Gera, 21.09.2009
Mit WM-Start Saisonziel erreicht.
Geraer John Degenkolb startet bei Rad-WM in Mendrisio.


Im Vorjahr sorgte John Degenkolb bei den Welttitelkämpfen im italienischen Varese für eine Überraschung. Beim Straßenrennen in der U23 brillierte der Geraer mit Bronze. Bei der übermorgen beginnenden WM im schweizerischen Mendrisio wird er wieder in den bundesdeutschen Nationalfarben am Start stehen. Wie er seine Nominierung aufgenommen hat und mit welchen Erwartungen er in der Schweiz an den WM-Start geht, darüber sprachen wir mit dem Geraer vom Thüringer Energie Team.

Hatten Sie mit Ihrer Nominierung für die Weltmeisterschaften gerechnet?
Der Geraer John Degenkolb startet bei Rad-Welttitelkämpfen in Mendrisio Nach der Bronzemedaille im Vorjahr wollte ich natürlich auch in diesem Jahr bei der WM starten. Schon bei der Teampräsentation hatte ich die Weltmeisterschaft als mein Saisonziel angegeben. Ich bin auch gut in die Saison gestartet, so dass ich schon als Kandidat für die Weltmeisterschaft im Gespräch war. Ich habe mich aber darauf nie verlassen und hart dafür gearbeitet. Es hat sich gelohnt.

Im Vorjahr, in Ihrem ersten U23 Jahr, sorgten Sie mit Platz drei beim WM-Straßenrennen für eine Überraschung. Wird da der neuerliche WM-Start für Sie zu einer Belastung?
Dieses Jahr werde ich jedenfalls nicht mehr als "unbeschriebenes Blatt" an den Start gehen. Der Erwartungsdruck wird sicherlich höher sein. Ich habe eine gute Saison hingelegt, denke auch, dass ich als Persönlichkeit gereift bin, um mit diesem Druck umgehen zu können. Ich fühle mich gut. Die Vorbereitung lief bestens. So gesehen, bin ich top fit. Dafür möchte ich mich schon jetzt bei meinem Team bedanken, das mir die Bedingungen geboten hat, dass ich mich so optimal auf die Weltmeisterschaften vorbereiten konnte. Ein ganz großes Dankeschön möchte ich an meinen langjährigen Trainer und Berater Gerald Mortag richten, der mir in sportlichen wie auch in persönlichen Belangen stets zur Seite stand. Für mich ist es wichtig, so eine Bezugsperson zu haben. Danke!

Welches Ziel haben Sie sich selbst gesetzt?
Es wird schwer für mich, die WM vom letzen Jahr noch einmal zu toppen. Mein Ziel ist es, wieder mit einer Medaille nach Hause zu kommen. Vieles hängt von meiner Tagesform und dem Rennverlauf ab. Ich wünsche mir schon, dass am Tag der WM wieder alles so gut klappt wie 2008.

Das WM-Bronze im Vorjahr war auch Ergebnis einer hervorragenden Teamleistung der deutschen Starter. Können wir uns als Zuschauer diesmal auch wieder an einem so tollen Zusammenspiel erfreuen?
Auf jeden Fall. Mit Dominik Nerz, Martin Reimer und mir sind drei der Starter vom letzten Jahr wieder dabei. In bester WM-Form sind auch Sergej Fuchs, Nico Kainath und Patrick Gretsch. Gemeinsam haben wir die letzen Radrennen bestritten, sind zusammen gewachsen. Ich würde sagen, wir sind ein eingeschworenes Team.

Wer sind für Sie die Favoriten auf den WM-Titel?
Da wären die Italiener, die wieder ganz stark fahren werden. Die Franzosen haben gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Unterschätzen will ich auch nicht die anderen Teams. Mit mir hatte ja im Vorjahr auch keiner so recht gerechnet.

Wie verbringen Sei die letzten Stunden vor dem Start?
Wir werden wieder im selben Hotel wie letztes Jahr untergebracht sein. Allein das ist schon für mich ein gutes Omen. Dort werden wir die Zeit überbrücken. Die Aufregung steigt dann am Tag des WM-Rennens von Minute zu Minute.

... und was motiviert Sie besonders?
Meine Familie und sehr viele Bekannte werden direkt an der Strecke stehen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man während des Rennens angefeuert wird und dabei auch vertraute Stimmen hört. Im Vorfeld der WM ist meine Freundin natürlich immer für mich da. Für sie war es sicherlich hin und wieder stressig, mit den Launen meiner Aufregung umzugehen. Ich bin sehr dankbar darüber, dass sie in diesen Situationen fest zu mir gehalten hat.   (rs)


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21.09.2009 - www.ssv-gera.de