Die Zeit nach Corona.
Neue Ideen für Nachwuchsgewinnung.

08. Jun 2020

Die SSV-Trainerinnen Heike Schramm und Paula Kerndt machen sich Gedanken für die Zeit nach Corona.
Die SSV-Trainerinnen Heike Schramm und Paula Kerndt machen sich Gedanken für die Zeit nach Corona.

Die Corona-Krise hat den Alltag verändert, was auch für den Sport­betrieb beim SSV Gera gilt. Einem so gravierenden Ein­schnitt in das Wettkampf- und Trainingsgeschehen etwas Posi­ti­ves abzugewinnen, ist nicht einfach. Darüber haben sich die SSV-Trainerinnen Heike Schramm und Paula Kerndt in den ver­gan­ge­nen Wochen Gedanken gemacht. Wie soll es nach der Aufhebung der Corona-Beschränkungen mit dem Trai­nings­be­trieb weitergehen? Was kann man noch besser machen?

Statt Training gemeinsam mit den Sportlern in der Gruppe, stand Einzeltraining auf dem Programm, maximal im Zweier-Team.

Warum aber immer auf den ausgefahrenen Trainingswegen, warum nicht einfach einmal etwas Neues erkunden. Dazu hatten sich Heike Schramm und Paula Kerndt bei ihren Trainingsrunden in der Region auf den Weg gemacht.

„Ziel war es, nach abwechslungsreichen Strecken zu suchen, gern auch etwas anspruchsvoll, mit möglichst wenig Verkehr“, so Heike Schramm.

Fündig geworden sind sie im Saale-Holzland-Kreis zwischen Cros­sen und Eisenberg wie auch im Landkreis Greiz in der Um­ge­bung von Ronneburg.

Dabei aufgefallen war den beiden Trainerinnen, dass sehr viele Familien gemeinsam mit ihren Kindern auf dem Rad unterwegs waren, was zu der Idee führte, zeitnah nach Aufhebung der Be­schrän­kun­gen einen „Tag der offenen Tür“ durchzuführen und in­te­res­sier­te Familien in das Areal der Geraer Radrennbahn ein­zu­laden.

„Geplant ist ein Stationsbetrieb, bei dem sich die Kinder aus­pro­bie­ren können, ihren Mut auf dem Oval der Radrennbahn testen, wie sie ihr Fahrrad beherrschen, wie geschickt sie die BMX-Strecke bewältigen, wie schnell sie mit dem Rad fahren oder wie athletisch sie sind, zum Beispiel beim Schluss­weit­sprung und bei verschiedenen Geschicklichkeitsübungen“, so Paula Kerndt.

„Anbieten würde sich ein Samstagnachmittag, so ca. drei bis vier Stunden. Zusätzlich könnten Videos von der Ostthüringen Tour ge­zeigt werden, auch eine Autogrammstunde mit aktiven und ehe­ma­li­gen Radsportlern unseres Vereins“, ergänzt Heike Schramm.

Für die Teilnehmer gibt es Urkunden und kleine Sachpreise. Auch für das leibliche Wohl wird an diesem Nachmittag bestens gesorgt sein.

Ein zentrales Ziel beim SSV Gera ist es, Kinder für den Radsport zu begeistern. Dies erfolgt auf Grundlage eines durch die Trainer erarbeiteten Sichtungskonzeptes. Die letzten Wochen wurden dazu genutzt, dieses Konzept weiter zu konkretisieren, um die Sichtung von neuen Sportlern noch effektiver zu gestalten.

„Der Sichtungsschwerpunkt liegt auf Kindern im Alter zwischen 5 und 7 Jahren. Es beginnt als Rad-AG. Das Training findet einmal in der Woche als Gruppentraining statt, mit eigenem Rad. An­fangs in kleineren Gruppen bis fünf Kinder, später dann acht bis zehn Kinder“, erklärt Paula Kerndt.

„Es geht vor allem um Sicherheit mit dem Rad, Koordination und das spielerisch und mit viel Spaß. Die Kinder sollen lernen sich in der Gruppe zu bewegen und sich dabei näher ken­nen­zu­ler­nen, ihre Stärken erkennen, aber auch lernen mit noch vor­han­de­nen Schwächen umzugehen“, so Heike Schramm.

Dies findet dann Fortsetzung in der Trainingsgruppe U9. Hier er­folgt der Wechsel vom eigenen Rad zum Rennrad (Straßen- und Bahn­rad), dessen Beherrschung von ihnen erlernt wird. Das Trai­ning findet weiterhin einmal in der Woche statt.

Mit der Beherrschung des Rennrades erhalten die Sportler dann die Möglichkeit, ihr Können bei Wettkämpfen unter Beweis zu stel­len. Hier bietet sich die Teilnahme an der Geraer Bahn­wett­kampf­serie sowie am Thüringen Cup in der U10 an.

In der Weiterführung erfolgt dann der Wechsel von der U9 in die U11, dann in die U13 und weiter in die U15, gefolgt von der U17.

„Unser Vorteil ist, dass wir für jede Altersklasse einen aus­ge­bil­de­ten Trainer/Übungsleiter haben, so dass wir für unsere Sport­ler ein altersklassenspezifisches Training gewährleisten kön­nen“, erklärt Heike Schramm.

Willkommen sind auch Kinder ohne Fahrrad, die Freude mit dem Laufrad haben. Für sie ist eine Laufradgruppe geplant, vorerst in Kooperation mit dem Kneipp-Kindergarten “Am Fuchsberg“.

Um Kinder auf die Radrennbahn zu bringen, sind Sichtungs- und Aktionstage geplant, die Schul-Sichtung, die beim Verein eine große Tradition hat, sowie für die Altersklassen U11 bis U15 der Geraer Tag des Radsports um den Olaf-Ludwig-Pokal. Genutzt werden weiter auch die Stadtjugendspiele Straße/Bahn sowie die Fette-Reifen-Rennen im Vorfeld von lizenzierten Radrennen.

Mit der anvisierten Aufhebung der Corona-Beschränkungen durch den Freistaat hofft man beim SSV Gera nun darauf, dass bald wieder Normalität eintritt. Neben dem Training hat man sich bereits auch erste Gedanken darüber gemacht, eventuell bisher nicht ausgetragene Wettkämpfe, wie den TAG Wohnen Nach­wuchs-BahnCup, nachzuholen.   (rs)

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