Gera, 24.07.2009
"Wir haken es ab und schauen nach vorn"
Statt in Enttäuschung zu verharren, geht René Enders motiviert in die neue Saison.


Für René Enders ging es Schlag auf Schlag. Erst die Deutsche Bahnmeisterschaft und dann sofort zur Europameisterschaft nach Minsk und dabei immer das Beste geben. DM und EM hinter sich, zurückgekehrt in seine Heimat, sprachen wir mit dem Sprintass.

Mit welchen Hoffnungen sind Sie bei der Europameisterschaft an den Start gegangen?
Ich wollte schon den EM-Titel im Teamsprint und dann eine Einzelmedaille im Keirin.

René Enders wird hier bei der Deutsche Bahnmeisterschaft in Erfurt von seinem Trainer René Wolff an den Start geschoben. Ihre EM-Bilanz: Teamsprint auf Platz sechs und im Keirin Rang fünf. Für Sie enttäuschend?
Ja schon. Vor allem im Teamsprint, wo ich mit den Titel oder wenigstens einer Medaille gerechnet habe. Sascha Hübner konnte das Hinterrad nicht halten und so musste "Hübi" drei Runden allein fahren. Na ja, und im Keirin, da war schon mehr drin. Ich hatte einfach zu lang gewartet und da war der Zug abgefahren.

"Im Teamsprint gewinnt oder verliert man gemeinsam." Trösten Sie sich damit über den sechsten Platz hinweg?
Trösten ist vielleicht nicht das richtige Wort. Ich war sehr enttäuscht und war auch sauer auf Sascha, aber das verging relativ schnell. Ich werfe es ihm auch nicht vor, denn er macht sich sicher selbst die meisten Gedanken. Das Thema war für uns nach einem Tag abgehakt und damit vom Tisch und Scherze konnten wir auch schon wieder machen. Es hat eben nicht sollen sein.

Schwingt da auch ein kleines Stück Kritik an der Entscheidung des Bundestrainers mit, was die Besetzung angeht?
Ich wäre schon gern mit Maximilian Levy gefahren, da es für mich die sichere Variante gewesen wäre, aber Sascha hat eigentlich nur das Hinterrad verloren, weil er sich mit Tobias Wächter berührt hatte und deshalb einen Tritt weglassen musste. Aber, hätte wenn und aber gibt’s eben nicht... Wir müssen damit leben.

Was wäre für Sie die Idealbesetzung gewesen?
Was heißt schon Ideal. Natürlich macht man sich so seine Gedanken. Vielleicht ich als Anfahrer und auf den Positionen zwei und drei Maximilian und Sascha.

...also doch ein Fehlgriff des Bundestrainers?
Da halte mich mal etwas zurück. Sicher, einerseits wäre ich lieber mit Maximilian gefahren, da er auf Position zwei der Stärkste war, aber wenn Sascha dabei das Hinterrad auch verloren hätte, dann kommt es halt auf dasselbe hinaus. Wir haken es ab und schauen nach vorn.

Wie sehen Sie, nun mit etwas Abstand, Ihre Ergebnisse bei der Deutschen Bahnmeisterschaft in Erfurt?
Auch hier ist das Thema Teamsprint mit Platz drei für mich vom Tisch. Ansonsten bin ich mit meiner physischen Leistung sehr zufrieden gewesen. Wenn die taktischen Fehler noch ausgebessert werden, dann passt es schon. Aber so insgesamt geh´ ich sehr motiviert in die neue Saison.

Wie geht’s nun bei Ihnen weiter?
Eigentlich stand heute der SprintCup in Cottbus an, aber mich hat ein Virus etwas erwischt. So werde ich erst einmal frei machen. Nächste Woche fahre ich dann an die Ostsee und werde mich dort entspannen und nur so viel Sport treiben, wie ich will.   (rs)


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24.07.2009 - www.ssv-gera.de