Robert Förstemann und Marcel Barth konnten begeistern.
2. Steher- und Sprinterpreis der Stadt Gera verbreitete internationales Radsportflair.

08. Sep 2013

Hohe Geschwindigkeiten, das Knattern der Motoren, spannende Überholmanöver. Das Steherrennen zählt zu den spektakulärsten Bahnraddisziplinen und verwandelte auch den Innenraum der Geraer Radrennbahn beim 2. Internationalen Steher- und Sprinterpreis der Stadt Gera in einen Hexenkessel. Das Geraer Radsportspektakel wurde vom Veranstalter S-Event Sport und Marketing UG in Zusammenarbeit mit dem SSV Gera 1990 e.V. organisiert. Mittendrin Lokalmatador Marcel Barth vom Thüringer Energie Team, der von seinen Vereinskameraden Sascha Damrow (Ur-Krostitzer) und Martin Brand (Jenatec Cycling) begleitet wurde. Dazu als Sahnehäubchen gab es Weltklasse des Sprintersports mit dem Drittplatzierten der Olympischen Spiele von London, Teamsprint-Weltmeister und Deutschen Meister im Sprint, Robert Förstemann.

Die beiden Lokalmatadoren waren es dann auch, die sich letztlich gegen starke internationale Konkurrenz bei den Steher- und Sprinterwettbewerben durchsetzen konnten und das fast 1.500-köpfige Publikum mitrissen und zu wahren Jubelovationen animierten.

Spannung pur boten die acht Steher hinter ihren Schrittmachern, ließen die Besucher Bahnradsport vom Feinsten erleben, mit packenden Duellen und engen Dreikämpfen übereinander auf der Bahn. Um einen Irrglauben gleich im Keim zu ersticken: Steher-Rennen heißen nicht Steher-Rennen, weil die Schrittmacher auf den Motorrädern stehen. Der Name kommt vielmehr daher, dass die Radfahrer hinter den knatternden Motoren großes Stehvermögen haben müssen, weil sie sehr lange Distanzen fahren.

Den Sieg an diesem fesselnden Renntag holte sich Marcel Barth, der zwei Tage zuvor schon in Erfurt das „Goldene Rad“ für sich entscheiden konnte. In den beiden Vorläufen noch auf Platz fünf und drei, ließ er den Endlauf noch einmal äußerst spannend werden. Von Anbeginn bestimmte der 27-jährige Geraer das Rennen, wusste er doch, dass er für einen Sieg den amtierenden Europameister Mario Birrer aus der Schweiz und den Österreicher Andreas Müller hinter sich lassen musste. „Sicher bin ich mir erst, wenn ich es höre, dass ich gewonnen habe. Mario hat es mir echt schwer gemacht. In der letzten Runde hätte er mich fast noch überflügelt“, so Marcel Barth unmittelbar nach dem Zieleinlauf.

Nicht ganz unbeteiligt am Sieg von Marcel Barth war Sascha Damrow, der sich überraschend den Sieg im 1. Lauf sichern konnte und das gewissermaßen aus dem „Kalten“ heraus, nach einem 12-stündigen Streifendienst. „Das Publikum war der blanke Wahnsinn, da muss man einfach gewinnen“, beschreibt der 27-jährige Polizist die Rennsituation. Gelassen nahm er es dann auch, dass es für ihn am Ende nur zu Platz fünf gereicht hat. „Allein, hier nur zu fahren, bei einer solchen Stimmung, da wird die Platzierung für mich zweitrangig“, bedankt sich Sascha Damrow beim Publikum und den Organisatoren.

Nicht weniger spannend und mit großer Dramatik gestaltete sich der Sprintwettbewerb, wobei die Augen neben dem Lokalmatador Robert Förstemann vor allem auf den Vizeweltmeister Denis Dmitriev gerichtet waren. Dass es am Ende dann noch spannender werden sollte, dafür sorgte der Chemnitzer Joachim Eilers, der im Keirin die beiden Favoriten hinter sich ließ. Doch Robert Förstemann wusste, was er seinen Geraer Fans schuldig ist, bewies das bessere Stehvermögen, schoss dann im entscheidenden Moment an seinem russischen Rivalen vorbei und behauptete bei Überquerung des Zielstriches hauchdünn seinen Vorsprung.

Viel Beifall zollte das Publikum den glücklichen Siegern bei ihrer Ehrenrunde unmittelbar nach den Siegerehrungen. Neben Robert Förstemann und Marcel Barth im Audi Platz genommen hatte auch Dominik Wolf als Vertreter des SSV-Kids-Teams. Die Trainingsgruppe von SSV-Trainer Lucas Schädlich stellte sich im Rahmenprogramm mit einem Ausscheidungsfahren dem Geraer Publikum vor.  (rs)

08. Sep 2013 Robert Förstemann und Marcel Barth konnten begeistern.
2. Steher- und Sprinterpreis der Stadt Gera verbreitete internationales Radsportflair.
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