Verabschiedung der JWM-Teilnehmer 2004 im Bahnradsport.
"Das haben wir nicht einmal zu DDR-Zeiten geschafft, aber fast", kommentierte Trainerlegende
Werner Marschner anlässlich der feierlichen Verabschiedung der Geraer JWM-Teilnehmer im Innenraum der Geraer Radrennbahn das Novum in der Geraer Radsportgeschichte und möglicherweise auch deutschlandweit, dass mit
Marcel Barth,
René Enders,
Robert Förstemann und
Sascha Damrow gleich vier Athleten von einem Sportverein, dem SSV Gera 1990 e.V., für die Junioren-Weltmeisterschaften im Bahnradsport nominiert wurden.
So ganz von ungefähr kommt dies allerdings nicht, und wer so die Geschichte des Radsportes mitgeschrieben und geprägt hat, wie "Mache", muss es ja wissen. "Ich habe in Gerald Mortag einen guten Nachfolger gefunden", fügt der jetzt 85-jährige hinzu. Da wunderte es auch nicht, dass
Gerald Mortag ausgerechnet René Enders als ersten nach vorn holte, hatte er ihn doch einst in Zeulenroda am Stausee entdeckt (oder aufgelesen?). Mit berechtigtem Stolz verfolgt Mortag die sportliche Entwicklung von René, der ihn immer wieder aufs Neue begeistert. Doch auch bei Marcel, Robert und Sascha gibt er eine Episode zum Besten. Als Glücksbringer überreichte Geras Oberbürgermeister
Ralf Rauch den vier Geraer Hoffnungen, für die er die Patenschaft übernommen hat, ein Ehrennadel als Souvenir, welches er erst kürzlich vom Bürgermeister von Los Angeles erhalten hatte. Und was Verein und Stadt nicht können, da hilft der
Förderkreis Radsport Gera e.V.. Dem Engagement von
Uwe Rabold, Fördervereinsvorsitzender, ist es zu danken, dass vier Mitglieder gewonnen werden konnten, die den jungen Radsportlern finanziell unter die Arme greifen. Ehrenmitglied des Fördervereins
Olaf Ludwig setzt seine Hoffnungen in das Sprinttalent René Enders, Fahrschullehrer
Siegfried Huster steht Sascha Damrow zur Seite, für Marcel Barth drückt Taxichef
Uwe Rose die Daumen und Werbeunternehmerin
Sonja Freismuth hofft auf ein gutes Abschneiden von Robert Förstemann.
Mitglieder des SSV-Präsidiums wie Sponsoren und Förderer ließen es sich nicht nehmen, dem Geraer SSV-Quartett alles Gute für Los Angeles zu wünschen. Vom 28. Juli bis 1. August 2004 schlägt für sie die Stunde der Wahrheit. Während Marcel Barth und Sascha Damrow bereits JWM-Luft geschnuppert haben, sie gewannen Silber
im Vorjahr in Moskau, heißt es für die beiden Geraer Sprinter René Enders und Robert Förstemann erst noch ihre Feuertaufe zu bestehen. Gerald Mortag zeigt sich aber zuversichtlich. Er weiß um die sehr gute sportliche Ausbildung im Erfurter Sprintteam und schätzt die Arbeit des erfahrenen Sprinttrainers
Joachim Willhelm. "Nun liegt es an ihnen, alles was sie gelernt haben, umzusetzen und dies möglichst in Edelmetall", gibt Mortag seinen Jungs mit auf dem Weg, lässt sie aber wissen, dass er auch zu ihnen steht, wenn es nicht so laufen sollte.
Reiner Späth überbrachte die Glückwünsche des Präsidiums des
Thüringer Radsport-Verbandes und
Thomas Barth, sportlicher Leiter des Geraer Junioren-Bundesligateams "Team HFB Gera", dem Marcel Barth und Sascha Damrow angehören, bedankte sich vor allem bei den ehemaligen Trainern
Rolf Riemann und
Andreas Wartenberg, ohne dessen umsichtige sportliche und menschliche Betreuung die jungen Sportler nicht stehen würden, wo sie heute stehen.
(SSV Gera 1990 e.V./Gera/14.07.2004)
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