Jenatec Cycling wird am Amazonas zweitbeste Mannschaft.

30. Aug 2011

Jenatec Cycling beim Übersee-Rennen topp! (Foto: jenatec-cycling/df)

Das Radsport-Team Jenatec Cycling hat die XXII. Internationale Tour de Guyane in Französisch-Guayana als zweitbeste Mannschaft beendet. Die thüringische Equipe hatte versucht ihren Vorjahressieg zu wiederholen, landete aber nach den elf Etappen hinter Guadeloupe und vor der Nationalmannschaft Guayanas.

Das Team setzte sich bis zur letzten Etappe kämpferisch ins Szene. Auf der Schlussetappe, die die gut 120 Fahrer von 19 europäischen und südamerikanischen Teams über 113 Kilometer von der durch den Weltraumbahnhof bekannten Stadt Kourou zur Hauptstadt Cayenne führte, siegte Team-Kapitän Timo Scholz. „Es war ein echtes Herzschlagfinale", sagt der 39-Jährige, zweifache Steher-Europameister. Nachdem das Peloton bis etwa 20 Kilometer vor Schluss sehr verhalten fuhr, attackierte Scholz‘ Teamkollege Constantin Liebenow (20). Scholz setzte einen drauf und zog solo davon. Bis kurz vor dem Ziel setzte ihm keiner ernsthaft nach. „Das Peloton konnte mich nicht mehr einholen. Zwischenzeitlich hatte ich einen Maximal-Vorsprung von 35 Sekunden", sagte Scholz, der nahezu unbeschadet dem Etappensieg entgegen fuhr. Auf der schnellen Schlussrunde in der Hauptstadt Cayenne rollte er neun Sekunden vor Mikael Laurent aus Martinique und vor seinem Teamkollegen Mathias Wiele (25) über den Zielstrich. Die Tour im Überseedepartment am Amazonas gewann Joann Ruffine (23) vom Team Guadeloupe. Die Jenatec-Cycling-Renner verteidigten ihre guten Platzierungen bis zum Schluss. Constantin Liebenow (20) vom Jenaer Radverein wurde Fünfter. Er gewann das rosa Trikot des besten Nachwuchsfahrers und holte auf der vierten Etappe von Sinnemary nach St. Laurent Bronze. Bergspezialist Mathias Wiele (25) belegte den achten Platz. Timo Scholz, der sich als Gastfahrer in den Dienst der jüngeren Rennfahrer stellte, landete auf dem 13. Rang. Er stieg insgesamt zweimal auf das Podium. Neben seinem Sieg auf der Schlussetappe rollte er auf dem ersten Abschnitt als Zweiter ins Ziel. „Wir haben uns taktisch gut über die elf Etappen gekämpft", resümiert Timo Scholz, der schon 2008 alle insgesamt drei französischen Überseerennen gefahren ist und die nötigen Erfahrungen für das Team mitbrachte. Der sportliche Team-Leiter und ehemalige Kapitän der DDR-Friedensfahrt-Auswahl Thomas Barth jubelt über das gute Abschneiden seiner Schützlinge. „Wir haben bei unserem zweiten Übersee-Rennen ein Zeichen gesetzt - eine Belohnung für unsere monatelange harte Arbeit!" Bei der Rundfahrt, die bei für Europäer ungewohnt tropischen Temperaturen ausgetragen wurde, haben die Fahrer 1200 Kilometer auf elf Etappen hinter sich gebracht.

Für Jenatec Cycling waren am Start: Peter Clauß (22, Jenaer Radverein), Constantin Liebenow (20, Jenaer Radverein), Christian Karl (20, SSV Gera 1990), Thomas Reichardt (18, SSV Gera 1990), Timo Scholz (39, OSC Potsdam) und Matthias Wiele (25, RC Kleinmachnow). (df)

Die neunte und letzte Etappe in Guyane führte von Kourou nach Cayenne über 125 km. In Cayenne waren drei Schlussrunden zu absolvieren. In der dritten Runde setzte sich Constantin Liebenow vom Hauptfeld ab und fuhr zwischenzeitlich einen Vorsprung von 24 s heraus. 1½ Runden vor Schluss wurde der Ausreißer gestellt und sofort attackierte Timo Scholz aus dem Feld. Timo rettete seinen Vorsprung (4 s) vor dem heraneilenden Feld (Fahrzeit 3:00:33 h). Den Sprint aus dem Hauptfeld gewann Michael Laurent (MART) vor Mathias Wiele.

Den siebten Platz belegte Thomas Reichardt (jüngster Tourteilnehmer im Feld), der damit seine aufsteigende Form in der Tour belegte. Auf der 8. Etappe war er bereits schon auf den 14. Platz gesprint und im Einzelzeitfahren auf den 29. Platz gefahren. Schnellster im Einzelfahren vom Jenatec Cycling Team war Constantin, der auf den 8. Platz fuhr und damit seinen Vorsprung vor den Guyanesen Ludovic Dantin in der Nachwuchswertung verteidigte. Die Nachwuchswertung gewann Constantin mit 37 sek. Dritter wurde hier Kobus Hereijgers aus den Niederlanden.

Bester Jenatec-Fahrer und Träger des Rosa-Nachwuchstrikots war Constantin Liebenow, in der Gesamtwertung belegte er den 5. Platz (mit 3:01 min Rückstand auf den Sieger der Rundfahrt Joann Ruffine). Den 8. Platz belegte Mathias Weile (3:42 min) und den 13. Platz Timo Scholz (4:57 min). Timo war auf der 8. Etappe, ca. 3,5 km vor dem Ziel durch einen Massensturz zu Fall gekommen und hatte damit seine Top-Ten-Platzierung im Gesamtklassement verloren. (ms)


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