Den großen Traum vom Radprofi vor Augen.
Radsportnachwuchs nutzt Aprés Tour als Chance, Vorbilder wie André Greipel live zu erleben.

28. Jul 2016

Vorm Start zum Training das U13 Nexory Team  Team mit Lucas Küfner und Trainer Patrick Renner.
Vorm Start zum Training das U13 Nexory Team Team mit Lucas Küfner und Trainer Patrick Renner.

Der Countdown für das Radsportnachwuchsevent im Rahmen der Aprés Tour Gera 2016 läuft! Am Samstag um 9:30 Uhr fällt der Startschuss für rund 220 Nachwuchsradsportler aus dem gesamten Bundesgebiet zu den Wettbewerben in den Altersklassen Anfänger, U11, U13, U15 und U17 bevor Weltklasseprofis und Helden der Tour de France bei ihren Rennen in die Pedale treten. Für einen Tag liegt über der traditionellen Stadt des Radsports Gera ein Hauch des Tour de France Flairs, von dem auch der Nachwuchs profitieren will.

Nach einem gelungenen Auftakt im Vorjahr steht auch diesmal bei der zweiten Auflage der Aprés Tour Gera ein exzellentes Feld von Profis am Start und auch das „Goodbye“-Rennen von Hanka Kupfernagel hat eine prominente Besetzung.

Die Tour-Helden, ehemalige und noch aktive Profis hautnah erleben, wird gerade für den jüngsten Radsportnachwuchs zu einem Muss. Verständlich deshalb, dass in diesem Jahr weitaus mehr junge Radsportler nach Gera kommen werden, die aber nicht nur den Profis zuschauen, sondern sich für einen Moment wie diese fühlen können.

Allein schon ihre Runden auf einem Kurs drehen, den wenige Stunden später auch die Profis unter ihre schmalen Rennradreifen nehmen werden. Ob die Großen des Radsports dabei so kräftig und verbissen kämpfen werden, wie bei der Tour, weiß Lucas Küfner vom SSV Gera nicht. Der Gewinner der Ostthüringen Tour 2014 und 2016 wird es auf jeden Fall tun. „Ich freue mich auf das Rennen in der Stadt meines Heimatvereins und werde versuchen, auf der Strecke, wo auch die Profis fahren, einen Tick mehr zu geben. Zehn Runden, damit 14 Kilometer, hat der 12-jährige Schützling von SSV Trainer Patrick Renner bis zum Ziel zurückzulegen. Einen der Podestplätze hat er im Visier, was eine gute Position im knapp 60-köpfigen Starterfeld beim Zielspurt voraussetzt. „Ich werde versuchen mich vorn zu platzieren, um dann im richtigen Moment zum Sprint anzusetzen, so wie es André Greipel in Paris und Hannover vorgemacht hat. Er ist ja auch mein Lieblingsradsportler mit John Degenkolb zusammen“, erzählt das erfolgreiche SSV-Eigengewächs. Sein heimlichen Wunsch: „Ich hoffe das André Greipel auch in diesem Jahr hier in Gera wieder gewinnt“.

Der U13-Fahrer weiß was er will, er ist aufgeweckt, trainingsfleißig, ehrgeizig, aber nicht verbissen. Dass er trotz Ferien in den vergangenen Tagen noch bewusster trainiert hat, liegt aber nicht nur daran, dass er sich am Samstag in Bestform zeigen will. In drei Wochen geht es in die Hauptstadt zur Kids Tour Berlin. Bei dieser hochkarätigen internationalen Nachwuchs-Radrundfahrt will er sich bei den Schülern der U13 unter den Top 10 platzieren. „Vorgenommen hatte ich mir eine solche Platzierung schon im Vorjahr. Da habe ich aber beim Einzelzeitfahren gepatzt“, erzählt er. Hier muss man wissen, dass er an diesem Tag gesundheitlich nicht ganz fit war und es damals auch sein erstes U13-Jahr war. Was für Lucas Küfner spricht, er schaut nicht zurück, sucht nicht nach Entschuldigungen. Für ihn zählt das jetzt und heute.

„Nachwuchsrennen gehören an einem solchen Tag einfach dazu. Zusätzlich bietet ein solcher Tag die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung mit den Profis, eine Begegnung die viel bewirken kann. Das ist wie eine zusätzliche Trainingseinheit. Eine Trainingseinheit, bei der die jungen Radsportler zwar keine Kilometer radeln, sondern die Stars bei ihrem Rennen live beobachten. So mancher träumt bestimmt davon, einmal selbst zu den Großen zu gehören“, meint Lucas Schädlich, der sportliche Leiter der Aprés Tour Gera. Er war einst selbst Profi und ist heute erfolgreicher Nachwuchstrainer beim SSV Gera.

Einmal Profi, warum eigentlich nicht, davon träumt auch der Geraer U15-Radsportler Domenik Wolf. Im Vorjahr DM-Gold beim Mannschaftszeitfahren in Genthin, musste er sich wenige Wochen zuvor bei der Aprés Tour Gera, in seinem ersten U15-Jahr, Henri Uhlig vom RSC Kelheim geschlagen geben. Diesmal hofft er auf mehr, will sein zuhause Bestes geben. Deshalb gilt es, ein Auge auf das Rennen in der Schülerklasse U15 zu werfen, bei dem der gastgebende SSV Gera mit seinem Future Team Jenatec-Breckle am Start ist, für das auch Domenik Wolf in die Pedale tritt.

Auch er wird den Kontakt zu den Profis suchen und Autogramme sammeln. Er weiß wohl, so nah er André Greipel oder Marcel Sieberg in seiner Heimatstadt Gera an diesem Samstag auch kommen mag, so groß ist der Unterschied zwischen Profi- und Schülerfahrer. Das geht bei den Trainingskilometern los – Profis fahren bis zu 40.000 Kilometer im Jahr, 14-Jährige knapp ein Sechstel davon – und geht bei der gezielten altersspezifischen Wettkampfplanung weiter.  (rs)

Zeitplan für die Nachwuchsrennen:
09:30 Uhr Anfänger (2 R. / 2,8 km)
09:45 Uhr U11 (6 R. / 8,4 km)
10:20 Uhr U13 (10 R. / 14 km)
11:00 Uhr U15 (15 R. / 21 km)
11:50 Uhr U17 (30 R. / 42 km)

28. Jul 2016 Den großen Traum vom Radprofi vor Augen.
Radsportnachwuchs nutzt Aprés Tour als Chance, Vorbilder wie André Greipel live zu erleben.
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