Über den Winter wird der Radfahrer gemacht!

07. Jan 2017

Während in unseren heimischen Breitengraden das Wetter kalt und nass ist, wünscht man sich schon wieder im Trai­nings­la­ger in Kroatien zu sein. Eine gute Vorbereitung dafür ist das Wintertraining. Der Übergang in die nächste Altersklasse birgt viele neue Herausforderungen, anspruchsvolle Trai­nings­ein­hei­ten und zahlreiche Radrennen mit einem neuen Trainer - Herr Mortag.

In der U17 angekommen merkte ich gleich beim ersten Rad­trai­ning den Unterschied zur U15, denn mein Durch­schnitts­puls lag ca. 10 Schläge höher als gewöhnlich. Auch das Trai­nings­pen­sum änderte sich relativ schnell von 3-4mal in der Wo­che auf 4-5mal wöchentlich, und die Kilometerzahl steigerte sich merklich. Von jetzt an spielte auch Krafttraining mit Hantel und Co eine wichtige Rolle. Denn wie sagt man so schön: „Über den Winter wird der Radfahrer gemacht.“ Also war in den folgenden Wochen das Scheppern der Han­tel­stan­gen und das Keu­chen der Athleten aus dem Kraftraum zuhören. Doch zwi­schen diesen anstrengenden Trai­nings­ein­hei­ten ist na­tür­lich auch immer noch ein wenig Zeit für ein lustiges Hal­len­trai­ning mit, wie könnte es anders sein, einem ge­pfleg­tem Stretching. Aber neben dem Erhalt der athletischen Fit­ness ist das Rad­trai­ning nicht nur schmückendes Beiwerk.

Dank dieser guten Vorbereitung konnten wir fast alle fit an der KLD teilnehmen. Anhand dieses Stufentests werden für jeden Sportler individuelle Pulsbereiche festgelegt. Diese Puls­be­rei­che sind die Grundlage für ein wirksames und geeignetes Trai­ning für jeden von uns. Sie spielen später im neuen Jahr 2017 im Trainingslager eine besonders bedeutsame Rolle. Er­folg­rei­che Radfahrer fallen ja nicht einfach so vom Himmel. Top-Leistungen können nur durch einen individuellen Trai­nings­pro­zess und eine zielgerechte Vorbereitung auf die be­vor­ste­hen­de Saison erreicht werden. Deswegen ist die KLD für jeden Einzelnen sehr wichtig.

Am Ende des Jahres stand immer noch die Winterbahn in Frank­furt (Oder) als letztes Highlight an. Am Freitag nach der Schule packten alle ihre Taschen ein und nach einer drei­stün­di­gen Fahrt kamen wir im Dunkeln und bei niedrigen Tem­pe­ra­tu­ren an der Radrennbahn an. Es war schon ein wenig spät und ich dachte die Sportler der anderen Vereine wären in ihren Hotels und wir würden nun alleine auf der Bahn trai­nie­ren müssen. Aber entgegen meiner Erwartung waren erstaunlich viele uns bekannter Gesichter auf der Bahn unterwegs. Nach dem wir alle grundlegenden Techniken wiederholt hatten und unser Trainer Herr Mortag uns noch ein paar Tipps gab war unser nächtliches Training auch schon vorbei und wir fuhren erst einmal in unser Hotel in Polen. Nach einem langen Tag mit Schule, Busfahrt und Training fielen nach einer großen Portion Nudeln alle müde ins Bett.

Nach der ersten Nacht mussten die Mädchen zeitig aufstehen, während die Jungen ausschlafen durften, denn wir waren erst nachmittags an der Reihe. Nachdem wir auf der Bahn an­ge­kom­men sind, haben wir uns auf den Rollen warm­ge­fah­ren. Zu diesem Zeitpunkt waren die Mädchen mit ihren Wett­kämp­fen schon so gut wie fertig. Als wir später alle Ren­nen ab­sol­viert hatten, konnten wir uns über ein paar gute und sehr gute Ergebnisse unserer Mädchen und Jungen freuen. Die Bahn­räder blieben über Nacht erstmal auf der Bahn und wir fielen auch dieses Mal alle geschafft ins Bett. Später war nur noch das Gelächter einiger älterer Hotelgäste aus der Rent­ner­disko zuhören.

Am dritten Tag klingelte der Wecker zeitig, denn wir waren die Ersten, die so richtig in die Pedale treten durften. Nach einem reichhaltigen Frühstück wurden die Taschen geschnappt und in den Bus gepackt. Am heutigen Tag standen spannende Ren­nen, wie 20 Temporunden, 20 Runden Scratch, 50 Runden Punktefahren und für den ein oder anderen noch Madison, auf der Tagesordnung. Gegen Mittag waren wir fertig und die Mädchen mussten nun noch ihre Wettkämpfe bestreiten. Viele Sportler suchten nach den Rennen die nah­ge­le­ge­ne Pizzeria auf. Auch dieser Tag verging wie im Flug und so hieß es am Abend, noch Räder in den Bus und ab nach Hause.

Nach diesen prägenden Tagen in Frankfurt (Oder) war es nicht mehr allzu lang bis Weihnachten. Über die Weih­nachts­feier­ta­ge wurden die Speicher mit reichlich gutem Essen, immer auf der Grundlage der grünen Basis natürlich, wieder auf­ge­füllt. Am Ende fuhr ich, aus dem jungen Jahrgang der U17, im De­zem­ber ca. 800 Straßenkilometer. Wir trainierten bis zum letz­ten Tag des Jahres und alle konnten gut ins Jahr 2017 star­ten.  (Velomotion.de, Future Team Jenatec - Breckle, Lennert Lifka)

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