Eric Baumann gewinnt innerstädtisches Derny-Rennen.
SSV-Radsportler Nils Plötner verabschiedet sich mit Platz drei aus dem aktiven Radrennsport.

22. Jun 2014

Nils Plötner in Aktion bei seinem letzen Radrennen.
Nils Plötner in Aktion bei seinem letzen Radrennen.

Mit einem Derny als schnellem Abschluss nach einem umfangreichen, attraktiven und mit viel Spannung geladenen Radrenntag. Insgesamt 25 Mal flitzten die acht Motorräder über die 1100 Meter lange Strecke in der Innenstadt von Gera. Jedes hat einen Radfahrer in seinem Windschatten.

Unter ihnen, als gesetzter Fahrer, Nils Plötner. Für ihn wird es das letzte Rennen sein, was der SSV-Radsportler aus St. Gangloff in Gera bestreitet: sein Abschlussrennen. Und alle fragen sich: Wird er als Erstplatzierter nach 45 Minuten über den Zielstrich fahren? Vielleicht gibt’s für ihn ein Bonus. Ist ja sein letztes Rennen. Warum sollte er nicht gewinnen. Oder ihn gewinnen lassen?

Weit gefehlt. Schon nach den ersten Runden gewinnt das Rennen an Fahrt und der Kampf um die Führungsposition war entbrannt. Mit fast 60 km/h schießen sie über die langen Geraden, legen sich seitwärts in den Kurven. Es sind wahre Meister ihres Könnens. Zwar hört man ab und zu bei den Kurven Durchfahrten die Pedale kratzen, wenn sie den Asphalt berührt. Doch nichts ist passiert. Kein Sturz, keine Blessuren. Zum Glück!

„Es stinkt etwas, macht viel Krach, aber es macht unwahrscheinlich Spaß“, so Rennmoderator Sebastian Paddags, den die Veranstalter SSV Gera 1990 e.V. und S-Event Sport und Marketing extra für das 1. Rundstreckenrennen der Stadt Gera – Wolf-Dieter-Lampke-Gedächtnis-Rennen – verpflichtet hatten. Der Berliner hat selbst für den SSV Gera in die Pedale getreten, viele Jahre in Gera gelebt und, er weiß wovon er spricht, kann nachfühlen, was die Renner hinter den knatternden Motoren empfinden.

Auch der 25-jährige Lokalmatador hatte schon bessere Zeiten erlebt. Längst nicht mehr im vollen Training, da werden die Beine schnell schwer. „Ich glaube ich habe in den letzten Runden 150 Prozent gegeben“, wird Nils Plötner später sagen. Und auch seine Kontrahenten hatten schon 72 km vorher in den Beinen, mussten sie sich doch über das Rennen Männer KT/A-/B-/C-Klasse für das Derny-Rennen qualifizieren.

„Solchen Jungs macht das nichts aus, wenn sie vor dem eigentlichen Rennen schon einmal Vollgas gefahren sind“, meint Sebastian Paddags. Dennoch die Erholungsphase war nur kurz, genau genommen etwa 75 Minuten, während die Senioren und Frauen um Sieg und Platzierung gekämpft haben. Hier konnte sich der Geraer Torsten Kunath (RC Gera 92), der im Master Team Jenatec fährt, gut in Szene setzen. Nach 34 Runden und 40,8 km ging er als Drittplatzierter über den Zielstrich, vor seinem Team- und Vereinskameraden Maik Beer und den Leipziger aus dem Team Jenatec Jörg Pacher.

Bis in die letzen Runde hielt Nils Plötner mit, konnte aber den Antritten von Eric Baumann vom Team Ur-Krostitzer und dem Geraer SSV-Fahrer Ron Pfeifer vom Team Jenatec Thüringen nichts mehr entgegen setzen. Dennoch erlebten die Zuschauer einen glücklichen, wenn auch entkräfteten, Drittplatzierten. „Nochmals vielen Dank für den unvergesslichen Tag. Einen schöneren Abschied hätte es nicht geben können. Dickes Merci an alle die dazu beigetragen haben. Gruss Nils“ – so seine SMS, geschrieben auf dem Heimweg nach St. Gangloff.

Unvergesslich für Radsportfans und SSV-Vereinsmitglieder war auch das Zusammentreffen mit alten Bekannten wie Eric Baumann oder dem Gewinner der U23-Bundesliga 2013, Matthias Plarre, der sich mit Platz zwei hinter Franz Schiewer vom LKT Team Brandenburg den Startplatz für das Derny-Rennen sicherte, welches er dann auf Rang vier beendete. (rs)

22. Jun 2014 Neue Perspektiven...
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