Solange ich atme, hoffe ich.
Geras Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn verabschiedet Geras Sprintass Robert Förstemann zu den Olympischen Spielen nach London.

10. Jul 2012

Geras Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn verabschiedet SSV-Sprintass Robert Förstemann zu den Olympischen Spielen nach London.
Geras Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn verabschiedet SSV-Sprintass Robert Förstemann zu den Olympischen Spielen nach London.

Von einem ganz tollen Anlass sprach Geras Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn anlässlich der feierlichen Verabschiedung von Robert Förstemann zu den Olympischen Spielen in die Themsemetropole nach London. Ganz toll auch deshalb, weil die Stadt Gera gleich durch fünf Radsportler bei diesem größten Sporthighlight der Welt repräsentiert wird. Gern hätte die Rathauschefin auch René Enders, John Degenkolb, André Greipel und Madeleine Sandig persönlich verabschiedet, doch die waren terminlich anders gebunden.

„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich habe immer gehofft und es hat sich ausgezahlt“, war während der feierlichen Verabschiedung ein überglücklicher Robert Förstemann zu erleben. „Es war eine Katastrophe. Mir hatte es fast die Luft weggerissen, als ich erfahren habe, dass ich wieder nur als Ersatzmann nominiert wurde“, blick der 26-Jährige zurück.

In den letzten Wochen hat er weiter verbissen trainiert, mit Leistungen in Colorado überzeugt, mit 9,652 Sekunden einen neuen Rekord aufgestellt, von dem er selbst überrascht war. Dann die Entscheidung des Bundes Deutscher Radfahrer, den Weltranglistenführenden über den Mountainbikebereich einen offiziellen Startplatz bei Olympia einzuräumen, die vom DOSB mitgetragen wurde. Und beim Großen Preis von Deutschland zeigte er es der Weltkonkurrenz: Bahnrekord, zweimal Gold im Sprint und im Teamsprint.

Ob er in seiner Paradedisziplin Teamsprint zum Einsatz kommt, bleibt offen. Gesetzt ist er für den Sprint. „Es wird ein hartes Brot“, weiß Robert Förstemann. Doch wer so hart gekämpft hat und soweit gekommen ist, wird sich durchbeißen, ist sich SSV-Sportdirektor Bernd Herrmann sicher.

„Es muss gelingen, Sportler als Premiummarken zu etablieren, die die Stadt Gera nach außen repräsentieren. Robert ist für mich ein solcher Sportler“, so Bernd Herrmann, der sich besonders auch bei Geraer Unternehmen bedankte, die mit ihrem Engagement dafür Sorge tragen, dass sich Robert Förstemann voll auf seinen Sport konzentrieren kann.

Angesprochen von Bernd Kriebitzsch, Fachdienstleiter Bildung und Sport, auf ein Zitat des deutschen Dichters und Dramatikers Christian Friedrich Hebbel: „Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein als ein rundes Nichts“, gestand Robert Förstemann ein, dass ihm dieses Lebensmotto schon so manche Schwierigkeit eingebracht hat und dass er sich inzwischen an das lateinischen Sprichwort hält: „Dum spiro spero“ - „Solange ich atme, hoffe ich.“

„Gera blickt auf eine extra lange Radsporttradition zurück. So ist es wichtig die Sportler hier zu halten und einzubinden, um so wiederum erfolgreiche Sportler hervorzubringen. Deshalb habe ich mich für die Unterstützung von Robert entschieden, auch als damals bekannt wurde, dass er ´nur´ als Ersatzmann nominiert war. Ich hoffe, dass Robert noch lange so erfolgreich ist“, so Heiko Dietz, Geschäftsführer der Nexory GmbH in Gera, einer der Förderer des Weltklasseathleten.

Gerald Mortag, der erste Weltmeister im Bahnradsport für Gera, damals im Juniorenbereich und anschließend 3-facher Welttitelträger bei den Männern, kennt die Härte des Bahnradsports und zeigt sich begeistert von Roberts sportlichem Entwicklungsweg. Redet ihm aber auch ins Gewissen, bei allem Ehrgeiz in den verbleibenden Wochen im Training das Risiko eines Sturzes zu minimieren, um dann bei Olympia fit zu sein.

Wie recht der SSV-Trainer damit hat, bekam Robert Förstemann im Vorfeld des „Großen Preises von Deutschland“ zu spüren, als er beim Training in einen Sturz verwickelt wurde und sich dabei das Handgelenk stauchte und sich Schürfwunden zuzog. „Schlimmeres hat meine Muskelmasse abgefangen“, scherzte der Geraer und sorgte so für Heiterkeit.

Dr. Viola Hahn wünschte dem Sprintass viel Erfolg und überreichte ihm unter anderem einen „Gero“, das Geraer Maskottchen, sowie einen Blumenstrauß, den der Sportler direkt an seine Frau Jenni weiterreichte. Er selbst war aber auch nicht mit leeren Händen gekommen, bedauerte, dass er zur Amtseinführung nicht anwesend sein konnte und überreichte der Rathauschefin ein großformatiges Foto, dass ihn in Aktion zeigt und welches er mit einer persönlichen Widmung signierte. „Jetzt weiß ich, warum in meinem Dienstzimmer noch keine Bilder hängen“, bedankte sich Dr. Viola Hahn für das Geschenk und versprach, dass es dort einen würdigen Platz erhalten wird.

Glückwunsche und ein Präsent für Robert Förstemann gab es auch von Andreas Lauterbach, Präsident des Stadtsportbundes Gera e.V.

Frank Förstemann, der gemeinsam mit seiner Frau Uta am Tag der feierlichen Verabschiedung von Sohn Robert nach London den 30. Hochzeitstag begeht, wollte nicht unerwähnt lassen, dass Jens Weiser vom Bike House Weiser seit Anbeginn Robert Förstemann mit der Bereitstellung von Rädern und Radmaterial unterstützt.

Dr. Viola Hahn sieht in der Willensstärke und im Kampfgeist von Robert Förstemann, unbedingt erfolgreich zu sein, einen Ansporn für ihre eigene Arbeit, wenn sie daraus die Verpflichtung für Gera ableitet, „wir müssen einen Sprint vorlegen“.

Im Rahmen der feierlichen Verabschiedung von Robert Förstemann informierte der Leiter des Fachdienstes Bildung und Sport, Bernd Kriebitzsch, dass die Internationale Thüringen Rundfahrt der Frauen 2013 wieder in Gera Station machen wird. Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn werde sich im September mit Tourleiterin Vera Hohlfeld zu entsprechenden Abstimmungen treffen. (rs)

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