Außenseiter Nils Politt gewinnt Profirennen in Gera.
7000 Zuschauer feiern Weltradsportlerin Hanka Kupfernagel.

30. Jul 2016

Nils Politt vom Katjusha Team gewinnt das Profirennen bei der Aprés Tour Gera 2016.
Nils Politt vom Katjusha Team gewinnt das Profirennen bei der Aprés Tour Gera 2016.

Überraschend gewinnt Nils Politt vom Team Katjusha die Apres Tour 2016 in Gera.

Sechs Tage nach seinem finalen Etappentriumph bei der Tour de France in Paris und drei Tage nach seinem Sprintsieg bei der Nacht von Hannover hat Rad-Profi André Greipel einen erneuten Sieg bei der Aprés Tour Gera verpasst. Der Vorjahressieger, der in Rostock beheimat ist, aber immer wieder gern zurück in seine einstige Wirkungsstätte aus der Zeit des Teams Köstritzer nach Gera kommt, wurde auf dem 70-Kilometer-Rundkurs durch die Geraer Innenstadt hinter Nils Politt (Team Katjusha) und Jasha Sütterlin (Movistar Team) Dritter.

Vor über 7000 Fans wurde die zweite Auflage der Tour, bei der 49 Profis starteten, erst auf den letzten der 50 Runden über 1,4 Kilometer entschieden. Ständige Attacken und geglückte Ausreißversuche sorgen für einen steten Wechsel im Rennverlauf wie auch für Hochspannung und Adrenalinausstoß bei den Zuschauern. Am Ende fehlte Premierensieger André Greipel trotz seiner enormen Endgeschwindigkeit eine Sekunde zum erneuten Erfolg. „Damit muss man leben. Es war einfach so, dass drei starke Zeitfahrer vorn waren. Aber am Ende ist für mich noch das Treppchen herausgekommen. Damit muss man einfach zu frieden sein“, sagte der 34-Jährige vom belgischen Team Lotto-Soudal.

Sieger Nils Politt war dagegen überglücklich. „Wir wollten versuchen, die starken Sprinter abzuhängen. Ich war allein vom Katjusha-Team hier und musste so mein Glück in der Flucht versuchen und ich konnte den Sprintern einen Strich durch die Rechnung machen. Dass ich im Spurt Jasha Sütterlin geschlagen habe, ist für mich umso schöner“, sagte er.

Rick Ampler vom P&S Team Thüringen wurde mit Platz neun bester Thüringer. Gut mithalten mit den Profis konnte auch der Greizer Jonathan Dinkler (P&S Team Thüringen), der sich auf Rang 19 in die Ergebnisliste eintrug.

Ein Wiedersehen mit seinem Heimatverein SSV Gera gab es wieder einmal für Robert Wagner, der das Profirennen auf Platz fünf beendete. „Eine tolle Veranstaltung, super Atmosphäre“, so das Fazit des Deutschen Straßenmeisters von 2011, der immer wieder gern zu seinen Sportfreunden nach Gera kommt. Was dem 33-Jährigen beim Profirennen nicht glückte, das holte er beim abschließenden Derny-Rennen nach, wo er Marcel Sieberg (Lotto-Soudal) und Stefan Schäfer (Maloja Pushbikers) auf die nachfolgenden Plätze verwies.

Ein weiterer Höhepunkt war das Abschiedsrennen von Hanka Kupfernagel. Die achtmalige Weltmeisterin und Olympia-Zweite von Sydney 2000 hatte 59 Wegbegleiter eingeladen. Am Ende des 35-Kilometer-Rennens waren alle Sieger. Ihr Bruder Stefan und der Olympiasieger von 1988 Olaf Ludwig hatten im Zielsprint eine Gasse gebildet, durch die die Ausnahmesportlerin unter goldenem Konfettiregen durchraste. Kupfernagel gewann in ihrer knapp 30-jährigen herausragenden Karriere 18 WM-Medaillen, Olympia-Silber und 35 deutsche Meistertitel.

Für super Unterhaltung war auch zwischen den Rennen gesorgt. So wiederholte das Geraer Sprintass Robert Förstemann seinen Sieg beim „Rad versus Skate“, diesmal gegen den Eisenacher Speedskater Toni Deubner.

Wozu Schrott-Autos gut sind, das konnten die Zuschauer im Start-Ziel-Bereich beim Speed Trial zwischen dem 6-fachen Weltmeister Marco Hösel und den 6-fachen Deutschen Meister Hannes Herrmann live verfolgen. Nach drei Durchgängen hieß es dann: Deutscher Meister vor Weltmeister.  (rs)

30. Jul 2016 Außenseiter Nils Politt gewinnt Profirennen in Gera.
7000 Zuschauer feiern Weltradsportlerin Hanka Kupfernagel.
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