Zum Abschied eine Torte.
Nils Plötner verabschiedet sich vom aktiven Radsport und sagt „Merci“.

22. Jun 2014

Guten Appetit! Was sich Nils Plötner nicht zwei Mal sagen lässt. Zum Abschluss seiner Radsportkarriere überreichte SSV-Sportdirektor Bernd Herrmann an Nils Plötner eine Torte.
Guten Appetit! Was sich Nils Plötner nicht zwei Mal sagen lässt. Zum Abschluss seiner Radsportkarriere überreichte SSV-Sportdirektor Bernd Herrmann an Nils Plötner eine Torte.

„Die Freundin eines Radfahrers ist sein Rad!“ So sah es in vergangener Zeit so mancher Trainer. Doch welcher Sportler hat sich schon daran gehalten. Wird Nils Plötner darauf angesprochen, entlockt man ihm ein lächeln. „Radsport ist nicht alles im Leben“, meint er und doch, ehrgeizig war er immer, gewinnen oder zu mindestens ganz vorn mit ankommen, wollte er schon. Und wenn es mal nicht so lief, hat er sich immer wieder aufgerappelt, scheute auch nicht neue, ja manchmal auch etwas eigenwillige Wege zu gehen.

Erlernt hatte der heute 25-jährige das Radsport-ABC bei Wolf-Dieter Lampke (Lumpi). Und was für ein Omen, dass Nils Plötner ausgerechnet beim 1. Rundstreckenrennen der Stadt Gera, welches zu Ehren des im letzten Jahr verstorbenen ehemaligen SSV-Radsporttrainer und Vereinsehrenmitglied zur Austragung kam, seine aktive Radsportlaufbahn beendete.

Bereits im September gab der gebürtige Geraer Nils Plötner bekannt, seine Radsportkarriere zu beenden und zukünftig im Vertrieb des Teamsponsors Stölting Service Group zu arbeiten. Er sei im Radsport an seine Leistungsgrenze gestoßen. Doch ganz war er dann doch nicht vom Radsport los gekommen. So löste er für 2014 noch einmal eine Lizenz beim SSV Gera 1990 e.V. und schloss sich der neu gegründeten RG Stölting an. Doch wenn die Zeit für das Training fehlt, dann werden Wettkampfkilometer zur Qual. Folgerichtig für ihn, einen Schlussstrich unter seine Karriere zu ziehen, die von nationalen und internationale Erfolgen geprägt ist.

So erkämpfte er sich 2005 bei der Europäischen Jugendolympiade in Lignano die Bronzemedaille im Straßenrennen. In der Saison 2007 belegte er in der Juniorenklasse jeweils den zweiten Platz in der Gesamtwertung bei der Münsterland Tour und beim Napoleoncup. Außerdem belegte er Platz zehn bei der Trofeo Karlsberg und wurde durch diese Ergebnisse Zweiter in der Endwertung der Internationalen Deutschen Meisterschaft.

In seinem ersten Jahr im u23-Bereich, 2008, fuhr Nils Plötner für das Thüringer Energie Team, im Jahr 2009 zunächst für den FC Rheinland-Pfalz/Saar Mainz und nach Auflösung dieses Teams wechselte er zum Heizomat Mapei. Für diese Mannschaft erzielte er 2009 den dritten Platz bei Rund um die Nürnberger Altstadt. 2012 wechselte er zum Team Stölting und konnte neben zwei Etappensiegen und dem Gesamtsieg bei der Oder-Rundfahrt. Bei der Deutsche Einzelzeitfahrmeisterschaft 2012 trug er sich auf Rang fünf in die Ergebnisliste ein.

Aber auch das hatte der in St. Gangloff beheimatete Nils Plötner drauf. Beim Zieleinlauf auf der 1. Etappe der luxemburgischen Rundfahrt Fleche du Sud nach 158 Kilometer in Rumelage 2010, zeigte er im Zielsprint, sichtlich genervt, - 200 Meter vor dem Ziel wurde er durch eine gefährliche Fahrweise von zwei Fahrern vom Podestplatz gestoßen -, den erhobenen Mittelfinger. Folgen für ihn blieben nicht aus und dennoch macht er weiter.

Doch nun soll wirklich Schluss sein. Dass er Abseits seiner früheren Form steht, zeigte sich auch beim Abschlussrennen in Gera. Dennoch hielt er mit seinem Schrittmacher stets Kontakt und lieferte sich mit seinem ehemaligen Vereins- und Teamkameraden Eric Baumann und den Geraer Ron Pfeifer vom Team Jenatec Thüringen ein knallhartes Duell um den Sieg beim Derny-Rennen, welches er dann als Drittplatzierter hinter Eric Baumann und Ron Pfeifer beendete.

Bereits vor dem Start zum Derny-Rennen konnte sich Nils Plötner über eine Torte freuen, die ihm zum Abschluss seiner Radsportkarriere von SSV-Sportdirektor Bernd Herrmann überreicht wurde. Auf dem Siegerpodest gab es dann als Zugabe ein Fässchen Köstritzer Schwarzbier. (rs)

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