SSB-Mitgliederversammlung: Dem 'Pro Radsporthalle' müssen endlich Taten folgen.

Stadtsportbund Gera / Presse

16. Mär 2010

Der Geraer Radsport braucht eine neue Radsporthalle. Die Otto-Dix-Stadt Gera will eine neue Radsporthalle. Der Stadtsportbund Gera macht Druck und im Landessportbund Thüringen scheint sich ein Sinneswandel anzudeuten. So - vorsichtig ausgedrückt - das Fazit der Beiträge auf der kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung des Stadtsportbundes Gera.

Noch unter dem Eindruck der einige Tage zuvor unterzeichneten Petition der Stadtsportbünde Erfurt und Gera, verwies der SSB-Präsident Dr. Rainer Willms darauf, dass zwar die Radsportanlage als Priorität im Sportentwicklungsplan der Otto-Dix-Stadt ganz oben angesiedelt ist, dennoch sei noch viel Arbeit zu leisten bei der Politik.

Noch sind die Versprechungen der Politiker gut in Erinnerung, die hinsichtlich des Neubaus einer Radsporthalle im Vorjahr vor den Wahlen abgegeben wurden. Dennoch scheinen sie sich langsam zu relativieren, denn geschehen sei bisher wenig oder nichts Konkretes, wie Dr. Rainer Willms resümierte. "Die Stadt hat ihre Hausaufgaben gemacht, der Fördermittelantrag ist gestellt. Zusagen liegen nicht vor, was weiter geschieht steht scheinbar in den Sternen“, so der SSB-Präsident.

Was die unterzeichnete Petition angeht, gibt sich der Geraer Sport-Chef keiner Illusion hin. Es sei zwar nicht mehr als eine "politisch zu betrachtende Solidarität des Sports", so Dr. Rainer Willms, aber auch nicht weniger. Man scheue auch nicht den Weg an die Mitglieder des Sportausschusses des Bundestages heranzutreten.

In seinem Grusswort stellte sich auch der Geraer Rathaus-Chef hinter die Forderung des Geraer Sports 'Pro Radsporthalle'. "Wir werden nicht locker lassen, bis Gera eine neue Radsporthalle hat. Darüber lassen wir keine Illusionen aufkommen", sagte Dr. Norbert Vornehm. So seien die Erfolgsaussichten nach seiner Auffassung mit dem Wechsel der Zuständigkeit vom Wirtschafts- ins Sozialministerium nicht schlechter geworden.

Dennoch kommen aus dem Rathaus immer wieder Äußerungen, die an der Glaubwürdigkeit der Politik zweifeln lassen. So stellte Dr. Rainer Willms die Frage nach dem Standort für die neue Radsporthalle. Am Standort Tschaikowskistraße soll nun die mit der BUGA weggefallene Wurfanlage für die Leichtathleten neu errichtet werden. Bleibt nur der Standort der ehemaligen Berufsschule Wirtschaft/Verwaltung in der Wiesestraße. Doch hier ist für den Zeitraum der Straßenbaumaßnahme Wiesestraße, beginnend mit dem Jahr 2012, ein großer Ausweichparkplatz im Gespräch.

Auch die Aussage von Bürgermeister Norbert Hein, dass bis 2012 kein Geld für die Radsporthalle aus dem Kommunalhaushalt der Stadt gewährt werden kann, lässt - wenn auch ihm die Aussage als ehrliche Meinung hoch anzurechnen ist - am Willen der Politik zweifeln.

"Nach 2013 brauchen wir nicht mehr darüber zu reden. Dann sind alle Messen gelesen und der Radsport hat in Gera keine Perspektive mehr. Das Konzept des Thüringer Radsport-Verbandes ist für Gera auf die Nachwuchsarbeit bis 2013 festgelegt. Sollte es bis dahin keine sichtbare Lösung geben, ist das Verbandskonzept nicht mehr haltbar und muss geändert werden. Gute und erfolgreiche Arbeit steht auf dem Spiel. Nachwuchszulauf im Verein in der letzten Zeit lässt das Potenzial erkennen. Entscheidungen sind gefragt und zwar sehr schnell", appelliert Dr. Rainer Willms an alle, die es mit der Radsporthalle in Gera wirklich ehrlich meinen.

Eine Lösung hat auch Rolf Beilschmidt, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Thüringen e.V. aus der Landeshauptstadt nicht mitgebracht. Das Anliegen des Geraer Radsports ist ihm nicht unbekannt, doch die finanziellen Mittel, über deren Vergabe er mit zu entscheiden hat, sind alles andere als üppig. Für die 159 thüringenweit ausgewiesenen Sportbauvorhaben für 2010 stehen ganze 4 Millionen Euro zur Verfügung. Benötigt würden aber rund 23 Millionen Euro. So forderte Rolf Beilschmidt eine noch gezieltere Förderung des Sports durch die öffentliche Hand und selbige sei auch durch den Sport immer wieder einzufordern. Der Sport brauche weit mehr Mittel. "Es ist ein dickes Brett, was wir dort bohren müssen und dazu brauchen wir etwas Geduld", so der Hauptgeschäftsführer des LSB.

Wehrmutstropfen für die am 14. April mit dem 1. Lauf zum eropräzisa Nachwuchs-BahnCup beginnende Bahnsaison ist, dass der Winter diesmal für katastrophale Zustände auf unseren Straßen gesorgt hat. Wie eine kürzliche Begehung der Geraer Radrennbahn zeigte, blieb diese von weiteren größeren Schäden im wesentlichen verschont. Der Trainingsbetrieb kann aufgenommen werden. Kleinere Schäden, wie auch der Moosbelag im Kurvenbereich, können problemlos beseitigt werden. Dennoch, am Gesamtzustand der Bahn ändert sich damit nichts. Er ist weiterhin als äußerst bedenklich einzuschätzen. (rs)


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