"Das Essen von der Oma fehlt mir".
SSV Radsportler Jakob Höfer wechselte von St.Gangloff nach Gera.

SSV Gera / Presse

08. Apr 2010

Jakob Höfer
Jakob Höfer

Gera. Unter dem Flachbild-Plasma die Stereoanlage und die Playstation 3. Der Laptop auf dem Tisch und an den Wänden Poster und bunte Wandtattoos. "Die Wandtattoos habe ich gemeinsam mit meiner Mutti ausgesucht“, erzählt Jakob Höfer, der sein häusliches Kinderzimmer in St.Gangloff mit einem Zimmer in der Sportlerunterkunft der Vollersdorfer Straße in Gera getauscht hat. Ein bisschen vermisst er sein Zimmer schon. Die vielen Pokale, Schleifen und Urkunden hat er zu Hause gelassen. "Vielleicht bringe ich mal einige mit“, meint er. "Da hat er gleich Platz für die neuen Trophäen“, denn dass da noch einige dazu kommen, davon ist sein Trainer Gerald Mortag überzeugt.

Am liebsten liegt Jakob in seinem Lehnstuhl, die Beine hoch. So hat er es gern, mal alle viere gerade sein lassen. Zwischen Schule und Training und nach dem Training relaxen, etwas abmatten, so gefällt es den 15-jährigen.

Nach den Winterferien wechselte Jakob Höfer von St.Gangloff nach Gera. "Trainingsumfang und die schulischen Anforderungen ließen sich nicht immer optimal in Übereinstimmung bringen. Gerade im Winter, wo wir viel in der Halle trainieren, zahlt sich mein Wechsel aus. Bisher musste mich meine Mutti immer nach Gera bringen und wieder holen. Jetzt gehe ich aus meinem Zimmer, die Treppe hinunter und bin in der Halle. Früher war es schon ganz schön stressig“, so der Jugend-Radsportler.

Vor allem freut er sich über die gewonnene Eigenständigkeit, die er mit den anderen Bewohnern teilt. Diese war es aber wohl auch, die das Loslassen für seine Mutti so schwer gemacht hat. Letztlich stimmt sie dann aber doch zu, wenn auch nur mit schwerem Herzen. "Mütter sind eben so. Väter geben da schon eher nach“, weiß erfahrungsgemäß Gerald Mortag, der aus sportlicher Sicht den Wechsel initiiert hat. Sein Vati weiß, was es heißt, wenn man erfolgreich den Radsport betreiben will, trainierte er doch selbst einst bei der SG Wismut Gera.

Für den ehemaligen 3-fachen Bahnweltmeister und heutigen erfolgreichen Trainer bringt Jakob Höfer alles mit, um einmal ein Großer zu werden. "Er ist ein Allrounder. Die Normen hat er auf der Bahn im Zeitfahren, wie bei den Massenwettbewerben und auch auf der Straße beim Zeitfahren und den Straßenrennen erfüllt“, so Gerald Mortag, der vor allem die Konsequenz, Zielstrebigkeit und den Fleiß bei seinem Schützling schätzt.

Seit sechs Jahren tritt Jakob Höfer für den SSV Gera in die Pedale. Im Vorjahr stieg er zum Bundeskader auf. Seine Zugehörigkeit zum Nationalteam des Bundes Deutscher Radfahrer will er auch für die kommende Saison sichern. Die vom SSV Gera und dem Landesstützpunkt gebotenen Rahmenbedingungen, sind für das Erreichen seiner sportlichen Ziele eine wesentliche Voraussetzung.

Schnell hat er gelernt, sich selbst zu versorgen. "Am Abend da habe ich die meiste Zeit. Da gibt es Brot oder ich bereite mir Putenschnitzel oder Nudeln zu“, erzählt er. Sein Lieblingsessen ist aber Chili alla Thomas Reichardt, der im Zimmer gegenüber wohnt. "Wie er das so schmackhaft hinbekommt, hat er bisher nicht verraten“, sagt Jakob, der aber dennoch das Essen von seiner Oma vermisst.

Problemlos verlief für ihn auch der Schulwechsel. Von Holzland-Gymnasium in Hermsdorf wechselte er nach den Winterferien ans Geraer Zabel-Gymnasium, besucht dort die 9b. "Die Schule ist schon topp, auch die Klasse. Doch meine ehemaligen Klassenkameraden vermisse ich schon etwas“, sagt er. Den Kontakt zu ihnen will er nicht missen. Da bleiben aber nur die Wochenenden, doch während der Saison wird es von den freien Wochenenden nicht viele geben, wo er seine Freunde treffen kann und dann sind da ja auch noch die Eltern und Großeltern. Doch ganz so eng sieht es Jakob nicht, schließlich sei es ja von St.Gangloff bis nach Gera nicht so weit. (rs)

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