Radsport in Vielfalt und Leistungsfähigkeit erhalten.
Verbands-Hauptversammlung des Thüringer Radsport-Verbandes bilanziert trotz Einschränkungen eine positive Bilanz.

16. Okt 2021

Bad Blankenburg. „Durch die Corona Pandemie galt es, sich auf bisher nicht vorhersehbare Einschränkungen einzustellen und auch Rückschläge zu verkraften, die den Thüringer Radsport in all seiner gesamten Breite und Vielfalt betraf und betrifft“, heißt es im Bericht des Präsidiums des Thüringer Radsport-Ver­ban­des. Dem gegenüber steht, dass es gelungen sei, in dieser extremen schwierigen Zeit gemeinsam mit den Vereinen in der Fachschaft durch enorme Anstrengungen, kluge Entscheidungen mit größtem Engagement aller Beteiligten - Vereinsvorständen, Trainern, Übungsleitern, Kampfrichtern, Schiedsrichtern und zahl­reichen Helfern - den Radsport in Thüringen in seiner Vielfalt und auch Leistungsfähigkeit zu erhalten und auch weiter­zu­ent­wickeln. Davon zeugen nicht zuletzt die erreichten sportlichen Leistungen bei Olympia, Welt-, Europa- und Deutschen Meister­schaften.

Vereinssport ist Einheit von Bewegung und Begegnung ver­mit­tel­te der LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel. Dies umzusetzen, wurde in einer Zeit der sich ständig verändernden Bedingungen für die Vereine zu einem Spagat zwischen Ge­sund­heits­schutz und was an Bewegung möglich zu machen war. Als ein positives Signal wertete er die Unterstützung durch den Bund, die es dem Landessportbund ermöglichte, den Vereinen Hilfe zuteil werden zu lassen.

Für den Thüringer Radsport bedeutete dies, dass es trotz aller Einschränkungen und Probleme gelungen war, für einen Großteil der Aktiven ein weitgehendes, regelmäßiges und gut durch­dach­tes Angebot für Training und Wettkampf zu organisieren. Die Athleten honorierten das mit zum Teil hervorragenden Leis­tun­gen und Wettkampfergebnissen.

Stellvertretend wird im Bericht des Präsidiums auf das Finale im Mannschaftsverfolgungsfahren der Frauen in Tokio mit dem Sieg des BDR-Bahnvierers verwiesen „Diese Sternstunde des Deutschen Radsports wird man nicht so schnell vergessen. Ein radsportlicher Hochgenuss mit einer fast irrsinnigen Leistung und mit Lisa Klein vom RSC Turbine Erfurt als ganz wichtiger Bestandteil dieses Teams.“

Ein deutliches Bild über die Kompliziertheit der Situation ver­mit­telt der Bericht des Koordinators Kampfrichter Rüdiger Strosche. So galt es, auf dem abgestimmten Einsatzplan mit 70 Wettkämpfen erst einmal vier Monate lang den Vermerk „ausgefallen“ oder „verschoben“ einzutragen. Erst dann wagten die ersten Vereine vorsichtige Schritte zur Wiederaufnahme des Wettkampfbetriebes unter Einhaltung von zeitaufwändig er­ar­bei­te­ten Hygienekonzepten. Thüringen war damit Vorreiter im BDR und wurde für den Mut zur Ausrichtung auch bundesweiter Veranstaltungen gelobt. Somit konnten im Berichtszeitraum 2020 dennoch 22 genehmigte Wettkämpfe auf Straße, Bahn und im Gelände durchgeführt werden. Günstiger die Situation in der laufenden Saison 2021. So konnten fast alle wichtigen Wett­kämpfe und Meisterschaften geplant und durchgeführt werden.

Mit Blick auf die Zukunft gilt es, sich den neuen Her­aus­for­de­rungen aus der rasanten Entwicklung im Radsport zu stellen. So verfügt der TRV bis zum Juniorenbereich über sehr stabile und zukunftsfähige Strukturen und Rahmenbedingungen. Grund­sätz­lich neue Überlegungen bedarf es für den Übergang nach den Junioren sowohl im Ausdauerbereich als auch im Kurz­zeit­bereich.

Gerd Neudert, Leiter des Olympiastützpunktes Thüringen, verwies auf die Dringlichkeit, Kinder für den regelmäßigen Sport zu gewinnen. Zielführend sei das Projekt „Bewegte Kinder – Gesunde Kinder“. Es gehe dabei nicht nur darum festzustellen, welche Kinder sich gut bewegen. Über Tests sei herauszufinden, wer für welche Sportart talentiert ist. In einem weiteren Schritt folgt die Aufgabe der Vereine, Kinder und Eltern für den leis­tungs­orientierten Sport zu gewinnen.

Für die Zukunft gelte es neue Strukturen zu schaffen, neue trainingsmethodische Wege zu beschreiten, die materiell und personell zu begleiten sind. So galt der Dank des Präsidiums allen Förderern und Unterstützern, die mit ihrem Engagement die materiellen Bedingungen für die Entwicklung des Radsports in Thüringen absichern helfen.

Erklärtes Ziel des Präsidiums ist es, bis zum nächsten Ver­bands­tag einen neuen Präsidenten zu gewinnen. Der erst 2020 neu gewählte Präsident Klaus Fiedler musste familiär bedingt sein Amt niederlegen. Es sei dennoch gelungen, mit seinem Einsatz einige Rahmenbedingungen und Perspektiven zu entwickeln, die es gilt aktuell weiterzuverfolgen, heißt es im Bericht.   (rs) « zurück
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