MDR vor Ort - Geraer Radrennbahn im Fokus der Kamera.

12. Okt 2023

Christian Magiera, Mitglied der Technischen Kommission beim Bund Deutscher Radfahrer, spricht  mit MDR-Moderatorin Franziska Heymann über den aktuellen Zustand der Geraer Radrennbahn.
Christian Magiera, Mitglied der Technischen Kommission beim Bund Deutscher Radfahrer, spricht mit MDR-Moderatorin Franziska Heymann über den aktuellen Zustand der Geraer Radrennbahn.

Die Geraer Radrennbahn rückt wieder einmal ins öffentliche Visier, diesmal durch den MDR Thüringen. Mit Kamera und Tontechniker war Moderatorin Franziska Heymann ins Radsportzentrum der Stadt Gera in die Haeckelstraße gekommen. Nicht ganz zufällig, denn seit einigen Wochen ist das Thema Radrennbahn in der Öffentlichkeit wieder präsent. Sanierung oder Neubau, Standorterhaltung oder neuer Standort – der Themenkreis ist nicht neu, steht immer wieder einmal auf der Tagesordnung, oftmals kochen dabei auch die Emotionen hoch. Auch an Modellen hat es nicht gemangelt.

Beim SSV Gera weiß man, das Hin- und Her dauert inzwischen fast ein Vierteljahrhundert. An Versprechungen hat es nicht gefehlt, passiert ist nichts, wenn man davon absieht, dass letztlich immer nur das gemacht wurde (gemacht werden konnte), was notwendig war, um den Trainings- und Wettkampfbetrieb zumindest für den Nachwuchs aufrecht zu erhalten.

Die alles bewegende Frage: Wie lange noch? Christian Magiera, Mitglied der technischen Kommission des BDR, will und kann darauf keine Antwort geben. Er ist Realist, liest die Zukunft der Bahn nicht aus einer Glaskugel. Was bleibt, ist auch für ihn die Hoffnung darauf, dass sie dem Verein noch lange erhalten bleibt.

Vor Jahren gab es schon eine Expertise, die die Lebensdauer der Radrennbahn bis auf das Jahr 2012 festgeschrieben hatte. Noch gibt es sie. Wohl wissend, dass sich der Zustand nicht verbessert. Über die Jahre ist nichts Konstruktives geschehen. Dafür aber wurde viel geredet. Aussitzen oder warten darauf, nur auf was?

In den letzten Monaten hat sich einiges getan. Politisch ist alles klar, der Stadtrat hat sich geschlossen für die Radrennbahn positioniert. Auf der Prioritätenliste steht die Traditionssportstätte ganz oben.

Eingeplante finanzielle Mittel sind im Vorjahr nicht genutzt worden und auch für das folgende Jahr ist mit keinem Durchbruch zu rechnen. Doch der Druck auf die zuständigen Institutionen wächst. Das Thema Radrennbahn ist zu einem Dauerbrenner beim Stadtsportbund geworden und auch im Sportausschuss der Stadt steht es regelmäßig auf der Tagesordnung. Ausschussvorsitzende Sandra Raatz zeigt sich genervt. Was ihr fehlt, sind klare Aussagen von den zuständigen Mitarbeitern.

An möglichen konstruktiven Hinweisen hat es nicht gefehlt, selbst Spezialisten mit internationaler Erfahrung für Radrennbahnbau waren in Gera vor Ort, traten dann aber unverrichteter Dinge ihre Heimreise an.

Nicht zum ersten Mal, aber diesmal noch tiefgründiger, hat sich nun Franziska Heymann mit ihrem Team vom MDR der Sache angenommen. Knapp eineinhalb Stunden hatte sie sich Zeit genommen, verfolgte aufmerksam die Ausführungen von Christian Magiera zum baulichen Stand der Bahn, aber auch zur Wichtigkeit für den Ausbildungs- und Trainingsprozess der Geraer Radsportlerinnen und Radsportler und auch darüber, dass ein Umgang mit der Radrennbahn über die Zukunft des Radsports in Gera entscheidet.

Noch spricht man von der Radsportstadt Gera. Doch Worte sind bekanntlich Schall und Rauch. Wünschenswert wäre, wenn die Verantwortlichen sich an ein geflügeltes Wort von Erich Kästner halten: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Zu sehen ist der Beitrag von Franziska Heymann am Samstag, 14. Oktober 2023, im Thüringenjournal ab 19:00 Uhr. (rs)

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