Geraer Sprintass Robert Förstemann im Glücksgefühl.
Nach Olympiabronze im Teamsprint warten auf Geburt von Noah.

13. Aug 2012

Im „Siebten Himmel“: Olympia Bronzemedaillengewinner im Teamsprint Robert Förstemann mit Ehefrau Jenni, die im Januar 2013 ihr gemeinsames Kind Noah erwarten.
Im „Siebten Himmel“: Olympia Bronzemedaillengewinner im Teamsprint Robert Förstemann mit Ehefrau Jenni, die im Januar 2013 ihr gemeinsames Kind Noah erwarten.

Mit einem strahlenden Lächeln hält Robert Förstemann seine Bronzemedaille, die er im Teamsprint bei Olympia in London gewonnen hat, in die Kamera. „Anfangs konnte ich das gar nicht richtig realisieren. Erst war mein Olympiastart lange Zeit offen, dann folgte wie 2008 in Peking die Nominierung wieder nur als Ersatzmann, dann doch noch, auch wenn auf einem Umweg, ein Startplatz im Sprint und zwanzig Minuten vor Beginn der Teamsprintwettbewerbe hieß es dann plötzlich, jetzt muss ich ran. Es schien, als erfülle sich mein Lebenstraum“, erzählt der Geraer SSV-Radsportler, der dann gemeinsam mit Anfahrer René Enders (Erfurt/Gera) und Maximilian Levy (Cottbus) zu Olympiabronze raste.

Trubel um seine Person und nicht zuletzt wegen seinem Oberschenkelumfang, mit dem er es mittlerweile sogar bis in die „New York Times“ geschafft hat, gab es im Vorfeld wie auch danach genug. Um diesen Pegel nicht noch ins Unendliche steigen zu lassen, wollten Robert Förstemann und Ehefrau Jenni ihr süßestes Geheimnis bis nach Olympia bewahren, was ihnen trotz der Medienumlagerung dann auch gelingen sollte.

Hoch über den Dächern von London in einer Gondel des Riesenrades, unten glänzen der Big Ben und der Buckingham Palace, lüftete der Geraer dann gegenüber einer Berliner Zeitung sein Geheimnis: „Im Januar 2013 erwarten wir die Geburt unseres Sohnes ´Noah´.“ Was bis dahin nur Insider wussten, Ehefrau Jenni ist bereits im fünften Monat. Bisher konnte die schlanke junge Frau ihr kleines Geheimnis ganz gut verstecken, trug weite Kleidung und wurde nicht drauf angesprochen.

Vorbei das Versteckspielen, jetzt sollen es alle wissen und Jenni kann sich wieder modebewusst kleiden. Fünf Kilo will Jenni bereits zugenommen haben und Noah sei während des Aufenthaltes in London um weitere drei Zentimeter gewachsen, erzählt das überglückliche Paar.

Bereits gekauft hat man auch den Strampelanzug in blauen und weißen Streifen, den der einäugige Wenlock, das Maskottchen der Olympischen Spiele von London schmückt.

So groß die Freude auch bei Robert Förstemann über die Bronzemedaille war, nichts ist mit seiner Vorfreude auf die Geburt seines Sohnes zu vergleichen. „Ich fühle mich, als hätte ich zehn Goldmedaillen gewonnen“, scherzt der 26-Jährige, der in ihm aber keinen seiner Nachfolger sehen will. „Vielleicht wird er einmal Fußballer, Tennisspieler oder auch Sänger, nur kein Radfahrer.“

Möglicherweise will er ihm so das ganze Drumherum ersparen. „Nach Peking 2008 sagten mir viele Sportler, dass sie auf Grund dieses Drucks nach den Spielen aufhören und sich das nicht mehr antun. Das konnte ich damals nicht nachvollziehen. Jetzt weiß ich, was sie meinten“, so Robert Förstemann.

Richtig abschalten will der Geraer während seines Hollandurlaubs mit Ehefrau Jenni und Hündin Lilly. Doch zuvor gibt es für ihn am morgigen Donnerstag den Empfang im Geraer Rathaus und tags darauf startet er bei den Deutschen Meisterschaften im Bahnradsport in Frankfurt/Oder über 1000m.

Noch unter den Eindrücken von Olympia stellte Robert Förstemann klar, dass es eine Rückkehr in das Team Erdgas.2012 für ihn nicht geben wird. „Ich freue mich auf die weitere schöne und gute Zusammenarbeit mit meinen derzeitigen Partnern. Ich danke allen sehr, die mir dabei geholfen und mich unterstützt haben, gerade in den letzten Monaten und Wochen. Ich danke vor allem meinem Trainer Emanuel Raasch, der Bundespolizei, dem SSV Gera 1990, meinen Sponsoren und Unterstützern sowie den vielen Helfern“, so Robert Förstemann unmittelbar nach seiner Rückkehr aus der Themsemetropole. (rs)

13. Aug 2012 Geraer Sprintass Robert Förstemann im Glücksgefühl.
Nach Olympiabronze im Teamsprint warten auf Geburt von Noah.
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