Geraer SSV-Fans kämpfen sich durch.
Aprés Tour Gera – ein Mekka für Radsport-Autogrammjäger.

30. Jul 2016

Autogramm-Jagd: Der Geraer SSV-Radsportler Tim Tänzler hatte als Erster André Greipel beim Abgang von der Bühne abgefangen.
Autogramm-Jagd: Der Geraer SSV-Radsportler Tim Tänzler hatte als Erster André Greipel beim Abgang von der Bühne abgefangen.

Gemeinsam wird runter gezählt: „Fünf, vier, drei, zwei, eins“ – die Kanone wird abgefeuert. Es geht los. Die Profi-Rennradfahrer bei der Zweitauflage der Aprés Tour Gera treten in die Pedale. Angefeuert werden sie dabei von tausenden Zuschauern. Alles geht ganz schnell – bis die Profis links in Richtung Ernst-Toller-Straße abbiegen. Mit Spannung dann erwartet, wie sich das 49-köpfige Peloton nach den ersten 1,4 Kilometern zerlegt hat. Insgesamt stehen 50 Runden auf dem Programm.

Auf dem Puschkinplatz und im gesamten Start- und Zielbereich ist richtig was los. Zuschauer und Radsport-Fans tummeln sich dort, verfolgen die Präsentation der Teams. Fotos werden mit den Profi-Sportlern geschossen, Videos gedreht. Unter die unzähligen Leute hat sich auch Tim Tänzler gemischt. Der 12-Jährige steht unmittelbar am Aufgang zur Bühne, ist auf Autogramm-Jagd. Doch nicht nur er. Das Gedränge ist groß, so muss er seine Position immer wieder verteidigen. Natürlich erfolgreich. „Zehn Autogramme habe ich schon. Hoffe, dass er noch mehr werden“, so der Radsportler vom SSV Gera.

Die Zeit drängt, denn der Startschuss für das Profirennen rückt immer näher. Viel Zeit bleibt nicht, dennoch kann er sein Idol, den 11-fachen Etappensieger bei der Tour de France und amtierenden Deutschen Straßenmeister André Greipel beim Abgang von der Bühne abfangen, hält ihm seinen schwarzen Filzstift und sein weißes Aprés Tour T-Shirt hin. Da scheint noch viel Platz für Autogramme zu sein. Der Radsportler beruhigt, hat schon zahlreiche Unterschriften auf Bildern gesammelt. Nichts geht verloren, nichts verschwindet in irgendeiner Schublade. „Das T-Shirt mit den Unterschriften hänge ich in meinem Zimmer auf und die Bilder werden eingerahmt“, verrät er.

Wie seine Vereinskameraden hat Tim Tänzler zuvor selbst in die Pedale getreten, beim U13-Rennen über 14 Kilometer. Jetzt macht er sich auf den Weg an die Strecke. „Ich will mir das Rennen ansehen, das taktische Geplänkel beobachten, da kann ich bestimmt noch so einiges lernen“, freut er sich auf das Rennen.

Es ist immer wieder erstaunlich, mit wieviel Ruhe die Profis den Jüngsten ihre Autogramme geben, auch wenn die Zeit drängt. Ab und zu bleibt auch noch Zeit für einen kurzen Plausch: „Hallo wie geht´s euch? Alles gut?“

Doch dann wird’s wirklich eng. „Ich muss jetzt los, sonst verpasse ich noch den Start“, meint André Greipel. Was sicherlich nicht passiert, denn ohne den Geraer Tour-Helden kein Böllerschuss. Aber das Rennprogramm hatten Gesamtleiter Bernd Herrmann und Sportlicher Leiter Lucas Schädlich mit „heißer Nadel“ gestrickt. Disziplin muss sein.

Um sich im Pool der Autogramm-Jäger besser durchsetzen zu können, lässt Enzo Wiencek auf seinem Fahrradhelm unterschrieben. Hält einfach seinen Kopf hin, er hat so seine Hände frei, um sich besser durch die Massen zu bewegen. Wie viele Autogramme er schon gesammelt hat, kann er auf Anhieb nicht sagen. „Da muss ich erst einmal meinen Helm abnehmen und sie zählen“, meint der 9-Jährige. Doch dafür ist jetzt keine Zeit. Das Profi-Rennen ist voll im Gange und da muss er beim Vorbeifahren der Renner kräftig in seine Trillerpfeife pusten.

Ein besonderer Wunsch ging für Lara Röhricht in Erfüllung. Gehofft, gebangt und es hat geklappt. „Ich werde Hanka Kupfernagel fragen, ob sie mir ihre Startnummer vom Abschiedsrennen überlässt“, sagte sie im Vorfeld der Aprés Tour Gera. Ein Wunsch, den sie mit so manch anderen Hanka-Fans teilte. Am Schluss des phä­no­me­nalen Abschiedsrennens hielt die 12-Jährige dann Hankas Startnummer in ihren Händen. Sie selbst belegte beim gut besetzten U13-Rennen einen beachtlichen sechsten Platz und war zweitbestes Mädchen.  (rs)

30. Jul 2016 Geraer SSV-Fans kämpfen sich durch.
Aprés Tour Gera – ein Mekka für Radsport-Autogrammjäger.
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