Geraer Robert Förstemann holt EM-Gold.
Insgesamt fünf Medaillen für BDR-Athleten bei Bahnrad-EM in Polen.

07. Nov 2010

: Stefan, Robert und Max im blauen Europameister-Trikot.

Es war der erhoffte Sieg. Die deutschen Teamsprinter gewinnen bei den Bahnrad-Europameisterschaften im polnischen Pruszkow, nahe Warschau, den EM-Titel und damit gleich am ersten EM-Wettkampftag, nach zwei Mal Bronze bei den Frauen durch Kristina Vogel (Erfurt) und Miriam Velte (Ottersbach) im Teamsprint und Lisa Brennauer (Durach), Verena Jooß (Karlsruhe) und Madeleine Sandig (Cottbus) in der Mannschaftsverfolgung, das erste EM-Gold.

In 43,968 s setzte das Sprinttrio in der Besetzung mit Robert Förstemann (Gera), Maximilian Levy (Cottbus) und Stefan Nimke (Schwerin) bereits in der Qualifikation ein Achtungszeichen und meldete damit seinen Anspruch auf den EM-Titel an. Dort waren sie um 0,134 Sekunden schneller als ihr späterer Finalgegner Frankreich (Michael D`Almeida, Francois Pervis, Kevin Sireau), den sie dann im Endlauf in 44,066 s mit mehr als zwei Zehnteln das Nachsehen gaben.

“Dabei verliefen beide Starts nicht optimal“, so Robert, der noch am Freitag erst um die richtige Wettkampfform, dann mit den niedrigen Temperaturen in der BGZ-Arena Pruszkow und schließlich mit dem Auslösepunkt der Startmaschine kämpfte. Doch die Geschlossenheit des Teams und hohe Endgeschwindigkeiten brachten den sicheren Sieg. So passte diesmal kein Blatt Papier zwischen Robert und Max, nach der ersten Runde übergab Robert das Rennen fast ein km/h schneller als zur WM. Im kleinen Finale um Platz drei siegten die Briten über Polen.

Gold und Silber im Teamsprint der Frauen gingen an Großbritannien und Polen. Den Titel in der Mannschaftsverfolgung bei den Frauen holten sich die Britinnen vor Litauen. Die BDR-Frauen verdrängten im Kleinen Finale die Weißrussinnen in 3:28,127 min vom EM-Podest.

Im Sprint kam Robert Förstemann über das Achtelfinale nicht hinaus. Mit einer 200m-Zeit von 10,253 s hatte er die Sprint-Qualifikation souverän gemeistert, besiegte im 1/16-Finale den Spanier Juan Peralta Gascon und musste sich im Achtelfinale Jason Kenny (GBR) geschlagen geben.

Der Brite Chris Hoy, mit 9,999 s in der Qualifikation noch der Schnellste, unterlag überraschend dem Irländer Felix English und schied damit aus dem Kampf um die europäische Sprintkrone vorzeitig aus.

Erfolgreicher war die Erfurterin Kristina Vogel, die sich bei den Frauen im Sprint die Silbermedaille sicherte. Im Finale musste die 19-Jährige sich der Französin Sandie Clair geschlagen geben. Bronze ging an Simona Krupeckaite aus Litauen. Für Kristina Vogel ist es damit die zweite Medaille bei den diesjährigen europäischen Titelkämpfen.

Roger Kluge hat im Omnium der Männer den Europameistertitel gewonnen. Der 24-jährige Cottbuser setzte sich gegen Tim Veld aus den Niederlanden und den Polen Rafal Ratajczyk durch. Roger Kluge gewann als dritten Wettbewerb das Ausscheidungsfahren und schob sich nach der 4000-Meter-Einzelverfolgung an die Spitze der Gesamtwertung, die er durch seine siebten und dritten Plätze im Scratch und 1000-Meter-Zeitfahren souverän verteidigen konnte.

Pech hatten die Sprinter am letzten Wettkampftag. Im Keirin stürzten Maximilian Levy und Michael Seidenbecher (Erfurt) schwer. Während Michael Seidenbecher weiterfahren konnte, musste Maximilian Levy mit einem gebrochenen Schlüsselbein ins Krankenhaus. Kristina Vogel und Miriam Welte verpassten den Einzug ins Keirin-Finale und belegten nur die Plätze sieben und neun. Trotz Sieg im Punktefahren blieb Madeleine Sandig im Omnium der Frauen in der Gesamtwertung nur der achte Platz. (rs)