620 Kilometer nonstop quer durch Deutschland.
Bernd Herrmann und Christoph Mai starteten bei Radmarathon Fichkona.

SSV Gera / Presse

03. Aug 2010

Bernd Herrmann

Bevor Bernd Herrmann und Christoph Mai gemeinsam mit ihren Helfern in Stralsund beim Essen von frisch gefangenem Fisch die Radtour „Fichkona“ ausklingen ließen, lagen vor ihnen 620 quälende Kilometer auf dem Rad. Für den Geraer Unternehmer war es der sechste Start beim längsten deutschen Radmarathon vom Fichtelberg zum Kap Arkona. 180 Freizeitradsportler traten bei dem 24-Stunden-Höllenritt in die Pedale.

Mit Christoph Mai gab ein ehemaliger aktiver Radsportler aus Gera bei dieser Tour sein Debüt. „Ich wollte selbst erfahren, welche Leistungen man über eine so lange Strecke nonstop erbringen muss“, erzählt der 22-jährige Auszubildende, der mit seiner Teilnahme ein Versprechen einlöste, welches er seinem Sponsor und Förderer Bernd Herrmann gegeben hatte.

„Christoph war richtig aufgeregt. Stellte mir viele Fragen, wollte eben alles wissen“, sagt Bernd Herrmann, der aus einem umfangreichen Erfahrungsschatz seiner vielen Teilnahmen an derartigen Marathons schöpfen kann. Seine größte Herausforderung bisher war die Teilnahme am Radklassiker Paris – Brest – Paris 2007 über 1225 km, die er in 74:13 Stunden hinter sich gebracht und dabei gut 10.000 Höhenmeter überwunden hatte.

Pünktlich 10:00 Uhr erfolgte der Startschuss. Die Strecke führte vom Fichtelberg über Chemnitz, Potsdam, Neubrandenburg bis Kap Arkona. Viel Lob gab es auch in diesem Jahr für die Organisation. An den Rastpunkten war die Verpflegung echt super, erzählen die beiden Marathon-Teilnehmer. So gab es belegte Brote, Nudelsalat, Riegel, Obst, Kuchen, Schokolade, was mit dazu beigetragen hat, die Motivation aufrecht zu erhalten.

An der Seite des Geraer Duos fuhr Bert Rühmann im Begleitfahrzeug und sorgte für die Verpflegung zwischendurch und für ausreichend Getränke.

Ein Highlight dann die Fahrt durch Potsdam mit Polizeieskorte. Ein besonderer Reiz für jeden Verkehrsteilnehmer, mit 30 Sachen durch die Stadt zu rasen ohne auf die Ampeln zu achten. „Die schwierigste Etappe war die um Mitternacht Richtung Neubrandenburg, wo man mit der Müdigkeit kämpft. Am Ende siegt aber dann doch der Wille zum Durchhalten. Die größte Strecke hat man hinter sich gebracht und langsam spürt man die Nähe des Ziels - Kap Arkona“, so Bernd Herrmann.

Ein besonderes Erlebnis für ihn war in diesem Jahr der Verlauf der Strecke, die über die neugebaute Rügenbrücke führte, die sonst ausschließlich dem Kraftfahrzeugverkehr vorbehalten ist. Eskortiert von der Polizei, rollte so das Fahrerfeld über den Strelasund, was wieder für Hochstimmung im Fahrerfeld sorgte. Dabei lagen noch gut 70 km vor den Teilnehmern. „Schon das Erreichen der Ostsee wurde für uns zu einem großen Erfolgserlebnis – der Rest ist Kür“, sagt Bernd Herrmann

Der Erschöpfung schon nah, wurde dann auf den letzen 50 km noch einmal aufs Tempo gedrückt. „Das ist ein Punkt, wo niemand mehr den anderen etwas schenkt. Jeder will jetzt der Erste im Ziel sein“, so Bernd Herrmann. Sechs Mal war der Geraer bisher dabei. Sein Ziel sind zehn Starts. 2011 will er dann noch einmal bei Paris – Brest – Paris antreten. (rs)


Radmarathon Fichkona siehe fichkona-sports.de >>
Langstrecke Paris-Brest-Paris siehe paris-brest-paris.org >>
Bericht zu Paris-Brest-Paris 2007 siehe Bernds Tagebuch >>