Sport wandert zurück ins Sozialministerium

Thüringer Allgemeine / Dirk Pille

06. Nov 2009

Rolf Beilschmidt
Rolf Beilschmidt

Nach fünf Jahren unter der Ägide des Wirtschaftsministers wechselt Thüringens Sport nun wieder ins Sozialressort mit der neuen SPD-Ministerin Heike Taubert. Die Thüringer Allgemeine befragte Rolf Beilschmidt, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes, zu den Erwartungen an die neue schwarz-rote Regierung.

Rolf Beilschmidt TA: Sind Sie zufrieden mit der Rückkehr ins Sozialministerium, das seit der Wende für den Sport verantwortlich war?
Rolf Beilschmidt: Wir haben zwar noch keine offizielle Mitteilung erhalten, aber Frau Taubert hat mir in einem Telefongespräch gesagt, dass sie unsere neue Sportministerin sein wird. Ich glaube, das ist eine gute Lösung.

Haben Sie keine Angst, der Thüringer Sport könnte in einem Ministerium mit so vielfältigen Aufgaben das fünfte Rad am Wagen sein.
Ich glaube nicht. Die Politik weiß sehr wohl, was der Sport leistet und welche Bedeutung er für die Menschen im Land hat. Wir sind mit unseren 366.000 Mitgliedern in 3460 Vereinen schließlich die größte Bürgervereinigung in Thüringen.

Die neue Sportministerin Heike Taubert dürfte ja eine Wunschkandidatin sein.
Frau Taubert weiß auf jeden Fall, worüber sie spricht, wenn es um Sport geht. Sie ist viele Jahre Vorstandsmitglied in der Thüringer Sportjugend. Ich habe mit ihr zuvor im Sozialwerk des LSB zusammengearbeitet. Sie kennt die Sportvereine vor Ort. Das sind wirklich beste Voraussetzungen für eine gute künftige Zusammenarbeit.

Nur, wenn es ums Geld geht, könnte es Streit geben. Oder?
Bis 2011 auf jeden Fall nicht. Denn bis dahin ist die wichtige finanzielle Unterstützung für unsere Trainer im Nachwuchsleistungssport festgeschrieben. Dazu kommt noch das Überlassungsabkommen über die Sportschule in Bad Blankenburg. Die Fortsetzung der gesetzlichen Förderung aus Lottomitteln auf Grundlage der Zuwendungen des Jahres 2008/ 2009 steht dabei sogar im Koalitionsvertrag. Damit dürften wir weiterhin im Großen und Ganzen unabhängig von der künftigen Entwicklung der Thüringer Haushaltslage sein.

Was hat Sie in der Koalitionsvereinbarung von CDU und SPD besonders erfreut?
Das Bekenntnis, Sportstätten weiter kostenlos nutzen zu können. Da hat es entgegen Paragraf 14 des Sportfördergesetzes immer mal wieder andere Auffassungen, besonders in mancher Kommune, gegeben.

Es gibt auch eine Erklärung zum Leistungssport.
Das ist sogar ein Fortschritt. Erstmals sollen unsere Fachverbände für Nachwuchsleistungssport über Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit dem LSB unterstützt werden. Schließlich sind die 14- bis 16-jährigen Schüler am Sportgymnasium unsere Olympiakandidaten für 2018, wenn die Winterspiele hoffentlich in München stattfinden. Die heutigen Maßnahmen wirken also weit in die Zukunft.

In der Zeit im Wirtschaftsministerium gab es eine Kooperation von Sport und Tourismus. Wie geht das weiter?
Sie wird weiter gehen, nur nicht in einem Ministerium. So richtig tolle Synergieeffekte hat es leider nicht gegeben. Der Skitunnel wird da wohl die rühmliche Ausnahme bilden. Aber sonst war die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium gut. Wir haben uns am Anfang etwas gestrubbelt und dann zusammengerauft.

Was wünschen Sie sich über die gegebenen Versprechen der Politik hinaus für den Sport?
Dass mehr Geld für Investitionen in Sportstätten da ist.

«2009»
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