Große Resonanz beim 2. Lauf zum TAG Wohnen Nachwuchs-BahnCup 2020 auf dem Geraer Betonoval.

04. Jul 2020

Nach über acht Monaten erstmals wieder Massenstartwettbewerbe auf dem 250m Betonoval der Geraer Radrennbahn am Martinsgrund.
Nach über acht Monaten erstmals wieder Massenstartwettbewerbe auf dem 250m Betonoval der Geraer Radrennbahn am Martinsgrund.

Mit dem 2. Lauf zum TAG Wohnen Nachwuchs-BahnCup 2020 auf dem 250m Betonoval der Geraer Radrennbahn unternahm der Veranstalter SSV Gera einen weiteren Schritt zurück in die Wettkampfnormalität. Standen beim 1. Lauf ausschließlich Zeit­fahr­wettbewerbe auf dem Programm, fanden nun erstmals auch wieder Massenstartwettbewerbe wie Scratch, Temporunden, Ausscheidungsfahren und Punktefahren statt.

96 Teilnehmer aus 18 Vereinen waren am Start. Keine leichte Aufgabe für die Organisatoren hinsichtlich der Umsetzung der geforderten Hygiene- und Schutzmaßnahmen.

„Ein großes Lob für euer Engagement, wieder Radrennen durchzuführen. Bei uns zu Hause sind wir noch lange nicht so weit. Wir haben den langen Weg gern von Fulda aus auf uns genommen, um wieder an einem Wettkampf teilzunehmen“, sagte zum Abschluss Daniel Gentzik. Für Isabelle und Louis Gentzik vom RSV FROH Fulda hatte es sich gelohnt, denn sowohl in der U13w wie auch in der U15m sicherten sie sich den Tagessieg. Überzeugen konnte Louis Gentzik mit seiner Alleinfahrt im Punktefahren über 40 Runden, wo er sich nach der Hälfte des Rennens vom Feld absetzen konnte.

Die Siege in der U11 gingen an die Geraerin Enie Böttcher und Malte Meier vom TSV 1897 Kösching. In der U15w setzte sich Lara Wolf vom gastgebenden Verein durch und in der U17 gingen mit Corneel Mäder und Franzi Arendt die Tagessiege nach Erfurt.

Nicht unerwartet war für die Geraer SSV-Trainerin Paula Kerndt das U13m-Ergebnis. Nachdem beim 1. Lauf Felix Jerzyna sich vor seinem Bruder Max den Sieg sicherte, war es Max, der diesmal die Nase vorn hatte. In der Trikotwertung nach beiden Läufen nun punktgleich, zog sich Max Jerzyna das Führungstrikot über. „Ich denke, dass beide damit gut leben können“, meint Paula Kerndt. Sie setzt für die Zukunft auf die beiden Geschwister. „Max, als der um ein Jahr ältere und größere, verfügt über mehr Rennerfahrung, was Felix in seinem ersten U13-Jahr verständlicher Weise noch fehlt. Gegenüber der U11 sind die Rennen nun länger. Da gilt es eben Erfahrungen erst zu sammeln“, so die Trainerin, die auch einschätzt, dass beide vom Typ her unterschiedlich sind.

Perspektivisch sieht sie Felix eher im Kurzzeitbereich und verweist auf seine härteren Antritte. Max wäre eher der für die Ausdauer. Die an ihre Trainerin übermittelten Daten haben gezeigt, dass sie sehr intensiv ihr individuelles Training in den CORONA-Wochen genutzt haben. „Ich meine, es hat ihnen gut getan und sie haben für mich in dieser Zeit einen Schritt nach vorn gemacht“, freut sich Paula Kerndt.

Dass ein Wettkampf auch unter strengsten Auflagen möglich ist, davon wollte sich auch Andreas Rank überzeugen. Endlich wieder auf Heimatbesuch in Bad Lobenstein, war er mit seinen Söhnen Enno (10) und Erik (13) auf genau die Radrennbahn zurückgekehrt, wo er vor über 30 Jahren selbst seine Runden drehte, damals für die BSG Aufbau Lobenstein.

„In meiner Klasse waren drei Radsportler im Verein und ich wollte auch dorthin. Ein Jahr musste ich mit meinen Eltern kämpfen, bis ich ihre Einwilligung hatte. Mein damaliger Trainer Peter Grimm hätte sich bestimmt gefreut, wenn ich 1989 bei der Spartakiade gestartet wäre. Die Nominierung hatte ich in der Tasche, doch eine Woche vorher dann ein Sturz. Aus war es.“, erzählt Andreas Rank, der 1988 zur Sichtung für die Sportschule für eine Woche auf der Geraer Radrennbahn trainierte.

Noch gern erinnert er sich an die Trainingseinheiten. So sei er sogar mit Hanka Kupfernagel gefahren wie auch mit Mark Freudenberg, woraus in Folge eine Freundschaft geworden ist. Das spätere Wiedertreffen mit ihm in München hatte Andreas Rank dazu bewogen, sich für den Radsportnachwuchs beim RV Sturmvogel München zu engagieren, wo seine beiden Kinder derzeit in der U11 und U13 von ihm sportlich betreut werden.

Gelohnt hatte sich der Start vor allem für Enno Rank, der sich in der U11m auf Rang drei in die Tageswertung eintrug.

Am kommenden Samstag richtet der SSV Gera dann mit dem Trainalyzed Cup, BDR-Sichtung U15 Madison mit Rah­men­pro­gramm U13 Omnium, ein weiteres Bahnradsporthighlight auf dem Geraer Betonaval im Martinsgrund aus - leider aber immer noch ohne Zuschauer.  (rs)

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