagements zahlreicher Freunde des Radsports war es gelungen, die Durstrecke, bis die neuen Strukturen im Sport griffen, zu überbrücken. Mit der finanziellen Unterstützung durch die Unternehmer Gernot Kretter und Volker Fiedler war es sogar gelungen, eine hauptamtliche Stelle für Gerald Mortag, 3-facher Weltmeister im Bahnradsport, zu schaffen.

So war es möglich, mit der Gründung des Stadtsportverein Gera 1990 e.V. (SSV Gera 1990) am 15. August 1990 nicht nur die Nachfolge für die SG Wismut anzutreten, sondern auch nahtlos an die Erfolge anzuknüpfen.

Neu war, dass der Radsportnachwuchs bisher erfolgte dies durch Delegierung aus den Trainingszentren nun im Verein selbst entwickelt werden musste. Verdienste auf diesem Gebiet erwarb sich Wolf Dieter Lampke, der von der BSG Elektronik zum SSV Gera wechselte und unter anderem auch Tina Liebig trainierte.

"Durch Spaß zum Erfolg beim SSV Gera"
Unter diesem Motto werden Kinder für den Radsport begeistert und sportlich entwickelt. Das Training erfolgt alterspezifisch in sieben Altersklassen, beginnend mit den Anfängern bis hin zu den Junioren.

Mit dem Olympiabronzemedaillengewinner im Teamsprint René Enders, dem Weltmeister im Teamsprint Robert Förstemann und dem Bronzemedaillengewinner im 1-er Straße der U23 John Degenkolb, kommen drei Ausnahmeathleten vom SSV Gera. In den Mitgliedslisten der nationalen und internationalen Radsportteams finden sich zahlreiche Namen von Sportlern des SSV Gera, darunter Deutschlands erfolgreichster Radprofi André Greipel (Team HTC-Columbia) wie auch Robert Wagner (Skil Shimano) und Eric Baumann (NetApp).

Bereits drei Mal wurde der Verein mit dem Grünen Band für vorbildliche Talentförderung im Verein geehrt. (OTZ/Reinhard Schulze)


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