Will bei Olympia 2012 in London dabei sein.
Geraer Marcel Barth freut sich auf die Saison 2010 im Thüringer Energie Team.

SSV Gera / Presse

29. Mär 2010

Marcel Barth (Thüringer Energie Team)
Marcel Barth (Thüringer Energie Team)

Gera. Gemeinsam mit dem Leipziger Erik Mohs gewann Marcel Barth den Madison-Wettbewerb beim Weltcup in Cali und sicherte sich Bronze im Punktefahren. Für den 23-jährigen Geraer ein Topp-Start in die Saison 2010, der ihn auf einen WM-Platz im Nationalteam des Bundes Deutscher Radfahrer für Kopenhagen hoffen ließ. Die Weltmeisterschaft ist seit Sonntag Geschichte, sie fand ohne ihn statt. Über die Nichtnominierung, die WM-Ergebnisse im Ausdauerbereich und darüber, welche Chancen er für sein sportliches Weiterkommen in der Saison 2010 sieht, sprachen wir am Rande der Präsentation des Thüringer Energie Teams mit dem Juniorenweltmeister im Punktefahren von 2004 und WM-Silbermedaillengewinner im Madison von 2003, Marcel Barth.

Trotz ihrer Topp-Ergebnisse beim Weltcup in Cali waren sie bei der WM in Kopenhagen nicht am Start. Frustrierend für Sie?
Ja, sehr sogar. Es gab im Vorfeld eigentlich keinen Grund, mich zu Hause zu lassen. Beim Leistungstest habe ich meine persönlichen Werte verbessert. Bei einem internen Sichtungsrennen vor der WM konnte ich mir sogar einen vierten Platz erkämpfen. In der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung hatte ich nach der Bahnradsportsaison zunächst einige Probleme, mich in die Straßenrennen hineinzufinden. Ich konnte mich aber deutlich steigern und war sogar einen Tag in der Spitzengruppe. Und dann kam für mich leider die WM-Absage. Das hat mich schon sehr runtergerissen. Ich habe mein Rad für zwei Wochen sofort in die Ecke gestellt und hatte überhaupt keine Lust und Motivation mehr, es zu bewegen.

2009 war es ja etwas ruhig um Sie geworden. Dann meldeten Sie sich mit beeindruckenden Leistungen zurück. Wie weit oder wie nahe war da für sie der WM-Start?
So ruhig war es nun auch wieder nicht. Bei meinem ersten Weltcup konnte ich mir auf Anhieb eine goldene und eine silberne Medaille erkämpfen. Im März fing ich meine Ausbildung bei der Thüringer Polizei an und hatte natürlich nicht mehr so die Zeit, um mich optimal für die Straßensaison und die Deutsche Bahnmeisterschaft vorzubereiten. Ich habe mich voll in den Dienst meines Teams gestellt. Ich bin sehr glücklich, weiterhin im Thüringer Energie Team fahren zu können und habe sehr viel Spaß daran, wenn man den jungen Fahrern auf der Straße helfen kann und somit auch einen Teil zu einem Sieg beiträgt. Unglücklicherweise wurde ich kurz vor der Bahn-DM in Erfurt krank und dann hatte ich den Salat. Außerdem lag der Termin der DM direkt in meinen Prüfungen zum Ausbildungsabschnitt 1 und da hat man den Kopf nicht 100% frei dafür, zumal der Stresspegel eh total am Anschlag war. Nichtsdestotrotz beginnt unsere Saison im Winter und pünktlich ab September war ich wieder in Topform, wie ich dann auch bei den 6-Tage-Rennen und beim Weltcup in Cali beweisen konnte.

Bundestrainer Andreas Petermann sah dies wohl etwas anders. Können Sie seinen Verzicht auf ihren Start nachvollziehen?
Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen. Und ich bin, wie schon erwähnt, sehr enttäuscht darüber.

Haben Sie dennoch die WM-Wettbewerbe im Fernsehen verfolgt?
Ja, natürlich und das mit Spannung. Schließlich will man ja wissen, wie sich die internationale Konkurrenz entwickelt hat. Ganz besonders habe ich meinem 2er-Partner Erik Mohs die Daumen gedrückt. Die anderen Wettbewerbe habe ich eher mit gemischten Gefühlen verfolgt.

Was empfanden Sie dabei, speziell bei den Wettbewerben, wo Sie am Start hätten sein können?
Ich denke bei dem einen oder anderen Wettbewerb hätte ich mit Sicherheit die gleiche Leistung, wenn nicht sogar besser, anbieten können. Es ist immer sehr einfach so etwas zu sagen, wenn man zu Hause sitzt und zuschaut. Aber eine Chance, das Gegenteil zu beweisen, wurde mir bisher leider immer verwehrt.

Wie ist Ihre Sicht auf die deutschen WM-Ergebnisse?
Unsere Deutschen Rennfahrer haben sich wirklich sehr schlecht verkauft. Der Vierer hat einen erneuten Rückschritt gemacht und in den Massenstart-Wettbewerben sind wir ebenfalls weit unter den Erwartungen geblieben. Persönlich habe ich mich riesig für Robert Förstemann gefreut. Er kann sehr stolz auf seine Leistung sein und es ist schön zu sehen, wie sich seine jahrelange harte Arbeit ausgezahlt hat.

Welche Höhepunkte stehen für Sie 2010 an?
Meinen ersten Höhepunkt werde ich bei meiner Ausbildung haben, wenn die Zwischenprüfung ansteht. Außerdem ist es dieses Jahr umso wichtiger für mich, bei der DM Bahn in Cottbus einen starken Eindruck zu hinterlassen. In den Straßenrennen will ich weiter an meiner Leistungsfähigkeit arbeiten und unseren Nachwuchsfahrern soviel wie möglich bei Seite stehen.

. . . und ihre sportliche Perspektive?
Meine Perspektive wird sich nach der DM Bahn aufzeigen. Ich habe nach wie vor das Ziel, in London 2012 dabei zu sein und werde mich nicht entmutigen lassen. Schauen wir einfach, was in dieser Saison alles passiert…
Ein besonderes Dankeschön geht an die Sportfördergruppe der Thüringer Polizei, die mich bestens in meinem Bestreben unterstützt und mir nach dem Sport eine berufliche Perspektive bietet. (rs)


Thüringer Energie Team siehe thueringerenergieteam.de >>

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