TripleOst24 - die drei Tausender des Ostens an einem Tag bezwingen.
21. Jun 2021
19.-20.06.2021 / TripleOst24 Radmarathon / Brocken - Inselsberg - Fichtelberg
Die drei Tausender des Ostens an einem Tag bezwingen, wobei beim Inselsberg einige Meter bis zur 1000 fehlen, aber die lassen sich leicht am Brocken und Fichtelberg kompensieren. Es geht also beginnend im Harz hinüber in den Thüringer Wald und endet dann im wunderschönen Erzgebirge auf dem Fichtelberg mit seinen 1214 Höhenmetern. Mit circa 6000 Höhenmetern auf 430 gefahrenen Kilometern ist TripleOst24 die persönliche Challenge 2021 für jeden Teilnehmer.
Endlich war es soweit: Das erste TripleOst24 begann am Samstagfrüh bei wunderschönem Sonnenschein in Schierke.
Nach kurzer Ansprache des Veranstalters und Worten des Mutes begann der Aufstieg zum Berg Nummer 1 - dem Brocken. Bei einer Morgentemperatur von 18 Grad war das natürlich für alle ein Hochgenuss.
Nachdem alle Teilnehmer diese Hürde gemeistert hatten ging es dann sehr flott in Richtung zweite Herausforderung - dem Inselsberg in Thüringen.
In Bad Langensalza dann die erste Rast und die Erkenntnis, dass wir hier schon ein etwas anspruchsvolleres Höhenprofil haben, wie nicht nur der Sportfreund aus Hamburg bemerkte. Nach Bad Langensalza begannen dann auch die Temperaturen langsam die 30iger Marke zu knacken. Somit nahm auch das Elend für den einen oder anderen seinen Lauf. Am Fuß des Inselsberg teilte sich das Feld auf und jeder fuhr nach seinen Möglichkeiten den unangenehmen Anstieg hinauf. Aufmunterungsversuche der Begleitcrew am Wegesrand wurden nur noch teilweise wahrgenommen, da die geistige Apathie bei einigen Sportfreunden natürlich auf Grund der Hitze schon weit fortgeschritten war.
Aber am Gipfel warteten unsere beiden Begleiterinnen Paula und Anne mit einem leckeren Buffet. Auch Silke mit der spontanen Idee einen Kasten Erdinger alkoholfrei bereitzustellen bekommt ein besonderes Lob von uns. Die Pause am Berg wurde ausgiebig genossen und man konnte erste kleine Wehwehchen behandeln.
Dann ging es mit einer schönen Abfahrt endlich in Richtung Berg 3 - dem Fichtelberg. Die Gruppendynamik war allerdings noch nicht 100prozentig. Während die Spitzengruppe am Führungsfahrzeug permanent nach Softeis fragte, wurde sich in der Verfolgergruppe gefragt, ob es wohl an der falschen Reifenwahl lag, dass man keinen Anschluss fand.
Beim nächsten TripleOst wird das Tempo etwas eingebremst, damit sich die Gefahr einer Radfahrerdepri nicht wiederholt!
In der Arnstädter Ebene an einem Stausee reifte bei einigen Sportfreunden nun immer mehr der Gedanke das Triple aufzugeben. Man konnte dies an der Gesichtsmimik einiger deutlich erkennen. Stirnrunzeln, Mundwinkel Richtung Boden und tiefes Schluchzen konnte ich immer mehr wahrnehmen. Vielleicht werde ich beim nächsten mal einen Sportpsychologen für die Pausen bereitstellen und Mentaleinzelgespräche führen. Also beschloss das Führungsfahrzeug das Tempo dem Gemütszustand des Grupettos anzupassen und vielleicht doch die Finisherquote am Berg 3 hochzuhalten.
Nach einer kurzen Regendusche in den Tälerdörfern kurz vor Gera und dem Abendbuffet kam dann bei einigen Sportfreunden die Erkenntnis, dass das TripleOst wirklich kein Kindergeburtstag ist. Auch wenn es bei uns Kaffee und Kuchen gab, Geschenke gibt es beim Triple nicht - nur die Erfahrung: üben, üben und nochmals üben.
Das gute Abendbuffet gab es bequem auf einem Campingstuhl sitzend, mit einem Alkoholfreien, einem leckeren Nudelsalat von Paulas Mama, Obst und Süßigkeiten. Wer will dann noch auf den Fichtelberg fahren?
So ging es mit dem sehr ausgedünnten Grupetto in den Sonnenuntergang Richtung Erzgebirge. Ab Crimmitschau begann dann die Zufuhr größerer Mengen an Kohlehydraten den Körper einiger Sportfreunde verlassen zu wollen.
Die Nachtfahrt war auf Grund der angenehmen Temperaturen für alle verbliebenen Teilnehmer erträglich, auch wenn das Höhenprofil immer schwieriger wurde. Gegen 2:15 Uhr erreichten wir dann Oberwiesenthal und der letzte Aufstieg begann.
Nach eigener Erkenntnis vergehen die letzten Höhenmeter immer wie in Zeitlupe und man sehnt sich nach dem Ziel. Gegen 3:00 Uhr war es dann soweit, Tobias und unser Sportfreund aus Dresden kamen am Gipfel an und alle gratulierten den beiden Kämpfern. Nach kurzer Zeit folgten dann die anderen Helden der Landstraße und freuten sich über ihre außergewöhnliche Leistung.
Fazit: TripleOst24 ist definitiv eine sehr schwere Herausforderung! Aber machbar!
Man muss eine mentale Entscheidung treffen und natürlich eine gewisse Grundfitness besitzen. Der eigene Wille, Schmerzen und auch mentale Tiefpunkte während des Marathons zu verarbeiten und trotzdem nicht aufzugeben, zeichnen einen echten Randonneur aus.
Ich hoffe wir sehen uns 2022 wieder!
Bleibt alle schön gesund und lacht über meine kleinen Scherze.
Eure Crew TripleOst24 (s-event)
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