Allein das Stadtjubiläum war aber nicht der Grund, warum der rührige Radsportverein die Bäcker-Branche zum Radfahren nach Greiz eingeladen hat. Mit Hubert Kollascheck dürfen sich die Greizer glücklich schätzen, einen Mann in ihrer Stadt zu haben, der nicht nur sein Bäckerhandwerk versteht, sondern auch kräftig in die Pedale treten kann und so manchen Erfolgsartikel in der 24-jährigen Geschichte dieser Weltmeisterschaften mit geschrieben hat. Bis auf wenige Unterbrechungen zählt Hubert Kollascheck seit 1990 in den bisherigen WM-Austragungsorten zu denjenigen, die für sich das Recht auf einen der Podestplätze beanspruchen. Aus Frankreich und Luxemburg kehrte er 1999 und 2006 als Weltmeister in seine Heimatstadt zurück. Bei sechs seiner WM-Starts (1991, 2001, 2002, 2004, 2007, 2008) verfehlte er mit Platz zwei nur knapp den Titel. 1997 und 2000 platzierte er sich auf Rang drei. Komplettiert wird die bisherige sportliche Erfolgsbilanz von neun Deutschen Meistertiteln (1990, 1992, 1999, 2000, 2001, 2002, 2006, 2007, 2008). In den beiden Vorjahren WM-Silber, strebt Hubert Kollascheck nun zu Hause den WM-Titel an. Weit gefehlt, wer da glaubt, dass er sich die Sache leicht macht. Den 11 Kilometer Rundkurs hat er selbst mit herausgesucht. Und der hat es in sich. Start und Ziel ist in der Irchwitzerstraße, oberhalb der Sportschule. Von dort aus geht es nach Reinsdorf, Richtung Göltzschtalbrücke, weiter durch das Göltzschtal, entlang dem Papiermühlenweg zurück nach Irschwitz. Steigungen bis zu 16 Prozent und die Überwindung von bis zu 160 Höhenmetern auf dem Rundkurs werden für die Teilnehmer zu einer wahren Herausforderung, vor allem, weil viele von ihnen in der Regel flachere Strecken bevorzugen. Nach den Abfahrten folgen Spitzkehren und dann geht es gleich wieder bergauf. Das fordert von den Rennern viel Kraft und das zwischen vier und acht Runden. Für den heute 56-jährigen Greizer heißt es in der Klasse Senioren 3 diesen Kurs sechs Mal unter seine schmalen Reifen zu nehmen. Für die 66 km hat er sich ein Zeitlimit von zwei Stunden gesetzt. Sportlich wie gesundheitlich fühlt sich Hubert Kollascheck gut in Form. "Er ist die Runde schon einige Male abgefahren, kennt so die Tücken des Rundkurses. Schwieriger ist es, die Konkurrenz einzuschätzen. Da tauchen immer wieder neue Namen auf und auch im eigenen Land wächst der Druck von Jahr zu Jahr. Hinzu kommt der Erfolgsdruck, gerade zu Hause zu zeigen, dass er es schaffen kann", erzählt Ehefrau Margit Otto.
Bisher liegen Meldungen aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Niederlande, Luxemburg, Polen und Japan vor. Das Teilnehmerfeld wird bei ca. 150 Aktiven liegen.
Gestartet wird in drei Blöcken. Ab 9:00 Uhr gehen die Frauen, Lehrtöchter, Senioren 4 und Senioren 5 auf den Kurs (4 Runden = 44 km). Ab 10:45 Uhr starten die Amateure (8 Rd. = 88 km), Senioren 1 (7 Rd. = 77 km) und Senioren 2 (6 Rd. = 66 km). Senioren 3 (6 Rd. = 66 km) und Lehrlinge (4 Rd. = 44 km) folgen ab 13:00 Uhr.
Die zentrale Siegerehrung findet ab 16:00 Uhr auf dem Greizer Markt statt, wo bereits ab 14:00 Uhr ein Rahmenprogramm mit den historischen Radfahrern aus Gotha und einem Flohmarkt gestaltet wird. Geehrt werden die Titelträger und Platzierten von Martina Schweinsburg, Landrätin des Landkreises Greiz. Mit dabei das Reußenpaar wie auch das Maskottchen "Perla".
Bereits am Vortag tagen die Landespräsidenten und es finden die Mitgliederversammlungen der Landesverbände statt. (rs)
Weitere Infos auf der Homepage des 1.RSV 1886 Greiz e.V. >>