Kampfrichterkoordinator mit positiver Bilanz - mehr Nachwuchs, höhere Qualifikation.

22. Mär 2025

Olaf Lehmann, Stephanie Wolter-Müller und Peter Krasemann wurden für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt.
Olaf Lehmann, Stephanie Wolter-Müller und Peter Krasemann wurden für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt.

Der Radsport lebt mit seien Veranstaltungen. Allein im Vorjahr galt es 59 offizielle, darunter zahlreiche mehrtägige, Wettkämpfe mit Kampfrichtern abzusichern. „Es ist nicht immer leicht, genügend Personal zu finden, ist doch der Einsatz ehrenamtlich und zahlreiche unsere KaRi-Mitglieder sind noch berufstätig. Umso mehr kann ich das von ihnen gezeigte Engagement nicht hoch genug schätzen“, so Rüdiger Strosche, Kampf­richter­koordinator im Thüringer Radsport-Verband.

Derzeit zählt der TRV 38 lizenzierte Kommissäre, darunter einer mit der Qualifikation UCI, vier haben die Qualifikation UCI national, sechs die Qualifikation BDR und fünf die Qualifikation LV. „Als kleiner Landesverband können wir stolz darauf sein, Kampfrichter mit einem so hohen Qualifikationsgrad zur Absicherung der Wettkämpfe einsetzen zu können. Das bedeutet nicht, dass da nicht noch mehr Luft nach oben ist“, so der Koordinator.

Mit Martin Kirsch (Meiningen) und Michael Schurig (Jena) hatten zwei Thüringer an einem Qualifizierungslehrgang „National Elite Commissaire MTB“ teilgenommen und die Prüfung erfolgreich bestanden. Stephanie Wolter-Müller (Gera) und Jens Bergmann (Saalfeld) nehmen derzeit an einem Trainee-Programm in Vor­be­rei­tung auf einen BDR-Lehrgang teil.

So sieht Rüdiger Strosche als eines der Ziele, dass Kommissärs-Team zahlenmäßig weiter auszubauen und dafür junge ehemalige Aktive wie auch Eltern zur Mitarbeit zu gewinnen. „In diesem Punkt ist der SSV Gera vorbildlich. Von dort konnten Ende des Jahres wieder drei neue Kampfrichter ausgebildet werden“, so Rüdiger Strosche.

Dabei zahlt sich aus, dass der TRV mit dem UCI-Kommissär Christian Magiera über einen hochqualifizierten Kampfrichter verfügt, wodurch es möglich ist, unkompliziert das Kommissärs-Kollegium immer auf den neusten Stand von Wett­kampf­bestim­mungen und Sportordnung zu bringen. Der Geraer ist Mitglied der Technischen Kommission, war für die Olympischen Spiele in Paris nominiert und zeichnete dort als Chef der Material­kommission dafür verantwortlich, dass im technischen Bereich alles nach UCI-Regeln ablief.

„Es ist kein Geheimnis, dass die Tätigkeit der Kampfrichter finanziell gesehen nicht attraktiv ist. Hier könnte der Landes­verband einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten, indem er den Kilometersatz an den des BDR angleicht“, sagt Rüdiger Strosche, der einen entsprechenden Antrag an die Verbandshauptversammlung gestellt hatte, der mit vier Ent­hal­tun­gen angenommen wurde.

Doch den Koordinator beschäftigt noch eine Sache. „In letzter Zeit musste ich immer wieder beobachten, dass Eltern oder Begleitpersonen von Sportlern, die offensichtlich die Wett­kampf­bestimmungen nicht kennen, oft lautstark und manchmal auch beleidigend gegenüber dem Kampfgericht auftreten und Benachteiligungen ihrer Schützlinge vermuten.“

Um derartigen Unzulänglichkeiten künftig zu begegnen, bittet er die offiziellen Betreuer der Vereine, mäßigend auf die Störer einzuwirken. „Bei Fragen zum Verlauf oder zum Ergebnis eines Rennens sollten diese in sachlicher Form vorgetragen werden. Die Kampfrichter sind gern bereit, diese nach der Veranstaltung zu beantworten“, so Rüdiger Strosche, der im Allgemeinen die Zusammenarbeit mit den Veranstaltern sowie den Trainern und Betreuern als vertrauensvoll und zielstrebig einschätzt.

In dieser Saison sind die Thüringer Kampfrichter wieder voll gefordert. Thüringenweit sind fast 60 Veranstaltungen ab­zu­sichern, darunter auch wieder mehrtägige Wettbewerbe. (rs)

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