Keine schulmäßige Vorbereitung.
Marcel Barth schreibt morgens eine Klausur und startet Freitag in der Teamverfolgung.

OTZ / Andreas Rabel

09. Jul 2009

Dieser Tage fühlte sich Marcel Barth als Polizist.
Unterwegs mit dem Auto schnitt ihm eine Verkehrsteilnehmerin die Vorfahrt. Der Geraer ging "auf die Eisen", ärgerte sich als Autofahrer über den Fast-Crash, und in Gedanken spielte er durch, "wie er als Polizist gehandelt und geahndet" hätte. Marcel Barth ist eben nicht nur Radsportler, sondern auch Ordnungshüter, genau genommen angehender Polizeimeister. Doch der junge Mann zeigte sich nachsichtig. Es sei nichts passiert, und seit er die Ausbildung mache, weiß er erst, "was ich selbst an Kleinigkeiten beim Autofahren falsch gemacht habe".

Auch gestern, am Auftakttag der deutschen Bahnrad-Meisterschaften in seiner Wahl-Heimat, war Marcel Barth mehr Polizist denn Radsportler. Der frühere Junioren-Weltmeister büffelte für eine Psychologie-Klausur. Aggression, Motivation und verschiedene Lernansätze waren das Thema.
Heute morgen 6 Uhr schrieb der 23-Jährige die Klausur, setzte sich danach sofort ins Auto und fuhr von Meiningen, seinem Ausbildungsort bei der Landespolizei, zum Ausbildungsort Radsport nach Erfurt, Andreasried. "Seit März geht es mir im Kopf herum - eine Medaille beim Heimspiel", sagt der Geraer. Davon soll ihn auch die nicht gerade "schulmäßige" Vorbereitung auf die Titelkämpfe abbringen.

Der Sohn des früheren Radprofis und Friedensfahrers Thomas Barth startet heute in der 4000-m-Mannschaftsverfolgung und am Sonnabend in seiner Spezialdisziplin Punktefahren und am Sonntag mit dem Brandenburger Henning Bommel im Madison.

Dass die Titelkämpfe auf der für 5,4 Millionen Euro erneuerten Bahn im Andreasried stattfinden, sieht er als Vorteil an, in erster Linie der Zuschauer wegen, die pushen. Die Bahn hat ihre Tücken. "Auf Zement ist die Reibung höher, da rollt man nicht so schnell weg. Der Stärkste setzt sich durch", sagt er zur Mannschaftverfolgung.

Auch in seiner Lieblingsdisziplin, dem Punktefahren, seien Rundengewinne nur schwer zu erzielen. "Man muss die Nase im Wind haben", sagt er mit einem Schmunzeln. "Fährst du raus, und erwischst eine Windböe, bist du angeschmiert".

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