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Olympia-Bronze ist kein Ruhekissen
Olympia-Bronzemedaillen-Gewinner René Enders zeigt sich vor der DM optimistisch.
(26.06.2009 / STZ / Liane Reißmüller)

Erfurt. Vom 8. bis zum 12. Juli kämpfen 350 Bahnradsportler um die Meisterplaketten im Erfurter Andreasried. Zu den großen Hoffnungen der traditionsreichen Thüringer Bahnradsportler zählt zweifelsfrei der gebürtige Geraer René Enders, der für das Erfurter Sprinteam SWE an den Start geht. Der 22-Jährige holte in Peking bei den Olympischen Spielen Bronze im Teamsprint. Gemeinsam mit Robert Förstemann (Gera) und Stefan Nimke (Schwerin) verteidigte er den dritten Platz im Teamsprint bei der Weltmeisterschaft im März dieses Jahres in Warschau (Polen). Bei seinem Heimauftritt in Erfurt möchte sich der sympathische Sportsmann natürlich von seiner besten Seite zeigen.

René Enders freut sich auf die Meisterschaften auf der heimischen Bahn. (Foto: STZ/Christian Fischer) stz: Sie gehen bei den Titelkämpfen vor heimischer Kulisse als olympischer Medaillengewinner an den Start. Ist das eine zusätzliche Motivation oder eher eine zusätzliche Belastung?

René Enders: Erst einmal freue ich mich, dass wir in Erfurt die deutschen Meisterschaften erleben und ich hoffe, dass uns ganz viele Zuschauer unterstützen, denn vor vollen Rängen macht es klar mehr Spaß, zu fahren. Natürlich denke ich immer wieder an den Gewinn der Bronzemedaille und weiß, dass die Leute seitdem gute Leistungen von mir erwarten. Aber ich gebe immer alles. Wenn man zu Hause an den Start geht, ist der Druck natürlich enorm, aber nicht höher als zu Olympia. Ich hoffe, dass ich in Erfurt wieder um den Meistertitel mitfahren kann.

Es war zu hören, dass der Bundestrainer bereits jetzt mit der Auslese für seine Olympiakandidaten für 2012 beginnt. Haben Sie als Bronzemedaillengewinner einen Bonus?

Nein. Ich muss mich wie jeder andere auch neu präsentieren und um einen Startplatz kämpfen. Allerdings weiß ich, dass die deutsche Meisterschaft allein nicht ausschlaggebend ist. Es werden auch die Ergebnisse bei den internationalen Wettkämpfen hinzugezogen. Man kann ja schließlich auch mal einen schlechten Tag erwischen. Ich hoffe natürlich, dass ich diesen nicht ausgerechnet bei den Meisterschaften in Erfurt haben werde.

Bis zu Olympia 2012 sind noch gut drei Jahre Zeit. Für einen Sportler zu viel oder zu kurz?

Es klingt zwar viel, ist aber verdammt kurz. Man darf sich also von der Zahl der Jahre nicht blenden lassen, die Zeit vergeht rasend schnell. Schließlich schläft die Weltspitze auch nicht. Ich möchte jedes Jahr nutzen, um mich weiterzuentwickeln, möchte neu angreifen und mich etablieren.

Die Bahn im Andreasried ist eine offene und deswegen auch eine Betonbahn. Ist dies ein großer Unterschied zu den Holzbahnen?

Natürlich, die Bahn ist schwieriger als eine Holzbahn, man muss zum Teil andere Gänge fahren und der Wind darf, so er weht, natürlich auch nicht unterschätzt werden. Aber es sind für alle die gleichen Bedingungen. Wenn es windig ist, muss man sich etwas kleiner machen, aber damit habe ich ja keine Probleme.

Aber für Sie ist es doch schon ein Vorteil, Sie kennen die Bahn?

Zumindest weiß ich, wo die Ideallinie ist und nach den vielen Trainingskilometern kennt man die Tücken. Das könnte schon ein Vorteil sein.

Wer sind Ihre größten Kontrahenten im Kampf um die Meistermedaillen?

Im Teamsprint zähle ich das Team Erdgas.2012 und das Sprintteam Schwerin zu den Favoriten. Im Sprint ist die Spitze noch enger beisammen. Immerhin sind mit Bergemann, Nimke, Förstemann und Seidenbecher vier Olympiastarter dabei. Grundsätzlich sollte man niemanden unterschätzen. Und es gehört auch bei der Auslosung etwas Glück dazu. Im Keirin-Wettbewerb ist, wenn er startet, Maximilian Levy der haushohe Favorit. Aber da haben im Prinzip alle Sprinter eine Chance.


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26.06.2009 - www.stz-online.de