Wiedereinstieg - vorsichtig und mit Abstand.
SSV-Sprinter Dennis Kühn und Stella Müller seit dieser Woche wieder beim Training auf dem Geraer Betonoval.

13. Mai 2020

Wieder auf der Radrennbahn: Dennis Kühn und Stella Müller üben Antritte unter Anleitung ihres Trainers Gerald Mortag.
Wieder auf der Radrennbahn: Dennis Kühn und Stella Müller üben Antritte unter Anleitung ihres Trainers Gerald Mortag.

„Hopp, Hopp, Hopp! - Kraftvoll die nicht zu überhörenden lauten Rufe von Gerald Mortag. Seit Anfang der Woche ist es wieder etwas lauter geworden im Areal der Geraer Radrennbahn. Nach den Wintermonaten und der wochenlangen Zwangs­pau­se durch die Corona-Pandemie wird nun auch wieder auf der 250m Betonpiste trainiert. Allerdings erst mit „angezogener Hand­bremse“, denn noch gilt es, die amtlich verordneten Maß­nah­men einzuhalten.

Während Dennis Kühn und Stella Müller erstmals wieder mit ihrem Bahnrad Runden drehen, hält Gerald Mortag zu seinen beiden Schützlingen Abstand, platzgenommen auf der Bank am Kampfrichtertisch im Start- und Zielbereich.

Es macht wieder Spaß unter Anleitung des Trainers zu trai­nie­ren. Den Athleten ist es anzusehen, trotz wochenlangem Ein­zel­trai­ning, jetzt können sie wieder lächeln. Auch wenn sie es nicht gern eingestehen, so etwas Druck, die harten kritischen Worte oder auch mal das „Schinden“ seitens des Trainers, scheint ihnen doch irgendwie gefehlt zu haben.

Bis dahin stand bei den beiden Sprintern auf dem Trai­nings­pro­gramm: „Straßentraining, Rollentraining, Dehnung, all­ge­mei­ne Kraftübungen, Gewichte stemmen“, berichtet Dennis Kühn, der sichtlich das regelmäßige Bahntraining vermisst hat.

Durchatmen kann nun auch Stella Müller wieder. Nicht dass es ihr langweilig zuhause war. „Ich hatte immer zu tun, Haus­auf­ga­ben, Familie und da ist auch noch unser Hund“, erzählt sie. Inzwischen hat für beide auch der Unterricht wieder begonnen, wenn auch in gekürzter Stundenzahl.

„Antritte, 100m, sechs bis sieben Sekunden, dazwischen je­weils Pausen zur Wiedereingewöhnung“, gibt der dreifache Welt­meis­ter das erste Trainingsprogramm bekannt. Es läuft gut an, auch wenn Gerald Mortag bei Stella Müller etwas kor­ri­giert: „Nicht so wackeln, straff bleiben.“ Beim zweiten An­lauf klappte es dann.

„Nach einer so langen Pause war es schon ok“, resümierte Gerald Mortag das Ergebnis der ersten Trainingseinheit auf der Bahn. Die Steigerung folgte dann am darauffolgenden Tag. Auf dem Programm stand das Zeitfahren über 500m. „Hier wird es sich zeigen, wie Dennis und Stella die von mir er­teil­ten Trai­nings­auf­ga­ben im Home Office umgesetzt haben“, darauf ist Gerald Mortag gespannt.

Ein Blick auf die Stoppuhr verrät, dass die beiden ihr Heim­trai­ning sehr ernst genommen hatten. „Für den Anfang schon gut. Darauf kann man aufbauen und im Team wird dann auch mehr herauszuholen sein“, zeigt sich Gerald Mortag zuversichtlich.

Es gilt nun die Sportler wieder auf den Wettkampfmodus vor­zu­be­rei­ten. Doch noch ist offen, ab wann wieder Wettkämpfe durch­ge­führt werden.

Der SSV Gera als Ausrichter musste inzwischen sowohl die Thü­rin­ger LVM Bahn Omnium für den 30. Mai absagen wie auch die beiden Läufe zum TAG Wohnen Nachwuchs-Bahn­Cup für den 27. Mai und 3. Juni.   (rs)

nach oben