Bei null Grad Willensqualitäten gefragt.
Auftakt zum TAG Wohnen Nachwuchs-BahnCup 2022 mit witterungsbedingter Programmanpassung.

02. Apr 2022

: Trikotgewinner am Ende des 1. Laufs zum TAG Wohnen Nachwuchs-BahnCup 2022: Luise Magiera (U9w, SSV Gera), Thilo Horx (U9m, SSV Gera), Malte Meier (U11m, TSV Gaimersheim), Leonie Wolter (U13w, SSV Gera), Timon Schmeller (U13m, SSV Gera), Isabelle Gentzik (U15w, SSV Gera), Felix Jerzyna (U15m, SSV Gera), Paula Jelinek (U17w, RC Jena), Leon Brunnert (U17m, SSV Gera).

Dicker Anorak, Handschuhe, Hände tief in den Taschen vergraben - ein eher ungewohntes Bild beim Anblick der Offiziellen im Areal der Geraer Radrennbahn. Temperaturen zwischen null und einem Grad begleiteten den 1. Lauf zum TAG Wohnen Nachwuchs-BahnCup 2022 am heutigen Samstag. Zumindest war es trocken, wenn auch das Betonoval teils mit einer dünnen Eisschicht bedeckt war, die nur langsam abtaute.

„Nach zwei Jahren Corona entschieden wir uns, diesmal mit dem BahnCup so früh wie möglich zu beginnen. Das Wetter Ende März stimmte uns optimistisch, dann kam jedoch der plötzliche Kälteeinbruch. So glich der Bahnauftakt vom Wetter her einem Lotteriespiel. Wir haben das Wettkampfprogramm den Bedingungen angepasst und Rennen angesetzt, die wir im unteren Bereich der Bahn durchführen konnten“, so SSV-Trainerin Heike Schramm. Am frühen Termin würde sie aber auch künftig festhalten, den Start könne man eventuell auf die Mittagszeit verlegen. So blieb es heute bei Zeitfahrwettbewerben über 250m, 500m und 1000m sowie Scratch für die Anfänger und U9.

Den Witterungsbedingungen geschuldet, reduzierte sich die Teilnehmerzahl auf 34 Aktive, vorwiegen vom gastgebenden SSV Gera. Für Malte Meier (U13m, TSV Gaimersheim) und Paula Jelinek (U17w, RC Jena) hatte sich das Kommen gelohnt. Mit dem Omniumssieg konnten sie sich bei der Tagessiegerehrung das Führungstrikot in ihrer Altersklasse überstreifen. Auch wenn es für Niklas Matzik vom SV Sömmerda in der U15m nicht für einen der Podestplätze gereicht hat, zeigte er sich mit seinen Leistungen zufrieden. Wichtig sei es, erst einmal dabei zu sein. Dass es nun endlich wieder mit den Wettkämpfen losgeht, darauf freuten sich alle Teilnehmer.

Dennoch, angenehm war es für die Starter nicht, hatten sie doch am meisten mit der Kälte zu kämpfen. Heike Schramm lag bei ihrer Vorankündigung richtig. „Vom langen Training wieder in den Rennmodus, mit Warmfahren, Startnummer und so, die Sportler brennen darauf. Da merkte man die Aufregung, auch wenn bei diesen tiefen Temperaturen keine Spitzenzeiten möglich waren.“

Bei solchen Temperaturen würde sich der vierfache Weltmeister Gerald Mortag auch nicht gern aufs Rad setzen. „Klar, der Zeitpunkt ist sehr früh, aber irgendwann muss man ja anfangen. Es ist eben April“, zollt er Respekt den Sportlerinnen und Sportlern. Und legt nach: „Angenehm ist es nicht, es hängt aber auch davon ab, wie man als Sportler herangeht. Ob man die Willensqualität hat und damit im Kopf klarkommt.“

Wer beim Bahnauftakt am Start war, hat diese Willensqualitäten unter Beweis gestellt, was ganz besonders für die Jüngsten gilt, für die es der erste Wettkampf überhaupt war. (rs)