Michelle Metzner mit acht Siegen nicht zu stoppen.
Arthur Maul gewinnt Scratch-Rennen auf Frankfurter Winterbahn.

10. Dez 2018

An den ersten beiden Dezemberwochenenden hieß es für den Radsportnachwuchs der Altersklasse U15 bis U19 die Bahn­rä­der einpacken und ab in die Oderlandhalle nach Frank­furt/Oder. Die längst zur Tradition gewordenen Win­ter­bahn­wochen­en­den sind ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung im Bahn­bereich und im Wintertraining eine willkommene Ab­wechs­lung, meint SSV-Trainerin Heike Schramm. Ge­le­gen­heit auch für den Geraer SSV-Nachwuchs, sein Können unter Beweis zu stellen wie auch zu verbessern.

„Einerseits gibt es eine Vielzahl von Wettbewerben, bei denen es schon um eine gute Platzierung geht, andererseits bieten sich aber auch ausreichend Möglichkeiten, gerade im technisch-tak­ti­schen Bereich so manches auszuprobieren, was bei­spiels­wei­se bei Bahnmeisterschaften nicht möglich ist“, erklärt die Geraer Trainerin.

Eine Top-Leistung zeigte Michelle Metzner, die an beiden Wochenenden von den jeweils fünf Wettbewerben jeweils vier für sich entscheiden konnte. Sie war es auch, die von Beginn an dem Starterfeld der U15-Schülerinnen ihren Stempel aufdrückte.

Ohne großes Einrollen lief es für die Schützlinge von Heike Schramm schon am ersten Tag richtig rund. Besonders aus­ge­schla­fen zeigte sich Michelle Metzner, die gleich das erste Rennen, Scratch über 15 Runden, für sich entscheiden konnte. Pia Fuhr­mann und Lara Wolf kamen auf den Plätzen drei und elf ins Ziel.

Ihren gezeigten Schwung konnte Michelle Metzner über den ganzen Tag mitnehmen und gewann auch das Punktefahren und das Temporundenrennen.

Überzeugen konnte der Schützling von Heike Schramm auch am darauf folgenden Tag, gewann das Punktefahren und belegte beim Ausscheidungsfahren Rang zwei.

So ging es für die 13-Jährige auch am zweiten Wochenende weiter. Mit vier Siegen – Scratch, zweimal Punktefahren, Tem­po­run­den – und einem zweiten Platz im Aus­schei­dungs­fahren distanzierte sie ihre Kontrahentinnen deutlich.

„Michelle hatte mich schon überrascht. Ich habe nicht gedacht, dass sie so dominierend auftritt. Gut umgesetzt hatte sie ihren taktischen Plan beim Punktefahren. Wir hatten verabredet, dass sie nicht auf Biegen und Brechen jede Wertung mitfahren muss, sondern sich auf einige konzentrieren sollte“, so Heike Schramm.

Doch ganz ohne etwas Kritisches ging es nicht ab. So fährt sie beim Ausscheidungsfahren noch zu viel von vorn, sagt ihre Trainerin, was Kraft kostet, die ihr dann am Ende beim alles entscheidenden Schlussspurt fehlt.

Gut in Szene setzte sich auch Pia Fuhrmann, die im Vorfeld etwas kränkelte und so noch nicht voll leistungsfähig war, sich aber bei den einzelnen Ergebnissen unter den Top zehn platzieren konnte.

Bei den Jungs zeigte es sich noch etwas schwierig, in den Wettkampfmodus zu kommen. Was ihnen fehlt, so Heike Schramm, ist eine gewisse Cleverness. Den besten Einstieg schaffte Arthur Maul, der zur Überraschung seiner Trainerin das Scratch-Rennen gewinnen konnte und auch beim Punktefahren und Temporunden mit Platz drei und fünf auf sich aufmerksam machte.

„Es war ein tolles Rennen von Arthur. Es hat wirklich Spaß gemacht, ihm dabei zuzuschauen. Anfangs noch etwas zu­rück­hal­tend, fuhr er dennoch mit viel Aufmerksamkeit im Feld und arbeitete sich im Verlauf des Rennens immer weiter nach vorn. Vier Runden vor Schluss gab er dann richtig Gas, überließ den anderen die Führung und im entscheidenden Moment setzte er zum Zielspurt an und war nicht mehr zu stoppen“, schildert Heike Schramm den Rennverlauf.

Weitere Top Platzierungen bei den Geraer Schülerfahrern er­ziel­ten auch Alexander Schnell (7. Scratch, 9. Punktefahren, 12. Tem­po­run­den) und Connor Haupt (3. Temporunden, 9. Scratch, 11. Punktefahren).

Gut einfügen in der Jugendklasse konnte sich Lucas Küfner: 3. Temporunden, 4. Punktefahren, 5. Ausscheidungsfahren.

„Lucas war in der Woche vor Frankfurt gesundheitlich etwas angeschlagen, so dass er noch nicht voll seine Leis­tungs­ver­mö­gen abrufen konnte. Auffallend ist bei ihm immer wieder sein taktisches Verhalten im Punktefahren. Hier pickt er sich gezielt die Wertungen heraus, wo er für sich Punkte holen will und setzt dann auch genau diese Taktik konsequent durch“, so SSV-Trainer Gerald Mortag.

Beachtlich auch der zweite Platz von Julia Schäfer im Scratch der weiblichen Jugend wie auch der zweite beziehungsweise dritte Rang von Lara Röhricht im Punktefahren.

In der Juniorenklasse sicherte sich Domenik Wolf im Madison Platz zwei und vier sowie Rang drei im Temporunden-Rennen.  (rs)

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