Gera, 22.09.2009
Freut sich über das in ihn gesetzte Vertrauen.
Geraer André Greipel vom Team Columbia-HTC startet bei Rad-WM in Mendrisio.


André Greipel vom Team Columbia-HTC erkämpfte sich am vergangenen Sonntag nach Rudi Altig, Dietrich Thurau, Uwe Raab und Erik Zabel als fünfter Deutscher das Grüne Punktetrikot bei der 64. Auflage der Spanien Rundfahrt Vuelta. Im Januar schwer gestürzt, musste er vier Monate pausieren, schaffte aber rasch wieder den Anschluss und zählt derzeit zu den erfolgreichsten deutschen Profis. In seinen U23 Jahren war André Greipel Mitglied beim SSV Gera, wurde von Gerald Mortag sportlich betreut und hat die Verbindung zum Radsport in der Otto-Dix-Stadt nie verloren. Neben Tina Liebig und John Degenkolb zählt er zum Aufgebot des Bundes Deutscher Radfahrer für die Straßen-Weltmeisterschaften im schweizerischen Mendrisio. Vor der Abreise zur WM sprachen wir mit dem 27-jährigen.

André Greipel: Es ist die erfolgreichste Saison meiner bisherigen Karriere. Wie haben Sie von Ihrer Nominierung für die Weltmeisterschaften erfahren?
Ich habe während der Vuelta eine Email erhalten, wo mir mitgeteilt wurde, dass ich für das WM-Straßenrennen nominiert wurde.

Sicherlich war es für Sie keine Überraschung, oder doch?
Teils, teils. Aufgrund meiner bisher gezeigten Leistungen hatte ich schon auf einen Start bei den Weltmeisterschaften gehofft.

Hinter Ihnen liegt eine erfolgreiche, bestimmt aber auch eine harte Saison?
Die Saison hatte für mich gut begonnen, leider bin ich in Australien gestürzt und mußte so eine viermonatige Rennpause einlegen. Den langen Ausfall konnte ich allerdings erfreulicherweise rasch kompensieren. Mein Saisonfazit schon jetzt: Es ist die erfolgreichste Saison meiner bisherigen Karriere. Nun noch die WM. Aber ehrlich, ich freue mich jetzt auch auf die danach folgende Pause, vor allem aber darauf, länger mit meiner Familie zusammen zu sein.

Sie gehörten zu den Profis, die der am Sonntag zu Ende gegangenen Spanienrundfahrt Vuelta ihren Stempel aufgedrückt haben. Nach drei Wochen im Sattel beendeten Sie die Rundfahrt mit dem grünen Punktetrikot. Zur Regenerierung für das WM-Straßenrennen bleibt Ihnen nicht einmal eine Woche. Hat man da überhaupt noch genügend Kraft in den Beinen für den gut 263 km WM-Kurs, der, wie Sie selbst meinen, Ihnen vom Profil her gar nicht liegt?
Für so ein Rennen kann ich mich immer motivieren.

Wie sehen Sie persönlich Ihre WM-Chancen?
Ich werde versuchen, die Mannschaft so gut es geht zu unterstützen. Ich selbst sehe den Kurs als zu schwer, um meine eigene Chance zu suchen.

Ihr Teamchef Jan Schaffrath meint, dass Sei bei einem Massensprint beste Karten hätten. Sehen Sie das auch so?
Da muss ich erst einmal ganz vorn mit fahren. Aber es tut gut zu wissen, dass Jan Schaffrath so viel Vertrauen in mich setzt.

Sie zählen derzeit zu den besten deutschen Radprofis. Viele Radsportfans hatten Sie schon bei der Tour de France gesehen. Enttäuscht?
Das ist vergessen, aber mein Ziel ist es nach wie vor, die Tour zu fahren. Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr dabei bin.

Sie waren beim Prolog der Ostthüringen Tour Ende April in Gera. Was verbindet Sie heute noch mit der Otto-Dix-Stadt und dem SSV Gera 1990?
Ich habe noch viel Kontakt mit Gerald Mortag und Olaf Albrecht. Wenn es sich einrichten läßt, bin ich immer gern in Gera.   (rs)


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22.09.2009 - www.ssv-gera.de